Rechnungshof-Bericht fordert mehr Verbindlichkeit beim Bodenschutz – WWF sieht sich in Forderungen bestätigt und kritisiert “zahnlose Bodenpolitik”
Treibhausgas-Bilanz: WWF fordert Klima- und Naturschutz-Offensive von künftiger Bundesregierung

Anlässlich der am Montag veröffentlichten Treibhausgas-Bilanz fordert der WWF ein umfassendes Klima- und Naturschutz-Programm von der künftigen Bundesregierung, um die jüngsten Fortschritte zu verstärken. “Österreich muss seine CO2-Emissionen systematisch und dauerhaft reduzieren. Dafür braucht es Reformen, die alle Bereiche erfassen: vom Energiesparen über den Abbau umweltschädlicher Subventionen bis zum Schutz wertvoller Natur. Nur so wird Österreich langfristig krisensicher”, sagt WWF-Klimasprecher Karl Schellmann. Um die verpflichtenden EU-Ziele für 2030 und in weiterer Folge die Klimaneutralität zu schaffen, brauche es in allen Sektoren mehr Maßnahmen. Große wirtschaftliche Potentiale und krisensichere Arbeitsplätze ergeben sich zum Beispiel aus der thermischen Sanierung von Gebäuden und durch Energieeffizienz-Investitionen in der Industrie. “Das zahlt sich langfristig mehrfach aus. Im Gegensatz dazu hätte ein klimapolitischer Retro-Kurs hohe Folgekosten. Das würde Österreich teuer zu stehen kommen”, warnt Schellmann.
Besonders dringend sind laut WWF ein großes Energiespar-Programm, der Ausstieg aus Öl und Gas beim Heizen, ein starkes Klimaschutzgesetz sowie Investitionen in eine saubere, klimafreundliche Mobilität – darunter die weitere Verbesserung des öffentlichen Verkehrs und der Radwege. Weiters muss die Politik umweltschädliche Subventionen abbauen und heimische Erneuerbare Energien wie die Photovoltaik oder die Windkraft konsequent naturverträglich ausbauen. Parallel dazu müssen Bund und Länder die viel zu hohe Bodenversiegelung eindämmen. “Der hohe Flächenfraß befeuert die Klimakrise und das Artensterben. Daher braucht es dringend einen Bodenschutz-Vertrag mit verbindlichen Zielen und Kriterien”, sagt WWF-Klimasprecher Karl Schellmann.
News
Aktuelle Beiträge
Naturgefahren: WWF fordert Sicherheitsprüfung für Kraftwerk Kaunertal
Österreichische Staubeckenkommission soll Ausbauprojekt auf aktuelles Risiko für Naturgefahren überprüfen – Bisheriges Gutachten veraltet und lückenhaft
WWF-Erfolg: Weniger gewilderte Nashörner in Südafrika
Neue Zahlen aus Südafrika machen Hoffnung für den Nashorn-Schutz: Im Naturreservat Hluhluwe-iMfolozi ging die Wilderei um fast 70% zurück. Grund dafür war eine Enthornungs-Aktion – ein drastischer Schritt für den Schutz der Tiere, der aber leider kein Allheilmittel ist.
VCÖ und WWF: Mehr als 17.000 Hasen pro Jahr Opfer des Straßenverkehrs
Zersiedelung und Straßenbau zerstören den Lebensraum von Hasen und anderen Wildtieren – VCÖ und WWF fordern Reduktion des Bodenverbrauchs und ein Ende der Zersiedelung
Schutzstatus Wolf: WWF kritisiert “Feldzug gegen den Artenschutz”
EU-Botschafter:innen stimmen für die Abschwächung des Wolf-Schutzstatus – Naturschutzorganisation fordert Rückkehr zu wissenschaftlich gedeckten Lösungen
WWF-Erfolg: Kleiner Leopard in Armenien geboren
Persische Leoparden sind extrem selten. Umso erfreulicher: Erstmals wurde in Armenien die Geburt eines Leoparden offiziell registriert. Ein Erfolg, der auf jahrzehntelangen Schutzbemühungen basiert.
Neuer WWF-Bericht: Biber als Schlüsselart in Klima- und Biodiversitätskrise
Welt-Bibertag: Heimischer Nager bringt hohen Nutzen für Biodiversität und Anpassung an Extremwetter – WWF fordert mehr Raum für tierischen Bauingenieur
Wiederansiedlung: WWF stärkt den Artenschutz am Inn
Hilfsmaßnahmen für gefährdete Arten am Inn – INNsieme connect siedelt Zwergrohrkolben in den Mieminger und Rietzer Innauen an und schafft Laichplätze für seltene Gelbbauchunke
WWF kritisiert Kaunertal-Einreichung als “fahrlässig und verantwortungslos”
Tiwag will Ausbau Kraftwerk Kaunertal trotz zahlreicher Risiken und Naturgefahren durchboxen – WWF fordert Stopp und verweist auf Alternativen für naturverträgliche Energiewende