Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich bewertet die heute veröffentlichten „Österreichischen Ernährungsempfehlungen“ als „Schritt in die richtige Richtung“, fordert aber konkrete Reformvorschläge vom federführend verantwortlichen Gesundheitsminister.
WWF: Burgenland ist Vorreiter bei Windenergie aber Österreichs Schlusslicht in der Energiewende
![BEX Österreich](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2021/10/56040b2683dce.jpg)
WWF Presseaussendung
Eisenstadt/Wien, 6. Oktober 2015 – Mit 38 von 100 möglichen Punkten ist das Burgenland im Vergleich zu den anderen Bundesländern das Schlusslicht im Bundesländer-Energiewende-Index (BEX) des WWF. Das kommt auch für die Umweltorganisation überraschend, denn das Burgenland belegt einen Spitzenplatz bei den Erneuerbaren dank der umsichtigen Nutzung der Windenergie. „Leider ist Burgenlands Energiewende aber wie ein Storch der auf einem Bein steht. Wir können zwar ein ‚Sehr Gut‘ bei der Strombereitstellung aus Windenergie vergeben. In allen anderen untersuchten Bereichen ist aber dringender Nachholbedarf festzustellen. Es fehlt vor allem ein umfassendes politisches Konzept. Aufholbedarf besteht im Burgenland besonders bei der thermischen Gebäudesanierung und beim öffentlichen Verkehr“, kritisiert WWF-Energiereferent Karl Schellmann. In beiden Feldern belegt das Land den 9. und damit letzten Platz unter allen Bundesländern.
Nur bei der Nutzung erneuerbarer Energien (2. Platz) und in der Energieeffizienz (3. Platz) liegt das Burgenland sehr weit vorne. Im Bereich Energiepolitik ist das östlichste Bundesland Schlusslicht. Das betrifft vor allem die Mittelverteilung bei der Wohnbauförderung und die politische Umsetzung bei den erneuerbaren Energien. Sehr weit hinten liegt auch die Relation von öffentlichem Verkehr und Straßenbau.
Bei der Energieeffizienz liegt das Burgenland mit 54 Punkten auf dem dritten Platz hinter Wien und Vorarlberg. Dabei ist der Gesamt-Energieverbrauch pro Einwohner vergleichsweise gering, der durchschnittliche Energieverbrauch der Haushalte aber am höchsten. Auch im Verkehr ist die Energieintensität relativ niedrig, was unter anderem auf den geringen Anteil an Transitverkehr zurückzuführen ist. Andererseits hat das Land den höchsten Motorisierungsgrad bei PKWs mit konventionellem Antrieb. Die Budgetmittel fließen eher in den Straßenverkehr als in den Ausbau der „Öffis“.
Strukturelle Schwächen ortet der WWF besonders beim Gebäudebestand. Die Häuser im Burgenland sind viel zu CO2-intensiv. Beim Einsatz der Wohnbauförderung für thermische Sanierungen liegt das Burgenland an letzter Stelle. Durch den starken Ausbau der Windkraft erreicht das Land mit 81 Punkten hingegen den zweitbesten Platz bei der Nutzung erneuerbarer Energien, beim Anteil am Stromverbrauch sogar den ersten Platz.
Der WWF empfiehlt dem Burgenland eine umfassende und langfristige Energiepolitik mit konkreten Umsetzungsplänen, ausreichend Budget, Personal und einen partizipativen Strategieprozess. Das Land muss auch seinen Energieverbrauch, der seit 2003 gestiegen ist, deutlich drosseln. Die Verkehrspolitik muss den Fokus auf den öffentlichen Verkehr legen, der effizienter und kostengünstig gestaltet werden sollte. Und nicht zuletzt muss der heutige Bestand an Gebäuden thermisch saniert werden.
Die Ergebnisse für das Burgenland sind Teil einer Studie, die die Bemühungen und Erfolge der neun Bundesländer bei der Energiewende miteinander vergleichbar macht. Für den BEX wurden mehr als 40 Einzelfaktoren analysiert und in 20 Indikatoren bewertet. Die Ergebnisse wurden in fünf Bereichen zusammengefasst: Energieeffizienz, Gebäude, Verkehr, Energiepolitik und erneuerbare Energien.
Die Detailergebnisse für die weiteren sechs Bundesländer werden in den nächsten Wochen präsentiert. Die Studie erstellte der WWF im Rahmen der laufenden Kampagne der Umweltorganisation für klare Ziele Österreichs zu Energie und Klimaschutz im Vorfeld der UN-Klimakonferenz in Paris. In einer Petition, die von allen Österreichern unterschrieben werden kann, richtet sich der WWF direkt an die Bundesregierung: (www.wwf.at/klimapetition).
Weitere Informationen:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 01-48817-231, E-Mail: franko.petri@wwf.at. Informationen zur WWF-Kampagne: www.wwf.at/klimakampagne.
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