In Bolivien wurde ein wichtiges Ökosystem offiziell unter Schutz gestellt: Monte Carmelo. Das neue Schutzgebiet schließt eine wichtige Lücke im südamerikanischen Naturschutz – und sichert den Lebensraum des Jaguars.
Über 375.000 Menschen für strenge Wasserschutzgesetze – Politik muss jetzt handeln!
Wien/Brüssel, am 13. März 2019. Mit einer Beteiligung von über 375.000 Menschen zählt die öffentliche EU-Konsultation über die Beibehaltung der Wasserrahmenrichtlinie zu einer der stärksten aller Zeiten. Jetzt liegt es sowohl an der EU-Kommission, diese Stimmen ernst zu nehmen und die Richtlinie in der jetzigen strengen Form beizubehalten, als auch an den Mitgliedsländern, die dringend benötigte Finanzierung für ökologischen Gewässerschutz zu schaffen. Österreich ist besonders in der Pflicht. Laut EU-Umweltagentur sind 60 Prozent der heimischen Gewässer sanierungsbedürftig. Die Politik ließ dennoch den notwendigen Einsatz vermissen. Hierzulande haben daher WWF Österreich und Umweltdachverband im Zuge der Aktion ‚Rette unser Wasser‘ eine Beteiligung an der EU-Konsultation unterstützt. „Angesichts des überwiegend schlechten Zustandes unserer Gewässer braucht es dringend einen effektiven Maßnahmenplan. Sowohl die frühere als auch die jetzige Bundesregierung haben den ökologischen Gewässerschutz ausgetrocknet. Die Förderungen im Umweltförderungsgesetz wurden von geplanten 150 Millionen Euro auf null reduziert. Finanzminister Hartwig Löger muss endlich die leerstehenden Fördertöpfe für unseren Gewässerschutz wieder ausreichend befüllen“, fordert Hanna Simons, Leiterin der Natur- und Umweltschutzabteilung des WWF Österreich. „Im Kampf gegen Klimawandel und Artensterben sind wir auf intakte Gewässer angewiesen. Die hohe Beteiligung an Rette unser Wasser zeigt deutlich: Die Bürgerinnen und Bürger Europas wollen, dass unsere wichtigste Ressource nachhaltig gesichert wird. Gerade im Vorfeld der Europawahl muss sich die Politik zu strengen europaweiten Bestimmungen im Umweltschutz bekennen, anstatt sie aufzuweichen“, so Hanna Simons.
Ziele für den Gewässerschutz aktiv politisch umsetzen
Laut Umweltdachverband werden die strengen Bestimmungen der Wasserrahmenrichtlinie nicht ausreichend umgesetzt. Die EU-Wasserschutzgesetze und das Österreichische Wasserrecht sehen vor, dass alle Gewässer bis 2027 in einen guten Zustand gebracht werden müssen. Verschlechterungen sind hingegen nur in gut begründeten Ausnahmefällen gestattet. „Unsere Wasserschutzbestimmungen wurden immer wieder mithilfe zahlreicher Ausnahmen systematisch umgangen, um Bauprojekte trotz Verschlechterungsverbot durchzusetzen. Heute müssen wir mit Bedauern feststellen, dass unsere Flüsse im Schnitt nach jedem Kilometer von einem Querbauwerk unterbrochen werden. Nur noch 15 Prozent unserer Flüsse gelten als ökologisch intakt. Daher ist es wichtiger denn je, dass wir nicht nur an ambitionierten Zielen festhalten, sondern diese auch aktiv politisch umsetzen. Dazu braucht es eine ausreichende Finanzierung und endlich ein Ende der vielen Ausnahmeregelungen“, erklärt Franz Maier, Präsident des Umweltdachverbandes.
