Nur noch maximal 35 Luchse in Österreich – WWF fordert bessere Vernetzung der Lebensräume und entschlossenes Vorgehen gegen Wildtierkriminalität
Schulumweltinitiative: Jugendliche aus acht Ländern präsentieren Öko-Projekte in Wien
Wien, 6. Juni 2011 – Im Don Bosco Haus in Wien fand dieses Wochenende die Abschlussveranstaltung der internationalen Schulumweltinitiative von WWF und ERSTE Stiftung statt. Unter dem Titel „European Schools for a Living Planet“ setzten Schulklassen aus acht europäischen Ländern Umweltschutzprojekte um. Die Ideen reichten von selbst angelegten Schulgärten über Straßenevents und Theaterstücke bis hin zu Ausstellungen und Schüler-lehren-Schüler-Aktionen. Der Preis für die besten Projekte – eine Naturerlebniswoche in Österreich – ging an vier Schulen aus Kroatien, Moldawien, Rumänien und Serbien. „Mit ′European Schools for a Living Planet′ möchten wir Schülerinnen und Schülern vor allem zeigen, wie sie ihre Meinung in der Öffentlichkeit vertreten und andere dazu motivieren können aktiv zu werden“, so Barbara Tauscher, Leiterin des WWF-Umweltbildungsprogramms. „Das überwältigende Engagement der Kids ist die schönste Bestätigung für das Projekt.“

30 Schulklassen aus Bulgarien, Kroatien, Moldawien, Rumänien, Serbien, Slowenien, Ukraine und Ungarn folgten dem Aufruf des WWF sich gemeinsam für die Natur und Zukunft Europas stark zu machen. Sieben Monate lang arbeiteten die 12- bis 17-jährigen an Öko-Projekten zu den Themen „Donau – Europas Lebensader“ und “Ökologischer Fußabdruck“. Es wurde geforscht, recherchiert, Entscheidungsträgern auf den Zahn gefühlt und Naturexpeditionen unternommen. Die Ideen und Umsetzungen der Naturschutzprojekte entstammen dabei ganz der Kreativität der SchülerInnen. Die LehrerInnen unterstützten ihre Klassen nur als Coaches.
Jeweils ein Lehrer und ein Schüler jeder Klasse reisten dieses Wochenende nach Wien, um ihre Projekte in einem bunten Basar vorzustellen und anschließend die vier Gewinnerprojekte zu küren. Gewonnen haben vier Schulen aus Kroatien, Moldawien, Rumänien und Serbien die jeweils Projekte zum Thema „ökologischer Fußabdruck“ umsetzten. Die 13-jährigen SchülerInnen der kroatischen „Osnova škola“ aus Nedelišće erforschten unter dem Projekttitel „A green step forward“ die Einsatzmöglichkeiten heimischer Heilkräuter und informierten bei mehreren Veranstaltungen darüber, wie traditionelle Naturmedizin anstelle herkömmlicher Medikamenten den ökologischen Fußandruck jedes Konsumenten verkleinern kann. Die 16-jährigen SchülerInnen der moldawischen „Onisifor Ghibu High School“ aus Orhei setzten sich mit ihrem Projekt „Adopt a park“ für einen verwahrlosten und ungenützten Park in ihrer Heimatstadt ein. Mit der Unterstützung des Bürgermeisters und lokaler Unternehmen beseitigten sie kiloweise Müll, stellten Bänke und Infotafeln über das Gebiet auf und informierten die Bevölkerung in lokalen Medien über den neuen Erholungsraum. Die 12-jährigen SchülerInnen der rumänischen „European School of Bucharest“ konzentrierten sich mit ihrem Projekt „go reduce, reuse, recycle“ ganz auf das Thema Recycling. Sie veranstalteten u.a. Infotage in Kindergärten und Straßenaktionen, trafen sich mit Politikern und gaben mehrere Interviews in heimischen Medien. Bewusstseinsbildung für eine nachhaltige und Ressourcen schonende Lebensweise stand auch bei den 12-jährigen SchülerInnen der serbischen „Primary School ’15. oktobar’“ im Vordergrund. Unter dem Titel „Follow the line – go green“ starteten sie u.a. eine regionale Kampagne gegen Plastikackerl.
