Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich bewertet die heute veröffentlichten „Österreichischen Ernährungsempfehlungen“ als „Schritt in die richtige Richtung“, fordert aber konkrete Reformvorschläge vom federführend verantwortlichen Gesundheitsminister.
Neue Welt-Klimastudie: Kosten gegen Klimawandel relativ gering
![Solarenergie Solarpanele](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2021/06/wwf-at_Solarpanele_Klima_cWWF-Canon-Kevin-SCHAFER.jpg)
Wien/Brüssel, 26. Jänner 2009 – Eine der größten Studien zu den wirtschaftlichen Chancen zur Bekämpfung des Klimawandels wird heute in Brüssel vorgestellt. Neben EU-Umweltkommissar Stavros Dimas, dem Ökonomen Nicolas Stern und weiteren international renommierten Klimaexperten wird die neue McKinsey-Studie auch vom Mitauftraggeber WWF präsentiert. Die Studie beweist, dass der Klimawandel nicht nur mit wirtschaftlichen Mitteln bewältigt werden kann sondern dass die weltweiten Maßnahmen zu den Kosten des Klimawandels vergleichsweise günstig sind. Der McKinsey-Report zeigt mehr als 200 Möglichkeiten auf, die Treibhausgase bis zum Jahr 2030 um 40 Prozent zum Vergleichsjahr 1990 zu senken. „Die Studie beweist, dass es genügend wirksame Maßnahmen gibt, den globalen Klimawandel ab sofort zu bekämpfen und dies auch noch zu wirtschaftlich machbaren Kosten“, sagte heute WWF-Generaldirektor James Leape und weist darauf hin, dass die Staats- und Parteichefs der Welt nun alle nötigen Informationen zum politisch richtigen Handeln haben. Die Gesamtkosten betragen etwa ein halbes Prozent des Weltsozialprodukts.
Sollten die Maßnahmen des McKinsey-Reports durch die internationale Staatengemeinschaft auf der Klimakonferenz von Kopenhagen im Dezember 2009 umgesetzt werden, könnte im Jahr 2030 ein Drittel des weltweiten Strombedarfs aus erneuerbaren Ressourcen gedeckt werden. Energieeinsparungsmaßnahmen würden die CO2-Emissionen um ein Viertel vermindern und die Abholzung der Wälder wäre nahezu gestoppt. Mit diesem Programm wäre es möglich, die Zwei-Grad-Grenze der globalen Erwärmung zu unterschreiten, so der Report. Konkret könnten bis 2030 39 Milliarden Tonnen an CO2 eingespart werden: 14 Milliarden Tonnen durch erneuerbare Energien; 14 Milliarden Tonnen durch nachhaltige Landnutzung in der Land- und Forstwirtschaft; elf Milliarden Tonnen durch Energieeffizienzmaßnahmen.
Der neue McKinsey-Report ist eine der größten und detailliertesten Studien dieser Art weltweit. Finanziert wurde die Studie neben dem WWF auch von internationalen Unternehmen und Organisationen. Das Ergebnis zeigt mehr als 200 Maßnahmen auf um die globale Temperatur in diesem Jahrhundert unter zwei Grad Erwärmung zu halten. Die Kosten beziffert der Report mit 60 Euro pro Tonne CO2. Die globalen Kosten der vorgeschlagenen Maßnahmen betragen nur ein halbes Prozent des weltweiten Bruttosozialprodukts, etwa 150 bis 400 Milliarden Euro pro Jahr. Diese Summe ist sehr gering im Vergleich zu den Kosten eines ungebremsten Klimawandels. Sollte der Klimawandel weiter gehen wie derzeit, muss die Welt mit Kosten zwischen fünf und 20 Prozent des Weltsozialprodukts rechnen, so der bereits früher veröffentlichte Stern-Report. Zum Vergleich: Allein die Finanzkrise kostete die Welt im Jahr 2008 mehr als zwei Billionen Euro und das Paket zur Stützung der US-amerikanischen Wirtschaft des neuen US-Präsidenten Barack Obama liegt mit 700 Milliarden US-Dollar weit über den jährlichen Kosten für die nötigen Ausgaben gegen den Klimawandel.
Der McKinsey-Report analysiert auch die Nutzung der Atomenergie als Maßnahme gegen den Klimawandel. Der WWF ist strikt gegen die Förderung der Nuklearenergie, da deren Gesamtkosten unterschätzt werden. Außerdem sind die Risiken der Atomtechnik bei Produktion Betrieb und Endlagerung nach wie vor nicht beherrschbar. Die Verbreitung von spaltbarem Material zur Erzeugung von Atomwaffen sowie die Möglichkeit von Terroranschlägen auf Atomanlagen stellen zusätzliche Gefahren dar.
Weitere Informationen unter: http://globalghgcostcurve.bymckinsey.com/
Rückfragehinweis:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 01-48817-231.
DI Markus Niedermair, WWF Klimaexperte, Tel. 01-48817/252
Video-Clip und Audio-Dateien: http://www.divshare.com/folder/473140-28c.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF birgt tonnenweise tödliche Geisternetze aus dem Mittelmeer
Lokalaugenschein zeigt enorme Plastikverschmutzung im Mittelmeer – WWF entfernt bei Taucheinsätzen in Kroatien tonnenweise alte Fischereiausrüstung – Meeresschutzgebiet gefordert
WWF schlägt Alarm: Rekordbrände bedrohen Brasiliens artenreichste Lebensräume
Erstes Halbjahr 2024: meiste Brände seit Jahrzehnten – Pantanal-Feuchtgebiet, Cerrado-Savanne und Amazonas-Regenwald stehen in Flammen – Lebensraum seltener Arten wie Jaguar, Gürteltier und Tapir bedroht
Neue Umfrage: 72 Prozent für verbindliche Obergrenze beim Bodenverbrauch
Market-Studie für den WWF: Jeweils knapp drei Viertel der Bevölkerung wollen verbindliche Limits sowie Maßnahmenpaket gegen Bodenversiegelung im neuen Regierungsprogramm
WWF: Drohende Ausbeutung der Tiefsee gefährdet Arten und Lebensräume
Umweltschutzorganisation fordert Stopp-Taste für Tiefsee-Bergbau – Internationale Meeresbodenbehörde tagt ab 15. Juli – WWF fordert Moratorium
WWF: Europäischer Gerichtshof stärkt den Artenschutz gegen österreichische Praxis
WWF und ÖKOBÜRO begrüßen wegweisendes Urteil zur Auslegung der FFH-Richtlinie bei Wolfsabschüssen – Rechtskonformes Wolfs-Management in Österreich gefordert
WWF fordert Notbremse: Tiwag-Konzern hält vor Gericht an Ötztal-Wasserableitungen fest
Naturschutzorganisation fordert Eingreifen des Landeshauptmanns – Tiwag will trotz negativer Volksbefragung langfristig weiter Wasser aus dem Ötztal ableiten
Gewinne das „Malbuch – vom Aussterben bedrohte Tiere“ (Ursula Wejwoda)
So nimmst du am Gewinnspiel teil: Zeichne dein Lieblingstier und schick uns bis 16. August 2024 ein Foto von deiner Zeichnung mit dem Betreff "Gewinnspiel Malbuch" an...
WWF-Bodenreport 2024: Wertvoller Boden verschwindet unter Beton
Der WWF hat einen neuen Bodenreport veröffentlicht! Das heißt: Er hat sich angesehen, wie es dem Boden in Österreich geht. Denn schon lange gibt es das Problem, dass natürliche...