Tag des Jaguars am 29. November – WWF im Einsatz zum Schutz der Großkatzen durch Regenwaldschutz und Aufklärungsarbeit
Teures Tropenholz bleibt ungeschützt

Wien, 7.6.07 – Das in Europa und Nordamerika sehr beliebte Tropenholz Cedro, auch bekannt als Spanische Zeder, wird nicht besser geschützt.
Ein Antrag Deutschlands, den Raubbau an dem zur Familie der Mahagonigewächse zählenden Holz zu stoppen, wurde heute auf der Weltartenschutzkonferenz CITES in Den Haag zurückgezogen. Sämtliche Verbreitungsstaaten in Süd- und Lateinamerika hatten zuvor erklärt, gegen den Antrag zu stimmen, den Deutschland als Ratsvorsitzender für die EU gestellt hatte. "Das ist eine Katastrophe", kommentiert WWF-Experte Volker Homes. "Es wird viel zu viel Cedro geschlagen, auch illegal und sogar in Schutzgebieten." Das wertvolle Holz erzielt auf dem Weltmarkt hohe Preise und wird überwiegend nach Mexiko, in die USA, Kanada und Belgien importiert. Aus dem Holz werden hauptsächlich Möbel hergestellt.
Deutschland hatte beantragt, die sieben Cedro-Baumarten in CITES-Anhang II zu listen. Damit wäre der internationale Handel nur unter strengen Kontrollen möglich gewesen. "Die EU hätte sich vorab ausführlicher mit den Verbreitungsstaaten zusammensetzen müssen", kritisiert die kolumbianische WWF-Expertin Ximena Barrera. "Diese Chance ist vertan worden. Die süd- und lateinamerikanischen Regierungen setzen für wirtschaftliche Interessen die Zukunft weiterer Baumarten aufs Spiel." Die Cedro-Wälder seien Lebensraum für zahlreiche Tierarten, die durch den exzessiven Holzhandel bedroht würden.
Cedro kommt von Mexiko und den Karibischen Inseln bis in den Süden Argentiniens vor. Die Bäume erreichen eine Höhe von bis zu 30 Metern und einen Durchmesser von etwa zweieinhalb Metern. Nach Angaben des WWF sind vermutlich 90 Prozent der Hartholzexporte aus dem peruanischen Amazonasgebiet illegal. Auch Holzexporte aus Nicaragua, Guatemala und Honduras sollen einen bedeutenden Anteil illegal geschlagener Bäume enthalten. Die verschiedenen Arten der Gattung Cedro werden auf der Roten Liste der Weltnaturschutzbehörde IUCN als gefährdet und stark gefährdet geführt.
Damit wäre der internationale Handel nur unter strengen Kontrollen möglich gewesen. Die Weltartenschutzkonferenz CITES (Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora) (Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora) tagt noch bis zum 15. Juni.
Weitere Informationen:
Mag. Elke Mühlbachler, WWF-Pressesprecherin, tel. (01)48817- 210.
Der WWF dankt dem Lebensministerium für die Unterstützung seiner CITES-Arbeit.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Was wir von der Klimakonferenz COP 28 erwarten
© adobestock/Rafael HenriqueZwei sehr wichtige Wochen für das Klima: Von 30. November – 12. Dezember 2023 findet die 28. Internationale Klimakonferenz in Dubai statt. Dieser...
COP28: Klima-Allianz fordert dringend globale Kurskorrektur
Ausstieg aus allen fossilen Energien gefordert – Schlagkräftigen Fonds für Schäden und Verluste umsetzen – Klimaschutz muss sozial gerecht erfolgen
WWF-Faktencheck zum Bodenverbrauch in Oberösterreich
Wiederholt falsche und irreführende Behauptungen von Landesrat Achleitner – WWF fordert sachliche Debatte statt Zahlenspielereien und fauler Ausreden
WWF-Erfolg: Weniger Konflikte zwischen Inuit und Eisbären
Der WWF konnte in der kanadischen Inuit-Siedlung Whale Cove erfolgreich Konflikte zwischen Menschen und Eisbären reduzieren. Die Arbeit zeigt: Auch kleine Änderungen können große Wirkung haben.
WWF schlägt Alarm: Größte Savanne der Welt bereits zur Hälfte zerstört
Entwaldung im Amazonas nimmt ab – Verlagerung in Cerrado-Savanne für Biodiversität und Klima dramatisch – WWF fordert besseren Schutz wald-ähnlicher Ökosysteme
EU-Renaturierungsgesetz: WWF begrüßt Einigung, warnt vor Schlupflöchern
Nature Restoration Law nimmt nächste Hürde – Bundesregierung und EU-Abgeordnete bei finaler Abstimmung im Februar gefordert
WWF: Seltene Aufnahmen geben Hoffnung für die letzten Tiger Malaysias
Neue Fotos von wild lebenden Tigern in Malaysia – WWF bestärkt im Schutz der bedrohten Großkatzen und ihres Lebensraumes
WWF-Analyse: Sanierungswillige bei Banken heiß begehrt
WWF fordert Sonderkonditionen für die Eigenheimsanierung – Öffentliche Förderungen sind so hoch wie nie – Neuer WWF-Ratgeber für die klima- und naturfreundliche Sanierung