Umweltschutzorganisation entdeckt ausgestorben geglaubte Engelhaie im kroatischen Mittelmeer – WWF fordert Meeresschutzgebiet, um die Tiere vor Fischerei und Verschmutzung zu schützen
WWF begrüßt Fundament für Weltklimaabkommen 2011
Cancún/Wien, Samstag, 11. Dezember 2010.– Die Regierungen der Welt haben auf der Klimakonferenz in Cancún das Fundament für einen Vertrag gebaut, der die Erderwärmung stoppen könnte, betont der WWF heute nach dem Abschluss der Verhandlungen. Die Entscheidungen brauchen nun weitere klare Prozesse um 2011 in Durban/Südafrika zu einem bindenden Weltklimavertrag zu kommen. „Nach der Entäuschung im kalten Kopenhagen wehte in Cancún der Wind der Hoffnung. Nun liegt es an den einzelnen Ländern bis zur Klimakonferenz von Durban ihre Klima-Hausaufgaben zu machen. Die Länder sollten sich gegenseitig politisch anheizen um das Weltklima zu kühlen“, sagte WWF-Klimaexpertin Kathrin Hebel heute Mittag nach Abschluss der Verhandlungen.
Der WWF bedauert, dass es zu keiner Einigung über die Fortsetzung des Kyoto-Protokolls nach 2012 gekommen ist. Vor allem Japan und Russland stellten sich gegen eine Weiterführung des Kyoto-Protokolls und werden nun sicherlich bis zur COP 17 in Durban unter zunehmenden Druck geraten. Die Kyoto-Länder wissen, dass sie bis 2020 ihre Emissionen um 25 bis 40 Prozent auf Basis des Vergleichjahres 1990 senken müssen um die Welt vor einer Erwärmung um mehr als zwei Grad zu bewahren. Doch das bedeutet mehr denn je an einem Strang zu ziehen und sich weiterhin anzunähern.
Der WWF begrüßt das Instrumentarium für Messungen, Berichterstattung und Verifikation der Maßnahmen zur Treibhausgasemission sowie das Finanzierungsmodell. Leider kam es nicht zu einer Einigung über die genaue Definition und eindeutige Festlegung von „Verlust und Schaden“ der vom Klimawandel am stärksten betroffenen Länder. Der nun beschlossene „grüne Weltfonds“ braucht noch zusätzliche Mittel. Diese sollen vor allem aus einer Besteuerung der Schiff- und Luftfahrt kommen. Schließlich sind diese beiden Wirtschaftsbereiche zusammen für acht Prozent der weltweiten Emissionen verantwortlich. „Hier sollen einige Milliarden Doller jährlich an Aufstockung des Fonds möglich sein“, so Hebel. Die WWF-Expertin begrüßt ebenso die Entscheidung zum Stopp der Entwaldung (REDD+), betont aber, dass hier noch viel Arbeit nötig sei. „Die Details sind bislang noch unzureichend geklärt“, so Hebel.
Enttäuscht war der WWF über die zögernde Haltung der USA, die kein Kontrollsystem für ihr eigenes Land zuließen. Die starke Position Mexikos zum nationalen Waldschutz und das Ziel Großbritanniens, seine Emissionen bis 2030 um 60 Prozent zu reduzieren, übte einen starken positiven Einfluss auf die anderen Länder aus. Der WWF lobte ebenso die Organisation und Verhandlungsführung der mexikanischen Präsidentschaft auf der Konferenz. Für die kommenden Verhandlungen bis zur nächsten Klimakonferenz wünscht sich der WWF eine stärkere Führerrolle der EU sowie der Länder wie Indien, China und USA.
Insgesamt bleibt also ein positives Resümée: die Klimakonferenz von Cancún hat zumindest die Forderung erfüllt, die notwendigen Weichen für ein Klimaschutzabkommen Ende 2011 zu stellen und die Weltgemeinschaft aus ihrer Schockstarre zu befreien. „Das warme Mexiko hat durchaus erkaltete Positionen auftauen lassen“, so Hebel abschließend.
Weitere Informationen:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 0676-83488231, Email: franko.petri@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
„Platzertal bleibt“: Breite Allianz fordert Erhalt des Tiroler Alpenjuwels
Tiroler Musikszene spielt Konzert für Erhalt des Platzertals auf 2.500 Metern – Allianz aus WWF, Bürgerinitiativen und Musikern fordert Stopp der Ausbaupläne für das Kraftwerk Kaunertal
Weltweiter Klimastreik am 20. September 2024
Am 29. September wählen wir den Nationalrat. Speziell vor der Wahl wollen wir darauf aufmerksam machen, wie entscheidend wirksamer Klimaschutz für uns alle in Österreich ist. Der WWF Österreich geht daher wieder zusammen mit den Fridays for Future beim EU-weiten Klimastreik auf die Straßen.
Trockenheit im Osten: WWF fordert Wasser-Rückhalt statt Donau-Zuleitung
Klimakrise verschärft Dürren und Hochwasser – Natürliche Rückhalteräume schaffen Ausgleich – WWF fordert Wiederherstellung von Feuchtgebieten
Good News: Teufelsrochen im Mittelmeer befreit & besendert
Dem WWF und seiner Partnerorganisation gelang es, rund 30 verirrte Teufelsrochen zu befreien. Bevor die Tiere in die Freiheit entlassen wurden, wurden sie mit einem Sender ausgestattet. So können wir mehr über die gefährdete Art erfahren.
Wilderei bedroht Störe: WWF warnt vor Aussterben der letzten “Donau-Dinosaurier”
WWF-Bericht zeigt Ausmaß der illegalen Jagd auf seltene Donau-Störe: Knapp 400 Fälle von Wilderei und verbotenem Handel aufgezeichnet, Dunkelziffer hoch – Umweltschutzorganisation fordert verstärkte Kontrollen
Renaturierung: WWF zeigt hohes Potenzial an der March
200 Quadratkilometer Auenlandschaft an der March wiederherstellbar – WWF-Reservat in Marchegg als Vorbild – WWF fordert Schwerpunkt auf Wiederherstellung von Flüssen
WWF legt über 50 Forderungen an künftige Bundesregierung vor
Umweltschutzorganisation fordert Klima- und Naturschutz-Offensive von neuer Regierung – Bundesweites Bodenschutzgesetz soll flächensparende Entwicklung sicherstellen
WWF: Brände im Amazonas, Cerrado und Pantanal breiten sich unaufhaltsam aus
Nach Rekord-Bränden im Juli geraten Feuer im August völlig außer Kontrolle: Knapp 29.000 Brandherde allein im Amazonas – giftige Rauchwolken gefährden Gesundheit der Bevölkerung