Breite Umwelt-Allianz fordert starken Wasserschutz in ganz Europa
Die breite Unterstützung für „Rette unser Wasser“ unterstreicht die große Abhängigkeit sämtlicher Lebensbereiche von intakten Gewässern. Die europaweite Wasserschutz-Initiative wurde im Oktober 2018 vom WWF, dem Europäischen Umweltbüro, der European Anglers Alliance, dem European Rivers Network und Wetlands International ins Leben gerufen. Mehr als 130 Organisationen aus den unterschiedlichsten Gesellschaftsbereichen haben sich daran beteiligt, um Bürgerinnen und Bürgern die Teilhabe an der öffentlichen EU-Konsultation zur Beibehaltung der Wasserrahmenrichtlinie zu vereinfachen. Angeführt von Umweltdachverband und WWF Österreich formierte sich in Österreich eine breite Umwelt-Allianz, bestehend aus Naturschutzbund Österreich, dem Österreichischen Fischerei-Verband, BirdLife Österreich, dem Österreichischen Alpenverein, Verband der Österreichischen Arbeiter-Fischerei-Vereine, Naturfreunde Österreich, Ökobüro und RiverWatch. Insgesamt 375.386 Menschen in ganz Europa sind dem Aufruf gefolgt. Damit zählt die EU-Konsultation zu den drei stimmenstärksten in der bisherigen Geschichte. Die Analyse der EU zur abgeschlossenen öffentlichen Konsultation ist für Herbst 2019 geplant. Die endgültige Entscheidung über die Zukunft der Gesetzgebung wird bis zum ersten Halbjahr 2020 erwartet.
Rückfragehinweis:
Umweltdachverband
Dr.in Sylvia Steinbauer
Tel. 01/40 113-21
E-Mail: sylvia.steinbauer@umweltdachverband.at
www.umweltdachverband.at
WWF Österreich
Vincent Sufiyan
Tel. 0676 834 88 308
E-Mail: vincent.sufiyan@wwf.at
www.wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Bodenversiegelung statt Klimaschutz: WWF kritisiert Hanke-Kurs in der Verkehrspolitik
Verkehrsminister ignoriert massive Umweltfolgen der geplanten Schnellstraßen-Projekte – Insbesondere Lobau-Autobahn ist gefährlicher Irrweg
COP30: WWF fordert Klima- und Naturschutz-Offensive
Zehn Jahre nach Paris muss Politik endlich liefern – Weltweiter Kraftakt notwendig, um 1,5-Grad-Ziel doch noch zu schaffen
WWF-Erfolg: Scheue Pallaskatze im indischen Himalaja entdeckt
Im indischen Hochgebirge ist WWF-Forscher:innen eine spektakuläre Entdeckung gelungen: Erstmals konnten sie dort die scheue Pallaskatze fotografieren. Außerdem verzeichneten sie neue Rekorde zu Wildkatzen in dem Gebiet.
WWF: Neues EU-Klimaziel 2040 wird durch Tricks und Klauseln ausgehöhlt
Umweltorganisation kritisiert „faulen Kompromiss“ der Politik – Wirksamer Klima- und Naturschutz in Europa anstelle teurer Schlupflöcher und Scheinlösungen
Neuer Report: WWF alarmiert über illegalen Handel mit asiatischen Großkatzen
Zunehmender Handel mit geschützten Arten im Internet – WWF warnt vor kriminellen Verflechtungen bis nach Europa und fordert bessere internationale Zusammenarbeit
WWF entdeckt extrem scheue Pallaskatze auf fast 5.000 Metern Höhe
Spektakuläre Entdeckung: WWF fotografiert erstmals eine Pallaskatze im indischen Hochgebirge – Neue Rekorde zu weiteren Wildkatzen in der Region – Besserer Schutz der Artenvielfalt des Himalajas gefordert
WWF-Studie: 190 Hektar neue Moorflächen in Österreichs Alpenraum bestätigt
Rund 90 Prozent der neu bestätigten Moore in keinem guten Zustand – WWF fordert Analyse weiterer Potenzialflächen und Moor-Renaturierung
WWF-Erfolg: Neuer Laichplatz für Fische an Tiroler Fluss
Im Rahmen des Projektes INNsieme connect wurden wichtige Kieslebensräume am Schlitterer Gießen wiederhergestellt. Mit vollem Erfolg: Die erste Bachforelle nahm den neuen Laichplatz sofort an.












