Tag des Jaguars am 29. November – WWF im Einsatz zum Schutz der Großkatzen durch Regenwaldschutz und Aufklärungsarbeit
WWF: Berlakovich bereits Klimablocker vor Ankunft in Cancun

Wien/Cancun, Mittwoch, 8. Dezember 2010– Österreich tritt derzeit auf der Klimakonferenz in Cancun für eine Bilanzfälschung beim Waldschutz ein. Der WWF kritisiert massiv die Haltung von Umweltminister Niki Berlakovich und seinen Unterhändlern. Der Minister stellt hier nationale Interessen vor die Wirksamkeit eines gesamteuropäischen Klimaschutzes, so der WWF. Nach Ansicht von Österreich sollten die wachsenden CO2-Emissionen aus intensiver Waldnutzung künftig nicht mehr zum Ausstoß der Treibhausgase des Landes hinzugezählt werden. Eine ähnliche Ansicht vertreten Finnland und Schweden Das würde bedeuten, dass europäische Staaten so viel Wald abholzen könnten wie sie wollen, ohne dass die dadurch freigesetzten CO2-Emissionen auf ihre Rechnung geschrieben werden. „Damit macht sich Berlakovich zum Klimabilanzfälscher und blockiert die laufenden Verhandlungen in Cancun“, warnt WWF-Klimaexpertin Kathrin Hebel und kritisiert die Position Österreichs, für die dem Land bereits auf der Klimakonferenz in Kopenhagen 2009 der Titel „Klimakiller des Tages“ verliehen wurde.
Durch die Schaffung dieses buchhalterischen Tricks in der Klimabilanz müssten die EU-Staaten weniger Treibhausgasemissionen einsparen. Wenn die Emissionen aus der intensiven Waldnutzung – gerade in Ländern mit großen Waldflächen – nicht mehr in die Gesamtbilanz aufgenommen werden, bleibt unter dem Strich ein geringerer Gesamt-CO2-Ausstoß des Landes. Dieses Schlupfloch macht Österreich und damit auch die gesamte EU zum Klimabilanzfälscher. Mit dem Zahlenspiel will Österreich seine eigenen CO2-Emissionen auf dem Papier vermindern und blockiert damit das globale Ziel die Erderwärmung unter 1,5 Grad zu halten. „Dieses Trickspiel ist typisch für Österreich, wenn man sieht, wie schlecht das Land bei der Erfüllung seiner Kyoto-Ziele ist“, so Hebel. Denn Österreich gilt als Klimschlusslicht in der EU und kann als einziges EU-Land sein Kyoto-Ziel von 13 Prozent CO2 Einsparung bis 2020 nicht erreichen. Der WWF fordert Berlakovich auf diese starre Haltung aufzugeben damit sich nicht die gesamte EU dieser Klimabilanzfälschung zum Nachteil des Weltklimas anschließt.
Weitere Informationen:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF
Tel. 01/ 488 17 231, Email: franko.petri@wwf.at.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Was wir von der Klimakonferenz COP 28 erwarten
© adobestock/Rafael HenriqueZwei sehr wichtige Wochen für das Klima: Von 30. November – 12. Dezember 2023 findet die 28. Internationale Klimakonferenz in Dubai statt. Dieser...
COP28: Klima-Allianz fordert dringend globale Kurskorrektur
Ausstieg aus allen fossilen Energien gefordert – Schlagkräftigen Fonds für Schäden und Verluste umsetzen – Klimaschutz muss sozial gerecht erfolgen
WWF-Faktencheck zum Bodenverbrauch in Oberösterreich
Wiederholt falsche und irreführende Behauptungen von Landesrat Achleitner – WWF fordert sachliche Debatte statt Zahlenspielereien und fauler Ausreden
WWF-Erfolg: Weniger Konflikte zwischen Inuit und Eisbären
Der WWF konnte in der kanadischen Inuit-Siedlung Whale Cove erfolgreich Konflikte zwischen Menschen und Eisbären reduzieren. Die Arbeit zeigt: Auch kleine Änderungen können große Wirkung haben.
WWF schlägt Alarm: Größte Savanne der Welt bereits zur Hälfte zerstört
Entwaldung im Amazonas nimmt ab – Verlagerung in Cerrado-Savanne für Biodiversität und Klima dramatisch – WWF fordert besseren Schutz wald-ähnlicher Ökosysteme
EU-Renaturierungsgesetz: WWF begrüßt Einigung, warnt vor Schlupflöchern
Nature Restoration Law nimmt nächste Hürde – Bundesregierung und EU-Abgeordnete bei finaler Abstimmung im Februar gefordert
WWF: Seltene Aufnahmen geben Hoffnung für die letzten Tiger Malaysias
Neue Fotos von wild lebenden Tigern in Malaysia – WWF bestärkt im Schutz der bedrohten Großkatzen und ihres Lebensraumes
WWF-Analyse: Sanierungswillige bei Banken heiß begehrt
WWF fordert Sonderkonditionen für die Eigenheimsanierung – Öffentliche Förderungen sind so hoch wie nie – Neuer WWF-Ratgeber für die klima- und naturfreundliche Sanierung