Neue offizielle Zahlen bestätigen hohen Bodenverbrauch in Österreich – Versiegelte Fläche ist sogar um über 20 Prozent höher als bisher berechnet – WWF fordert Bodenschutz-Paket
Motorsägen im Einsatz für die Natur: Waldpflege in der Kranebitter Innau

Presseaussendung
Innsbruck, 11. November 2016 – Das Forstamt der Stadt Innsbruck, die Österreichischen Bundesforste und der WWF führen in den nächsten Tagen im westlichen Teil der Kranebitter Innau Pflegemaßnahmen durch. Au-untypische Baumarten wie die Fichte werden entfernt und im Frühjahr durch Setzlinge geeigneter Weiden- und Pappelarten ersetzt. Manche Bäume müssen auch aus Sicherheitsgründen von den Wanderwegen entfernt werden. Einige der neu entstandenen Lichtungen sollen danach bewusst der Natur überlassen werden, um die Artenvielfalt zu fördern. Auch die Österreichischen Bundesforste freuen sich, mit diesen Waldpflegemaßnahmen dazu beizutragen, dass wieder mehr wertvolle Tier- und Pflanzenarten in den Auwald zurückkehren können.
Aufgrund der Eintiefung des Inns und flussbaulicher Maßnahmen im Uferbereich, hat sich die Pflanzenwelt in der Kranebitter Innau in den letzten Jahrzehnten verändert. Baumarten wie die Fichte, die nicht für Auwälder charakteristisch sind, breiteten sich dadurch stärker aus und verdrängten die ursprünglichen Baumarten. In Folge gingen die natürliche Zusammensetzung des Waldes und wichtige Lebensräume verloren. So brauchen spezialisierte Arten wie der Schillerfalter oder der Große und Kleine Eisvogel, sehr attraktive Schmetterlinge, deren Raupen heuer wieder entdeckt wurden, breitblättrige Weidenarten, verschiedene Pappelarten und die Heckenkirsche als Futterpflanzen. „Durch solche Pflegemaßnahmen führen wir die Biotope Schritt für Schritt wieder in einen naturnäheren Zustand zurück“, erläutert Anton Vorauer vom WWF Alpenflüsseprogramm. Die Maßnahmen sind ein Teil von weiteren Verbesserungsvorhaben am Inn und seinen Seitengewässern, die in den nächsten Jahren geplant und umgesetzt werden sollen.
Um das sensible Sonderschutzgebiet Kranebitter Innau möglichst zu schonen, erfolgt der Einsatz in der Frostperiode unter größtmöglicher Rücksichtnahme auf den Auwald. Die Fachkräfte der Österreichischen Bundesforste transportieren die gefällten Bäume möglichst behutsam aus dem Gebiet ab. Darüber hinaus wird der Weg ebenfalls für eine bessere Befahrbarkeit adaptiert. Aus Sicherheitsgründen müssen daher für kurze Zeit gewisse Wege gesperrt werden. Diese sind mit dem Schild „Forstliches Sperrgebiet“ gekennzeichnet.
Für Anfragen steht der Schutzgebietsbetreuer der Tiroler Landesregierung, WWF-Mitarbeiter Anton Vorauer, unter Tel. 0676/83 488 401 und toni.vorauer@wwf.at gerne zur Verfügung.
Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, WWF Pressesprecherin, Tel. 01/488 17-250, E-Mail: claudia.mohl@wwf.at
Anton Vorauer, Schutzgebietsbetreuer der Landesregierung und WWF, Tel. 0676 83 488 401, E-Mail: toni.vorauer@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Stromanbieter-Check 2023: Jede fünfte Kilowattstunde Strom aus fossilen Energien
21 Prozent des österreichischen Stroms aus Gas und Kohle – Vier Atomstrom-Konzerne direkt am heimischen Strommarkt aktiv – Stromanbieterwechsel ist kinderleicht, kostenlos und geht schnell
Neue Erdgasförderung wäre klimapolitisches Harakiri-Projekt
Umweltschutzorganisation kritisiert „völlig falsche Weichenstellung“ in Oberösterreich und fordert eine naturverträgliche Energiewende – Fatales Signal im Vorfeld der Weltklimakonferenz
Kein Regenwald, kein Jaguar: WWF fordert Entwaldungs-Stopp im Amazonas
Tag des Jaguars am 29. November – WWF im Einsatz zum Schutz der Großkatzen durch Regenwaldschutz und Aufklärungsarbeit
Was wir von der Klimakonferenz COP 28 erwarten
© adobestock/Rafael HenriqueZwei sehr wichtige Wochen für das Klima: Von 30. November – 12. Dezember 2023 findet die 28. Internationale Klimakonferenz in Dubai statt. Dieser...
COP28: Klima-Allianz fordert dringend globale Kurskorrektur
Ausstieg aus allen fossilen Energien gefordert – Schlagkräftigen Fonds für Schäden und Verluste umsetzen – Klimaschutz muss sozial gerecht erfolgen
WWF-Faktencheck zum Bodenverbrauch in Oberösterreich
Wiederholt falsche und irreführende Behauptungen von Landesrat Achleitner – WWF fordert sachliche Debatte statt Zahlenspielereien und fauler Ausreden
WWF-Erfolg: Weniger Konflikte zwischen Inuit und Eisbären
Der WWF konnte in der kanadischen Inuit-Siedlung Whale Cove erfolgreich Konflikte zwischen Menschen und Eisbären reduzieren. Die Arbeit zeigt: Auch kleine Änderungen können große Wirkung haben.
WWF schlägt Alarm: Größte Savanne der Welt bereits zur Hälfte zerstört
Entwaldung im Amazonas nimmt ab – Verlagerung in Cerrado-Savanne für Biodiversität und Klima dramatisch – WWF fordert besseren Schutz wald-ähnlicher Ökosysteme