In Nagaland gelang nach 5 Jahren erstmals wieder der Nachweis eines Tigers. Ein Erfolg eines Wildtierkameras-Projekts, das bereits über 30 Säugetierarten festgehalten hat.
Neue Insektenart im Burgenland entdeckt
1.150 teils stark gefährdete Insektenarten, von denen über 100 erstmals im Burgenland, sechs erstmals in Österreich und eine zum ersten Mal überhaupt nachgewiesen werden konnten – das ist die stolze Bilanz einer Erhebung, die das Grazer Ökologieinstitut ÖKOTEAM im Rahmen eines gemeinsamen Projekts mit der Naturschutzorganisation WWF Österreich und Esterhazy in einem Waldgebiet der PANNATURA, einem Unternehmen von Esterhazy, durchgeführt hat. „Das Besondere an diesen Wäldern ist, dass dort trotz Bewirtschaftung ein sehr alter und außergewöhnlich dichter Totholzbestand vorhanden ist. Das macht es für viele Xylobionten, also Arten, die auf Totholz angewiesen sind, zum letzten Refugium in ganz Österreich“, erklärt Projektleiterin und WWF-Waldexpertin Karin Enzenhofer. „Unsere Untersuchung zeigt, dass Naturschutz und Bewirtschaftung Hand in Hand gehen können, wenn bei der Nutzung genügend alte Bäume und Totholz im Wald bleiben und damit vielen Arten als Nahrung und Lebensraum zur Verfügung stehen.“
Als wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Biodiversität fordert der WWF deshalb die Erhöhung von Alt- und Totholzbeständen in Wirtschaftswäldern sowie Anreize für Waldbesitzer*innen, die sich auf diese Weise für den Biodiversitätsschutz engagieren. Einen Leitfaden für Alt- und Totholzstrukturen in Wirtschaftswäldern haben der WWF und Esterhazy bereits im September 2021 vorgelegt. „Das Projekt macht deutlich, dass erfolgreiches Wirtschaften im Einklang mit der Natur möglich ist. Dabei liegt der Fokus nicht nur auf dem Erhalt, sondern auch auf der Förderung der Artenvielfalt im Zusammenspiel mit aktiver forstlicher Bewirtschaftung. Die Ergebnisse der Erhebungen in unseren Wäldern sind eine weitere Bestätigung der jahrelangen produktiven Zusammenarbeit mit dem WWF Österreich“, so DI Matthias Grün, Geschäftsführer der PANNATURA GmbH.
Alt- und Totholz: Turbo für die Biodiversität
Schätzungen zufolge sind bis zu ein Drittel aller Waldarten auf Alt- und Totholz angewiesen. „Abgestorbene Bäume oder auch große, herabgefallene Äste bieten verschiedenste Mikro- und Makrohabitate: Käfer bohren sich durch die Rinde, Wildbienen, Fledermäuse und Eulen finden Zuflucht in den löchrigen Stämmen, Pilze und Bakterien zersetzen das Holz und junge Bäume können darin aufkeimen“, erklärt Werner Holzinger, Leiter der Erhebung und Geschäftsführer des ÖKOTEAM. „Solche Strukturen sind aber inzwischen so selten, dass das Erhebungsgebiet schon nach der ersten Untersuchung zumindest das viertbedeutendste Xylobiontengebiet Österreichs ist – und das, obwohl es im Gegensatz zu den Plätzen eins bis drei kein langjähriges Schutzgebiet ist.” Die Zahl der gefundenen Spezies sei auch deshalb so erstaunlich, weil die Untersuchung lediglich auf xylobionte Käferarten abzielte. “Würde man die angewandten Methoden auf andere Insektenarten und -gruppen oder auch entlang der Nahrungskette erweitern, würde sich die Zahl mit Sicherheit vervielfachen“, so Holzinger.
Fotos und ein ausführliches Factsheet zur Erhebung finden Sie hier: https://bit.ly/3yXUcPH
Das Projekt wurde mit Unterstützung des Landes Burgenland und der Europäischen Union durchgeführt.
News
Aktuelle Beiträge
WWF: Fünf Tipps für einen umweltfreundlichen Weihnachtsbaum
Österreicher:innen greifen zu echten Weihnachtsbäumen – WWF zeigt, worauf es bei einem nachhaltigen Christbaum ankommt
WWF: Verordnung zur Biber-Tötung in Oberösterreich Rückschritt für Arten- und Naturschutz
Bis zu 158 Biber pro Saison in Oberösterreich zur Tötung freigegeben – Vorgehen der Landesregierung widerspricht EU-Recht
WWF: Anti-Umwelt-Paket der EU ist gefährlicher Irrweg
Naturschutzorganisation kritisiert Brechstangen-Politik gegen wichtige Standards – EU-Kommission handelt fahrlässig und verantwortungslos
Good News: CITES stärkt Schutz für Meerestiere und Großkatzen
Ein Etappensieg für Meerestiere und Großkatzen: Bei der CITES-Konferenz wurde beschlossen, dass viele Arten endlich besser geschützt werden. Doch es gab auch Enttäuschungen, etwa beim Schutz von Aalen und Singvögeln.
WWF: EU-Kommission gefährdet Wasser-Schutz
Umweltorganisation warnt vor angekündigtem Öffnen der Wasserrahmenrichtlinie auf Druck der Bergbau-Industrie – Schwächere Standards auf Kosten der Biodiversität und der Gesundheit drohen
WWF: Artenschutzkonferenz erzielt Etappensieg für Meerestiere und Großkatzen
WWF zieht nach CITES-Konferenz in Usbekistan positive Bilanz für den Schutz von Haien, Rochen und asiatischen Großkatzen – Nachholbedarf bei Aalen und Singvögeln
Weltbodentag: WWF fordert starkes Bodenschutzgesetz
Naturschutzorganisation fordert politische Maßnahmen gegen Bodenversiegelung – Österreich geht zu verschwenderisch mit wertvollen Böden um – Hohe Folgekosten für Gesamtgesellschaft
Salzburg: WWF kritisiert geplante Nachtbejagung von geschützten Arten
Naturschutzorganisation warnt vor Verstoß gegen EU-Recht – Landesregierung will Nachtjagd ausweiten und Einsatz von Nachtsichtgeräten sogar gegen geschützte Tiere wie den Biber ermöglichen










