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Wie Wale wandern: WWF veröffentlicht digitale Plattform zum Schutz “mariner Superhighways”

Im Vorfeld der kommende Woche stattfindenden UN-Meereskonferenz in Nizza veröffentlicht die Umweltschutzorganisation WWF eine neue Plattform zum besseren Schutz von Walen und ihren Wanderrouten. Grund dafür ist die zunehmende Bedrohung der Ozeanriesen durch Schiffsverkehr, Lärm und Verschmutzung. “Die sogenannten ‘Blauen Korridore’ sind lebenswichtig für die Wale und für das marine Ökosystem. Wir müssen diese Superhighways dringend besser schützen”, sagt Simone Niedermüller, Meeresexpertin beim WWF Österreich. Die neue Plattform ist die erste umfassende, interaktive Visualisierung von Wal-Wanderrouten. Sie basiert auf jahrzehntelanger Satellitenverfolgung und anderen Daten von über 50 Forschungspartnern “Die Wanderung der Wale gleicht momentan einem Hindernis-Parcours: Schiffskollisionen, industrielle Fischerei und Geisternetze sind eine immer größere Gefahr. Das neue Tool liefert der Forschung, der Politik und der Öffentlichkeit jetzt wichtige Erkenntnisse, um unsere Ozeanriesen besser zu schützen”, sagt Simone Niedermüller vom WWF.
Neben Walen sind auch andere wandernde Tierarten wie Delfine, Haie und Meeresschildkröten von sicheren Routen durch die Meere abhängig. Zudem sorgen die Wanderungen der Wale für eine Durchmischung und Versorgung der Ozeane mit wichtigen Nährstoffen. Aus diesen Gründen wird sich der WWF auf der kommenden UN-Ozeankonferenz für einen besseren Schutz der “Blauen Korridore” einsetzen. “Der Schiffsverkehr muss entsprechend der saisonalen Wanderungen angepasst werden – dafür braucht es verbindliche Regeln und Kontrollen. Die UN-Ozeankonferenz bietet die Chance, wortwörtlich das Ruder herumzureißen”, sagt Simone Niedermüller, die kommende Woche in Nizza vor Ort sein wird und auch das marine Artenschutzprogramm der WWF Mittelmeer-Initiative leitet.
Die Wanderrouten der Wale geben Aufschluss über ihre wichtigen Futter- und Fortpflanzungsstätten und liefern damit eine wichtige Grundlage für die Ausweitung von Meeresschutzgebieten. So sieht es auch das globale Biodiversitätsziel vor. Demnach sollen bis 2030 weltweit 30 Prozent der gesamten Meeresfläche unter Schutz gestellt werden. Der WWF setzt sich bei der UN-Konferenz für die lückenlose Umsetzung dieses Ziels ein. Darüber hinaus stehen der Erhalt und der Wiederaufbau von Korallenriffen und Seegraswiesen im Fokus der Umweltschutzorganisation – denn sie gehören zu den artenreichsten Lebensräumen der Erde und tragen maßgeblich zum Klimaschutz bei. Auch für den Schutz der Tiefsee, ein bisher sehr unerforschter Lebensraum, der durch den geplanten Abbau von Rohstoffen gefährdet ist, macht sich der WWF vor Ort stark.
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