Am 29. September wählen wir den Nationalrat. Speziell vor der Wahl wollen wir darauf aufmerksam machen, wie entscheidend wirksamer Klimaschutz für uns alle in Österreich ist. Der WWF Österreich geht daher wieder zusammen mit den Fridays for Future beim EU-weiten Klimastreik auf die Straßen.
WWF: Donau-Auen Jubiläum ist Freudentag für Österreichs Natur
Presseaussendung WWF
Wien, am 20. Oktober 2016 – Fast genau 20 Jahre nach der Gründung des Nationalparks Donau-Auen am 27. Oktober 1996, verkündeten heute Umweltminister Andrä Rupprechter sowie die Landeshauptleute Erwin Pröll und Michael Häupl die Erweiterung des Nationalparks um weitere Auengebiete. Die Einbeziehung von Teilen der Petroneller Auen und einer Fläche bei Fischamend in den Nationalpark Donau-Auen wertet der WWF als großen und wichtigen Schritt. „Nach 20 Jahren nähert sich der Nationalpark endlich der magischen Grenze von 10.000 Hektar – ein Meilenstein, zu dem wir herzlich gratulieren“, freut sich Andrea Johanides, Geschäftsführerin des WWF Österreich. Wichtige Zukunftsthemen sind nun die Komplettierung des Gesamtgebietes durch nachfolgende Erweiterungen sowie großzügige Flussrückbauten und erhöhte Geschiebezugaben, um die Sohleintiefung und somit die weitere Austrocknung der Au zu stoppen.
Die Entwicklung des Nationalparks Donau-Auen wertet der WWF als Erfolgsgeschichte. Der Seeadler ist als Brutvogel zurückgekehrt und auch der Schwarzstorch ist wieder häufiger anzutreffen. Profitiert hat auch der Biber. Während er im angrenzenden Marchfeld und in den Flüssen und Gewässern Niederösterreichs oft wieder gnadenlos verfolgt wird, findet der tierische Landschaftsgestalter im Nationalpark ein sicheres Refugium. Folgenschwere Naturverluste im Umfeld, wie etwa durch die S1 und die S8 und zahlreiche Windparks, verdeutlichen die wichtige Rolle eines intakten und starken Nationalparks.
Mit der heute verkündeten Eingliederung der neuen Auengebiete ist ein Markstein in der Entwicklung des Nationalparks geschafft. Mit weiteren 277 Hektar wächst der Nationalpark deutlich und nähert sich der im Gründungsdokument festgelegten Fläche von 11.500 Hektar an. „Wir sind zuversichtlich, dass die noch fehlenden Erweiterungen stromab von Wien nicht wieder 20 Jahre auf sich warten lassen“, unterstreicht Johanides den Handlungsbedarf für die Zukunft.
Der Schutzkauf der 411 Hektar großen Regelsbrunner Au durch den WWF schuf 1989/1990 die Voraussetzung für die spätere Gründung des Nationalparks Donau-Auen. Unglaubliche 120.000 ÖsterreicherInnen folgten damals dem WWF-Aufruf, spendeten für die Aktion „Natur Freikaufen“ und sicherten somit diese wichtige Fläche vor dem Zugriff durch die Wasserbaulobby – die damalige Donaukraft, heute VERBUND. Denn fünf Jahre nach der geschichtsträchtigen Hainburger Aubesetzung im Dezember 1984 schwelten immer noch Pläne für die Errichtung eines Donaukraftwerks östlich von Wien. Der Besitz des Auenanteils war ein bedeutender Schritt, um als Anrainer Parteienstellung bei solch einem Bauvorhaben zu erlangen. 1996 wurde der Nationalpark schließlich offiziell mit 9.300 Hektar, im Wesentlichen auf den Flächen der Österreichischen Bundesforste, der Stadt Wien und des WWF gegründet.
Noch mehr Platz für die Natur
Seither ist viel passiert und in weiten Teilen des Nationalparks konnte sich eine natürliche Fluss- und Auwaldlandschaft entwickeln. Aus den ehemals monotonen Hybridpappelforsten werden langsam wieder naturnahe Auwälder mit standorttypischen Bäumen. Nicht nur intakte Auwälder, auch die rückgebauten und natürlichen Donauufer spielen eine große Rolle für die Artenvielfalt und für den ökologischen Hochwasserschutz. „Heute ist unbestritten, dass die Entscheidung gegen das Kraftwerk Hainburg und für die Au die richtige war“, erklärt Johanides abschließend.
Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, WWF Pressesprecherin, Tel. 01/48817-250, E-Mail: claudia.mohl@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Trockenheit im Osten: WWF fordert Wasser-Rückhalt statt Donau-Zuleitung
Klimakrise verschärft Dürren und Hochwasser – Natürliche Rückhalteräume schaffen Ausgleich – WWF fordert Wiederherstellung von Feuchtgebieten
Good News: Teufelsrochen im Mittelmeer befreit & besendert
Dem WWF und seiner Partnerorganisation gelang es, rund 30 verirrte Teufelsrochen zu befreien. Bevor die Tiere in die Freiheit entlassen wurden, wurden sie mit einem Sender ausgestattet. So können wir mehr über die gefährdete Art erfahren.
Wilderei bedroht Störe: WWF warnt vor Aussterben der letzten “Donau-Dinosaurier”
WWF-Bericht zeigt Ausmaß der illegalen Jagd auf seltene Donau-Störe: Knapp 400 Fälle von Wilderei und verbotenem Handel aufgezeichnet, Dunkelziffer hoch – Umweltschutzorganisation fordert verstärkte Kontrollen
Renaturierung: WWF zeigt hohes Potenzial an der March
200 Quadratkilometer Auenlandschaft an der March wiederherstellbar – WWF-Reservat in Marchegg als Vorbild – WWF fordert Schwerpunkt auf Wiederherstellung von Flüssen
WWF legt über 50 Forderungen an künftige Bundesregierung vor
Umweltschutzorganisation fordert Klima- und Naturschutz-Offensive von neuer Regierung – Bundesweites Bodenschutzgesetz soll flächensparende Entwicklung sicherstellen
WWF: Brände im Amazonas, Cerrado und Pantanal breiten sich unaufhaltsam aus
Nach Rekord-Bränden im Juli geraten Feuer im August völlig außer Kontrolle: Knapp 29.000 Brandherde allein im Amazonas – giftige Rauchwolken gefährden Gesundheit der Bevölkerung
NEKP-Präsentation: WWF fordert ambitionierte Umsetzung
Umweltschutzorganisation fordert verbindlichen Abbauplan für umweltschädliche Subventionen, Energiespar-Programme und Stärkung natürlicher CO2-Senken
Startschuss für EU-Renaturierung: WWF fordert nationalen Schulterschluss
Naturschutzorganisation ruft Bund und Länder zum gemeinsamen konstruktiven Handeln auf – Ausreichende Finanzierung, bessere Datenlage und Transparenz wichtig für Erfolg