Der WWF konnte gemeinsam mit VIER PFOTEN einen Seeadler retten und besendern. Am Montag wurde er wieder freigelassen. Der Vogel war zuvor mit einem Schädel-Hirn-Trauma aufgefunden worden.
Salzburg unter Strom: WWF fordert Schutz der Flüsse
Salzburg, 5. August 2009 – Der WWF steht heute mit seinem Flüsse-Infozelt und dem Herz für Flüsse auf dem Salzburger Mirabellplatz. Die Naturschutzorganisation will damit die Salzburger Bevölkerung vor der totalen Verbauung der Landesflüsse warnen. Besonders die Salzach und der Hollersbach sind die Flussjuwele Salzburgs. Der Hollersbach ist ein noch weitgehend unberührter Gletscherfluss mit Moorgebieten und dem Hundert Meter hohen Seebachfall im Nationalpark Hohe Tauern. Die mittlere Salzach unterhalb Werfen und die untere Salzach weisen noch höchst wertvolle unverbaute Strecken auf. Die Salzach-Auen zählen zu den bedeutendsten Auengebieten Österreichs. Im Land Salzburg wird insbesondere die Salzach durch konkrete Kraftwerksprojekte bedroht. Die Salzburg AG will Hundert Millionen Euro in zwei neue Großkraftwerke investieren und viele weitere Kleinkraftwerke bedrohen Salzburgs Flüsse. „Wir sind gegen den Ausverkauf von Salzburgs Flüssen und Bächen für den Profit und fordern die Salzburger Landesregierung auf, die Kraftwerksoffensive zu stoppen“, sagte WWF-Naturschutzexperte Andreas Wurzer heute und lädt die Salzburger Bevölkerung zum Besuch von Zelt und Herz am Mirabellplatz ein.
„Eine weitere Beeinträchtigung der Salzburger Flüsse und Bäche ist nicht mehr vertretbar, wir brauchen einen wirksamen Schutz der erhalten gebliebenen freien Fließstrecken und Naturlandschaften unseres Landes“, fordert Hannes Augustin, Geschäftsführer des Naturschutzbundes Salzburg.
Angesichts des drohenden totalen Ausbaus der letzten österreichischen natürlichen Flüsse und Bäche haben sich die größten Naturschutzorganisationen (WWF, Naturschutzbund, Naturfreunde, Kuratorium für Fischerei und Gewässerschutz, Fischereiverband, kajak.at und der Alpenverein Edelweiss) zur Plattform Flüsse voller Leben zusammen geschlossen. Das Ziel der Plattform ist der gesetzlich verbindliche Schutz der Flüsse. Denn: „Der totale Ausbau der Wasserkraft kann nur den zusätzlichen Strombedarf der nächsten fünf Jahre abdecken“, so Wurzer. Der WWF und seine Partner treten für Effizienzsteigerung, die Modernisierung bestehender Wasserkraftwerke und den Ausbau anderer Erneuerbarer Energieträger ein. Dadurch sollen auch wesentlich mehr neue Arbeitsplätze geschaffen werden als dies mit dem Ausbau der Wasserkraft möglich ist. Dazu ruft die Plattform Flüsse voller Leben die Salzburger Bevölkerung zur Unterzeichnung der Petition auf: www.fluesse-voller-leben.at/petition. Für die Petition setzen sich auch zahlreiche Prominente ein.
Der WWF tourt in den ersten beiden Augustwochen mit einem Info-Zelt für Eltern und Kinder, einem überlebensgroßen Herz für Flüsse und Tausenden Flusskieseln durch ganz Österreich. Die nächsten Stationen sind: 7. 8. in Graz (Herrengasse), 10. 8. in St. Pölten (Riemerplatz), 11. 8. in Linz (Taubenmarkt), jeweils von 10 bis 17 Uhr.
Für Rückfragen:
MMag. Franko Petri, Leiter Medien WWF Österreich, Tel. 01-48817-231 Email: franko.petri@wwf.at.
Factsheets, Fotos, Petition, Logo und weitere Pressematerialien unter www.fluesse-voller-leben.at (Presse).
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Schutzstatus Wolf: WWF kritisiert “populistischen Angriff auf Artenschutz”
Abschwächung des Schutzniveaus für den Wolf bei Berner Konvention – Naturschutzorganisation warnt vor weitreichenden Konsequenzen für EU-Naturschutz
Weltbodentag: WWF fordert “Bodenschutz-Vertrag” von künftiger Bundesregierung
Regierungsverhandler:innen müssen starkes Bodenschutz-Kapitel vorlegen – Verbindliche Ziele verankern, bundesweite Treiber der Bodenversiegelung eindämmen
Berner Konvention: WWF warnt vor Schutzstatus-Senkung beim Wolf
Geplante Absenkung des Schutzniveaus für den Wolf ist wissenschaftlich nicht gedeckt – Europäische Union riskiert Vorreiterrolle beim Naturschutz
Stromanbieter-Check: Nur wenige Anbieter überzeugen
WWF und GLOBAL 2000 analysieren heimischen Strommarkt – Nur 9 von 125 untersuchten Anbietern schneiden sehr gut oder gut ab – Schlechte Bewertung vieler Landesenergieversorger
COP29: WWF kritisiert Politik-Versagen beim Klimaschutz
Umweltschutzorganisation: Weltklimakonferenz endet mit untauglichen Ergebnissen – Verbindliche Ausstiegspläne aus Kohle, Öl und Gas gefordert
Appell der Wirtschaft: Über 100 Unternehmen fordern mehr Klimaschutz von künftiger Bundesregierung
Gemeinsam mit über 100 heimischen Unternehmen fordern WWF und GLOBAL 2000 verlässliche politische Rahmenbedingungen: “Planbarer Klimaschutz ist kluge Wirtschaftspolitik”
Regierungsprogramm: WWF fordert starkes Bodenschutz-Kapitel
Umweltschutzorganisation für verbindliche Reduktionsziele und Steuerreform gegen Flächenfraß – Bundesweite Treiber der Bodenversiegelung eindämmen – To-Do-Liste mit elf Punkten
Kaunertal: WWF fordert naturverträgliche Alternativen statt Platzertal-Zerstörung
Optimierung der Kraftwerksgruppe Kühtai könnte Zerstörung des Platzertals verhindern – Tiwag will Ötztaler Bevölkerung hinsichtlich Wasserableitungen täuschen