Als erstes Land in der EU verbietet Griechenland die zerstörerische Fischerei-Methode ab 2030 in allen Meeresschutzgebieten.
Österreich soll wieder zum Land für Wildtiere werden
WWF Presseaussendung
Wien, am 16. April 2015 – Der WWF lobt das klare Bekenntnis der Oberösterreichischen Jägerschaft zum Wiederansiedlungsprojekt Luchs in den Kalkalpen (LUKA). „Die Spitzen des OÖ Landesjagdverbandes haben in der LUKA-Sitzung vom 15. April klar gesagt, dass die Jägerschaft nach wie vor voll hinter dem Luchsprojekt steht. Es ist sehr zu begrüßen, dass man sich durch die kritische Haltung von Einzelpersonen und die abscheuliche Tat des mutmaßlichen Luchs-Wilderers nicht vom gemeinsamen Weg abbringen lassen will, dem Luchs in der Nationalparkregion eine sichere Zukunft zu geben“, erklärt Christian Pichler vom WWF.
Gemäß der Fauna-Flora-Habitatrichtlinie der EU hat Österreich die Pflicht, für seine bedrohten Arten einen günstigen Erhaltungszustand sicher zu stellen. Der WWF pflichtet daher Erich Mayrhofer, Nationalparkdirektor Kalkalpen bei, dass getötete oder fehlende Luchse so rasch wie möglich zu ersetzen sind, damit die Luchs-Vorkommen in den Kalkalpen nicht wieder erlöschen. Falls die polizeilichen Ermittlungen ergeben, dass der getötete Luchs aus der Nationalparkregion stammt, hat sich die Jägerschaft bereit erklärt, das Tier zu ersetzen und einen weiteren Luchs aus der Schweiz auszuwildern.
In den nächsten Monaten will der Arbeitskreis LUKA verstärkt daran arbeiten, die Akzeptanz des Luchses in der Bevölkerung und insbesondere in der Jägerschaft zu steigern. Auch die Bundesländer Niederösterreich und Steiermark sollen ins Boot geholt und für eine Stützung der Bestände begeistert werden. „Luchse sind in Österreich nur in sehr kleinen und versprengten Populationen zu finden“, erläutert Pichler vom WWF. „Nur wenn auch die an die Nationalparkregion angrenzenden Bundesländer ihre Aktivitäten für seinen Schutz verstärken, hat der Luchs in den Kalkalpen eine Überlebenschance.“
Der illegale Abschuss des Luchs-Männchens, verstößt gegen Paragraph 181f StGB Umweltkriminalität und wird mit Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren oder einer empfindlichen Geldstrafe geahndet. Allerdings kam das Strafmaß in Österreich noch nie zur Anwendung. „Meist kommen die Tatverdächtigen aus Mangel an Beweisen ungestraft davon“, bedauert Pichler. „Wilderei ist kein Kavaliersdelikt, der Verstoß gegen Jagd- und Artenschutzgesetze muss klare Konsequenzen haben. Die jahrelangen Bemühungen des Naturschutzes, der Wissenschaft und der Jägerschaft dürfen nicht umsonst gewesen sein!“, so Pichler abschließend.
Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, WWF-Pressesprecherin, Tel. 01/48817-250, E-Mail: claudia.mohl@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Tag zum Schutz der Alpen: WWF fordert Schutz alpiner Freiräume
Ausbau des Kraftwerks Kaunertal und Verbauung freier Gletscherflächen gefährden überlebenswichtige Ökosysteme – WWF fordert Stopp des Kaunertalprojekts und Unterschutzstellung der Gletscherflächen
EU-Renaturierungsgesetz: WWF kritisiert “fahrlässige Blockade” der Bundesländer
Weichenstellung für ganz Europa aus populistischen und längst ausgeräumten Gründen blockiert – Bundesländer sind größte Gefahr für Ernährungssicherheit in Österreich
WWF warnt am Welt-Thunfisch-Tag vor Ökosystem-Kollaps durch Überfischung
Thunfische spielen Schlüsselrolle in Meeres-Ökosystemen – Umweltschutzorganisation WWF fordert verstärkte Kontrollen gegen illegale Fischerei
EU-Renaturierungsgesetz: 170 Wissenschaftler:innen fordern Ja der Bundesländer
WWF initiiert Appell der Wissenschaft an die Landeshauptleute: Renaturierungsgesetz wäre einmalige Chance für Natur, Klimaschutz und Ernährung – Warnung vor Scheitern
WWF fordert Absage der Kraftwerksprojekte an der Isel
Intakte Flussstrecken sind wesentlich in Klima- und Biodiversitätskrise – Land Tirol muss Kraftwerkspläne stoppen und Naturschutzgebiet ausweisen – EU-Renaturierungsgesetz entscheidend für Zukunft intakter Flussstrecken
WWF-Erfolg: Neue Drau-Seitenarme sorgen für mehr Artenvielfalt, Klima- und Hochwasserschutz
WWF Österreich und kroatische Projektpartner stellen natürlichen Fluss an Teilen der Drau wieder her – EU-Renaturierungsgesetz als Antwort auf Klima- und Biodiversitätskrise gefordert
Good News: Immer mehr Luchse durchstreifen das Dinarische Gebirge
Wildtierkameras im Dinarischen Gebirge in Slowenien und Kroatien haben 129 Luchse und 30 Jungtiere festhalten. Eine schöne Erfolgsgeschichte des LIFE Lynx Projektes, das der WWF unterstützt!
Good News: Seeadler nutzen Natura 2000-Gebiete
In Natura 2000-Gebieten verbringen Seeadler besonders viel Zeit! Das zeigt eine neue Studie mit Beteiligung von WWF Österreich und BirdLife Österreich.