Prüfung von Fachleuten belegt: Lobautunnel-Projekt ist die schlechteste Variante – Umwelt- und Gesundheitsrisiken sowie Milliardenkosten sprechen eindeutig dagegen
WWF: Brände im Amazonas, Cerrado und Pantanal breiten sich unaufhaltsam aus

Die Waldbrandsaison in Brasilien nimmt kein Ende. Im Amazonas breiten sich die Feuer immer weiter aus und geraten durch die anhaltende Dürre außer Kontrolle. “Nach einem explosionsartigen Anstieg der Feuerausbrüche im Juli hat sich die Situation in Brasilien weiter verschlechtert. Im August wurden allein im Amazonasgebiet knapp 29.000 Feuerausbrüche registriert. Hinzu kommt ein massiver Anstieg an Bränden im Pantanal und im Cerrado”, sagt Georg Scattolin, Regenwaldexperte beim WWF Österreich. Dieses Jahr gab es bisher 53.620 Brände im Amazonas. Das ist ein Anstieg von 83 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, wie das Nationale Institut für Weltraumforschung (INPE) mitteilte.
Gesundheitsschädliche Rauchwolken
Durch die massiven Brände breiten sich aus dem Amazonas gesundheitsschädliche Rauchwolken aus. “Die feuchten Luftströme aus dem Regenwald mutieren von Lebensspendern zur Gesundheitsgefahr. Sie transportieren nicht nur Wasserdampf, sondern erzeugen auch giftige Rauchwolken“, sagt Georg Scattolin vom WWF. Der Rauch der Brände im Amazonasgebiet – zusätzlich zu den Bränden im Cerrado, im Pantanal und in Bolivien – hat bereits elf Bundesstaaten erreicht. Damit steigen die gesundheitlichen Risiken für die Bevölkerung.
Brände auch in Feuchtgebieten und Savannen
Im Pantanal, dem größten tropischen Feuchtgebiet der Erde, ist die Zahl der Brände geradezu explodiert. Zwischen dem 1. und 27. August dieses Jahres wurden 3.845 Feuerausbrüche verzeichnet. Im Vorjahreszeitraum waren es 101 Brände. Bis zu 1,8 Millionen Hektar Fläche sind bereits verbrannt. Betroffen sind auch indigene Gebiete.
Im Cerrado, der artenreichsten Savanne der Welt, wurden zwischen dem 1. und 27. August 15.190 Feuerausbrüche registriert – ein Anstieg von 127 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum mit 6.687 Feuerausbrüchen. „Die Situation im Cerrado ist besorgniserregend. Daten zeigen, dass der Cerrado seit 1985 bereits 380.000 km2 seiner natürlichen Vegetation verloren hat. Das ist eine Fläche größer als Deutschland“, sagt Scattolin.
Dürre verschärft die Lage
Von Juni bis Oktober ist in Brasilien die Zeit der Waldbrände. Abgeholzte Flächen werden in Brand gesteckt, um neue Weideflächen und Ackerland für den Sojaanbau zu schaffen. Dieses Jahr verschärft eine schwere Dürre die Lage. Experten sehen einen Zusammenhang mit dem Wetterphänomen El Niño und der Erderhitzung. “Wir steuern geradewegs auf gefährliche Kipp-Punkte im Klimasystem zu. Wir müssen endlich konsequent gegensteuern und die Erderhitzung stoppen, um die schlimmsten Folgen zu verhindern”, warnt Georg Scattolin vom WWF.
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