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Wissenschaft berechnet Pfad zur Klimaneutralität: WWF fordert Treibhausgasbudget im Gesetz
Wegener Center berechnet erstmals konkrete Reduktionsziele und verbleibendes Treibhausgasbudget für Österreich bis 2040 – Klimaschutzgesetz muss vom zahnlosen Papiertiger zum Reform-Turbo werden
Graz, Wien, am 9. Oktober 2020. Anlässlich einer am Freitag vom Grazer Wegener Center veröffentlichten Analyse fordert die Umweltschutzorganisation WWF Österreich die gesetzliche Verankerung eines wissenschaftsbasierten Treibhausgasbudgets. „Unser Klimaschutzgesetz muss vom zahnlosen Papiertiger zum Reform-Turbo werden. Die Verantwortung für CO2-Reduktionen gehöprt verpflichtend auf Bund, Länder und Sektoren aufgeteilt“, sagt WWF-Klimasprecher Karl Schellmann, der dazu auch auf die Vorschläge des erfolgreichen Klimavolksbegehrens verweist. „Ein rechtlich verbindliches Treibhausgasbudget schafft Planbarkeit und erhöht den Handlungsdruck für den kompletten Ausstieg aus Öl und Gas. Im Gegensatz dazu wäre ein weiteres Zuwarten geradezu fahrlässig. Schon jetzt gehen die Kosten des Nicht-Handelns in die Milliarden. Weitere Budgetbelastungen drohen, wenn die EU-Klimaziele verfehlt werden. Daher muss jetzt auch der Finanzminister zum Klimaschützer werden.“
Laut Wegener Center erfordert die von der Bundesregierung verankerte Klimaneutralität 2040 einen Abbau von durchschnittlich 4,5 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent pro Jahr bis 2030 sowie ab dann jährlich minus 3,4 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent. „Eine klimaneutrale Gesellschaft ist gesünder und lebenswerter. Dafür braucht es aber große strukturelle Reformen und klimagerechte Budgets, die von der gesamten Bundesregierung unterstützt werden: Von der Ökologisierung des Steuersystems über den Abbau umweltschädlicher Subventionen bis zur Mobilitätswende und dem Schutz von wichtigen Kohlenstoffspeichern in der Natur“, fordert WWF-Klimasprecher Karl Schellmann. „Bisherige Bundesregierungen haben hier große Baustellen hinterlassen, die dringend erledigt werden müssen.“
Besonders in der Pflicht sind laut WWF die einzelnen Bundesländer, die in Bereichen wie Wärme und Verkehr eine zentrale Klimaschutz-Rolle haben, aber dieser großteils nicht gerecht werden. „Baustandards sind nicht am Stand der Technik. Wohnbaugelder werden viel zu wenig für die thermische Sanierung eingesetzt. In vielen Städten dominiert eine autozentrierte Verkehrspolitik. Das muss sich dringend ändern. Die Landeshauptleute müssen hier endlich Verantwortung übernehmen“, fordert Karl Schellmann vom WWF Österreich.
Rückfragehinweis:
WWF Österreich
Mag. Volker Hollenstein
Leitung Politik und Kommunikation
volker.hollenstein@wwf.at
+43 664 501 31 58
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