Tag des Jaguars am 29. November – WWF im Einsatz zum Schutz der Großkatzen durch Regenwaldschutz und Aufklärungsarbeit
UVP-Verhandlung ist ein Entscheidungstag für die Mur

Presseaussendung WWF und Greenpeace
Graz am 22. Jänner 2016 – Am 25. Jänner findet die Verhandlung zur Umweltverträglichkeit für das Verhüttungswerk der Firma Minex in Zeltweg statt. Bekanntlich plant das in Graz ansässige Unternehmen, Roherz aus den Steinbrüchen bei Kraubath zu verhütten. Die neugebaute Anlage würde direkt neben dem Natura 2000-Europaschutzgebiet „Ober- und Mittellauf der Mur mit Puxer Auwald, Puxer Wand und Gulsen“ liegen, in dem jegliche Verschlechterung der Natur verboten ist. Greenpeace und WWF üben scharfe Kritik an den oberflächlichen und unzureichenden Einreichunterlagen sowie an der kurzfristigen Bekanntgabe des UVP-Verhandlungstermins.
Wenngleich die Firmenleitung von Minex versichert, die gesetzlichen Grenzwerte einzuhalten und die behandelten Abwässer als harmlos darstellt, haben Umweltkatastrophen im Bergbau und der Erzgewinnung eine traurige Tradition. Beispiele aus Europa und Übersee zeigen, dass jede Panne verheerende Folgen haben kann und Flüsse auf Jahrzehnte zerstört.
Die Fischfauna der Mur weist eine europaweit beispiellose Vielfalt auf und sie beherbergt in diesem Natura 2000 – Abschnitt einen ganz besonderen Naturschatz: Anfang 2015 wurde eine neue Fischart entdeckt. Der so genannte „Smaragdgressling“ aus der Gattung der Gründlinge ist weltweit nur in der oberen Mur heimisch. Kein Wunder also, dass beim WWF die Alarmglocken läuten „Ein Störfall, bei dem unbehandelte Abwässer in die Mur gelangen, hat das Potenzial einen eben erst entdeckten, weltweit einzigartigen Fisch auszulöschen. Das können wir als Umweltorganisation nicht tolerieren“, beschreibt Gebhard Tschavoll vom Alpenflüsse – Programm des WWF die Lage. Als besonders heikel in Bezug auf die Fische der Mur gilt außerdem die betriebsbedingte Einleitung von auf 30 Grad erwärmtem Kühlwasser.
Für Greenpeace steht im Minex-Verfahren das Vertrauen in die UVP – und somit auch in die steirische Landesregierung und ihren Naturschutzlandesrat Jörg Leichtfried – auf dem Prüfstand. „Mit den Unterlagen zu Gewässerökologie und Schadstoffimmissionen, wie sie bis jetzt vorgelegt wurden, sind wir definitiv nicht zufrieden und dürfen sich auch die politisch Verantwortlichen nicht zufrieden geben“, unterstreicht Herwig Schuster, Umweltchemiker bei Greenpeace.
Die „International River Foundation“ honorierte die Bemühungen des Landes Steiermark um die weitere Verbesserung der Mur punkto Renaturierung und Hochwasserschutz mit dem „Europäischen Riverprize“ bzw. dem zweiten Platz des „Internationalen Riverprize“. „Gerade wegen ihres herausragenden Werts für die Wasserlebewesen, verdient die Mur eine besonders vorsichtige Behandlung. Wir werden im UVP-Verfahren darauf pochen, dass strengste Maßstäbe angelegt werden “, so der WWF-Flussschützer Tschavoll abschließend.
Rückfragehinweis
Herwig Schuster, Umwelt-Chemiker, Greenpeace CEE in Österreich, Tel.: +43 (0)664 431 92 14, E-Mail: herwig.schuster@greenpeace.org
Claudia Mohl, Pressesprecherin, WWF, Tel. +43 (01) 488 17-250, E-Mail: claudia.mohl@wwf.at
Gebhard Tschavoll, Naturschutzexperte, WWF , Tel. +43 (0)676 83 488 303, E-Mail: gebhard.tschavoll@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Was wir von der Klimakonferenz COP 28 erwarten
© adobestock/Rafael HenriqueZwei sehr wichtige Wochen für das Klima: Von 30. November – 12. Dezember 2023 findet die 28. Internationale Klimakonferenz in Dubai statt. Dieser...
COP28: Klima-Allianz fordert dringend globale Kurskorrektur
Ausstieg aus allen fossilen Energien gefordert – Schlagkräftigen Fonds für Schäden und Verluste umsetzen – Klimaschutz muss sozial gerecht erfolgen
WWF-Faktencheck zum Bodenverbrauch in Oberösterreich
Wiederholt falsche und irreführende Behauptungen von Landesrat Achleitner – WWF fordert sachliche Debatte statt Zahlenspielereien und fauler Ausreden
WWF-Erfolg: Weniger Konflikte zwischen Inuit und Eisbären
Der WWF konnte in der kanadischen Inuit-Siedlung Whale Cove erfolgreich Konflikte zwischen Menschen und Eisbären reduzieren. Die Arbeit zeigt: Auch kleine Änderungen können große Wirkung haben.
WWF schlägt Alarm: Größte Savanne der Welt bereits zur Hälfte zerstört
Entwaldung im Amazonas nimmt ab – Verlagerung in Cerrado-Savanne für Biodiversität und Klima dramatisch – WWF fordert besseren Schutz wald-ähnlicher Ökosysteme
EU-Renaturierungsgesetz: WWF begrüßt Einigung, warnt vor Schlupflöchern
Nature Restoration Law nimmt nächste Hürde – Bundesregierung und EU-Abgeordnete bei finaler Abstimmung im Februar gefordert
WWF: Seltene Aufnahmen geben Hoffnung für die letzten Tiger Malaysias
Neue Fotos von wild lebenden Tigern in Malaysia – WWF bestärkt im Schutz der bedrohten Großkatzen und ihres Lebensraumes
WWF-Analyse: Sanierungswillige bei Banken heiß begehrt
WWF fordert Sonderkonditionen für die Eigenheimsanierung – Öffentliche Förderungen sind so hoch wie nie – Neuer WWF-Ratgeber für die klima- und naturfreundliche Sanierung