Als Preis erhielten die Gewinnerklassen eine Naturerlebniswoche in Österreich im Herbst 2011, an der jeweils fünf SchülerInnen jeder Gewinnerklasse teilnehmen. „Wir möchten auch nach dem Abschluss des Wettbewerbs den Austausch der Schülerinnen und Schüler fördern“, so Tauscher. „Langfristig soll so ein länderübergreifendes Netzwerk naturschutzaktiver Jugendlicher entstehen.“
„Junge Menschen haben die Kraft die Zukunft zu gestalten und wir wollen sie ermutigen sich um die Umwelt zu kümmern und ständig nach neuen kreativen Ideen zu suchen. Deshalb unterstützt die ERSTE Stiftung die grenzüberschreitende Initiative ’European Schools for a Living Planet’, und wir sind vom Engagement der Schüler und Lehrer sehr beeindruckt“, so Boris Marte, Vorstand der ERSTE Stiftung. „Bildung zu fördern, heißt die Zukunft Europas ernst zu nehmen. Sensibilität für ökologische Zusammenhänge in einem internationalen Projekt zu vermitteln ist für junge Menschen, aber auch für Lehrerinnen und Lehrer eine besonders nachhaltige Erfahrung."
Die Schulumweltinitiative „European Schools for a Living Planet“ fand dieses Schuljahr bereits zum dritten Mal statt. Insgesamt 1.700 SchülerInnen aus 11 europäischen Ländern im Alter von 12 bis 17 Jahren haben seit Beginn teilgenommen und ihre persönlichen Öko-Projekte in die Tat umgesetzt. Im Schuljahr 2010/2011 startete die Initiative mit einer einwöchigen Schüler-Lehrer-Akademie im Hotel Nationalpark in Illmitz im burgenländischen Seewinkel. Dort wurden SchülerInnen und LehrerInnen im Rahmen von Workshops und Outdoor-Aktionen von WWF-Experten in die Projektthemen eingeschult und erhielten Methoden für die Umsetzung im Unterricht. Der Fortschritt der Naturschutzprojekte konnte während des Schuljahrs über den öffentlich zugänglichen Weblog www.foralivingplanet.eu verfolgt und kommentiert werden. Auf der interaktiven Website führten die Teilnehmerklassen Projekttagebücher, posteten Bilder und Videos zu ihren Projekten und hatten die Möglichkeit sich gegenseitig auszutauschen.
Rückfragehinweis:
WWF Österreich: Lisa Simon, Pressesprecherin, Tel.: +43-1-48817-215 E-Mail: lisa.simon@wwf.at
ERSTE Stifung, Kommunikation: Maribel Königer, Jovana Trifunovic
Tel. +43 50100 15105, E-Mail: press@erstestiftung.org
WWF
Der Verein World Wide Fund For Nature (WWF) ist eine der größten und profiliertesten Naturschutzorganisationen der Welt und in mehr als 100 Ländern aktiv. Weltweit unterstützen ihn über fünf Millionen Förderer. Der WWF will der weltweiten Naturzerstörung Einhalt gebieten und eine Zukunft gestalten, in der Mensch und Natur in Harmonie leben. Das Ziel des WWF ist es daher, die biologische Vielfalt der Erde zu bewahren, die naturverträgliche Nutzung erneuerbarer Ressourcen voranzutreiben und Umweltverschmutzung und die Verschwendung von Naturgütern zu verhindern. Weitere Informationen unter www.wwf.at
ERSTE Stiftung
Die ERSTE Stiftung ist im Jahr 2003 aus der Ersten Österreichischen Spar-Casse hervorgegangen. Mit einem Anteil von 25,3 Prozent ist sie Hauptaktionärin der Erste Group. Die ERSTE Stiftung investiert in die gesellschaftliche Entwicklung in Österreich und Zentral- und Südosteuropa. Sie unterstützt soziale Teilhabe und zivilgesellschaftliches Engagement, sie fördert die Begegnung der Menschen und das Wissen um die jüngere Vergangenheit einer Region, die sich seit 1989 erneut im Umbruch befindet. Als operative Stiftung entwickelt sie eigenständig Projekte in den drei Programmen Soziales, Kultur und Europa. www.erstestiftung.org
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