Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich bewertet die heute veröffentlichten „Österreichischen Ernährungsempfehlungen“ als „Schritt in die richtige Richtung“, fordert aber konkrete Reformvorschläge vom federführend verantwortlichen Gesundheitsminister.
Morgen Samstag ist der Tag der Fische: 4 Videos zum Download
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Download von 4 Videos für TV- und Onlinemedien: https://www.ots-video.at/v/sterben-unsere-meere-wwf-und-msc-erklren-nachhaltigen-fischfang/
Wien, Freitag, 21. August 2015 – Anlässlich des morgen Samstag stattfindenden Jahrestag des Fisches präsentieren WWF und das MSC-Programm vier animierte kurze Videos, die anschaulich zeigen, wie Fischkonsum auch ohne Reue möglich ist. Journalisten und Blogger können alle Videos kostenfrei in mehreren Formaten für TV und Onlinemedien von der APA-Videoplattform downloaden. Die weltweite Überfischung gilt heute als eine der größten Bedrohungen für die Gesundheit der Meere und das Überleben seiner Bewohner. „Umweltsiegel wie MSC, ASC oder für Bio-Fisch können helfen, dass sich die Artenvielfalt der Meere wieder erholt und das Plündern der Meere eingedämmt wird. Die Konsumenten können dies mit ihrer Kaufentscheidung mitentscheiden“, so WWF-Meeresexperte Axel Hein. Die Videos zeigen wie MSC (Marine Stewardship Council) funktioniert.
Laut FAO wurden 2013 weltweit rund 93 Millionen Tonnen Fisch gefangen. Zusätzlich werden mehr als 38 Millionen Tonnen Beifang pro Jahr bei der derzeitig vorherrschenden Fischereipraxis in Kauf genommen. Es wird also knapp ein Drittel aller gefangenen Meeresbewohner tot oder sterbend wieder ins Meer zurück geworfen. Nach dem Living Planet Report des WWF verzeichneten marine Arten in nur 40 Jahren einen Rückgang von 39 Prozent. Illegaler und unkontrollierter Fischfang macht nach Schätzungen elf bis 26 Millionen Tonnen (12 bis 28 Prozent) zusätzlich zum weltweit registrierten Fischfang aus. Heute sind weltweit mehr als 90 Prozent der globalen Fischbestände überfischt oder bis an ihre Grenzen ausgebeutet, warnt der WWF. In Österreich werden derzeit jährlich 3.200 Tonnen Süßwasserfisch produziert. Demgegenüber steht ein Inlandsbedarf an Fischen, Krebs- und Weichtieren von insgesamt etwa 63.000 Tonnen. Diese Nachfrage wird zu 94 Prozent durch Importe gedeckt. Der Selbstversorgungsgrad in Österreich liegt damit bei nur etwa fünf Prozent.
Fisch und Meeresfrüchte zählen weltweit zu den meistgehandelten Lebensmitteln. Mehr als 800 Millionen Menschen sind laut der Welternährungsorganisation FAO abhängig von Fang, Produktion, Verarbeitung und Verkauf von Fisch und Meeresfrüchten. Die Zahl an Arbeitsplätzen in diesem Bereich wuchs in den letzten Jahren sogar stärker als die Weltbevölkerung. Wären unsere Weltmeere ein Land, wären sie jenes mit der siebtgrößten Wirtschaftsleistung weltweit. Der Wert der Güter und Leistungen, die jährlich aus den Ozeanen gewonnen werden, beträgt mehr als zwei Billionen Euro. „Die Fisch-Industrie muss sich von kurzfristigen Profiten verabschieden und eine nachhaltige Strategie verfolgen, sonst kann sie langfristig nicht mehr ertragreich sein. Die Konsumenten haben ebenfalls einen enormen Einfluss auf die Fischerei-Industrie, denn ihre Nachfrage entscheidet das Angebot“, so WWF-Experte Hein.
Wenn es um nachhaltigen Fischfang geht, sollte man auf MSC zertifizierte Meeresprodukte zurückgreifen, die am blauen MSC-Siegel leicht zu erkennen sind. Verliehen wird es nur an Fischereien, die unter kontrollierten Auflagen nachhaltig fischen, also nur jene Menge an Fisch aus den Beständen entnehmen, die von selbst wieder nachwachsen kann. Wenn dieses Prinzip eingehalten wird, kann man die Ozeane praktisch endlos bewirtschaften, weil sie sich immer wieder regenerieren.
Durch die weltweit stark nachwachsende Nachfrage haben sich Aquakulturen entwickelt, die heute der am schnellsten wachsende Sektor bei der Herstellung von tierischen Nahrungsmitteln darstellen. Rund die Hälfte der Fische und Meeresfrüchte für den menschlichen Verzehr stammen heute aus Aquakulturen. Doch schlecht bewirtschaftete Zuchten haben negative Auswirkungen wie Wasserverschmutzung oder die Zerstörung von wichtigen Lebensräumen. Der Fang von geeigneten Futterfischen verstärkt das Problem der Überfischung zusätzlich. Häufig sind auch die Arbeitsbedingungen ausgesprochen schlecht. Daher initiierte der WWF das ASC-Siegel (Aquaculture Stewardship Council). Dessen Grundprinzipien sind die Erhaltung der natürlichen Habitate und Ökosysteme, wie etwa Mangrovenwälder, die Verwendung von nachhaltigen Quellen des Fischfutters oder die Einhaltung strenger Bestimmungen für faire Arbeitsbedingungen.
Mit dem Kauf von Produkten, die das MSC- oder ASC-Siegel tragen, kann man sichergehen eine gute Wahl zu treffen. Heimischer Bio-Fisch ist in Sachen Nachhaltigkeit die erste Wahl. Kurze Transportwege und Aufzucht unter ökologischen Kriterien garantieren einen bedenkenlosen Fischgenuss. Nicht zuletzt sollte Fisch heute als etwas Besonderes auf den Teller kommen und bewusst gegessen werden, so der WWF.
Rückfragehinweis:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 01-48817-231, E-Mail: franko.petri@wwf.at.
Download von 4 Videos für TV- und Onlinemedien: https://www.ots-video.at/v/sterben-unsere-meere-wwf-und-msc-erklren-nachhaltigen-fischfang/
Link zum WWF-Fischratgeber: www.wwf.at/konsumenten-ratgeber.
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