Tag des Regenwaldes am 22. Juni: Regenwälder schrumpfen weltweit, im Amazonas besonders rasant – WWF fordert verstärkten Schutz und entschlossenen Kampf gegen weltweite Entwaldung
WWF: Dotierung der Oberen Lobau ist nur Tropfen auf heißen Stein

Die Naturschutzorganisation WWF Österreich begrüßt die heute gestartete Dotierung der Oberen Lobau, kritisiert aber die Tatenlosigkeit der Wiener Stadtregierung angesichts des fatalen Austrocknens der Unteren Lobau. „Die versprochene ‚Megaleitung‘ bringt in Wirklichkeit maximal 1,5 Kubikmeter Wasser pro Sekunde. In der Praxis wird es voraussichtlich nur ein Bruchteil sein und das auch nicht ganzjährig“, sagt WWF-Experte Michael Stelzhammer. Er kritisiert zugleich die bisherige Vernachlässigung der Unteren Lobau, obwohl es sich sogar um einen Teil eines Nationalparks handelt. Der WWF fordert daher ein wirksames Maßnahmenpaket der Stadtregierung für das gesamte Gebiet: „Erstens geht es um eine großzügige Dotierung sowohl der Oberen als auch der Unteren Lobau mit Donauwasser. Zweitens sollte die natürliche Verbindung zwischen Au und Fluss wiederhergestellt werden”, sagt Stelzhammer. „Ein ganzheitlich gedachtes Vorgehen der Stadtregierung würde ein Naturjuwel genauso sichern wie einen Erholungsraum und die Wasserversorgung für die Wienerinnen und Wiener.”
Hintergrund des Problems: Seit vielen Jahren fällt der Grundwasserstand in der Lobau: Eine Ursache ist unter anderem die stetige Eintiefung der Donau unterhalb von Freudenau, als Spätfolge der Kraftwerkserrichtung. Dazu kommt die durch den Hochwasserschutzdamm verloren gegangene Verbindung zwischen Fluss und Au – wodurch die Au nur noch selten geflutet wird. Die früher einzigartige Auenlandschaft trocknet deshalb zusehends aus, zudem existieren viele einstige Au-Gewässer nur noch auf dem Papier und in Erinnerungen.
Als Teil des Maßnahmenpakets fordert der WWF auch die Errichtung einer Trinkwasseraufbereitungsanlage. „Während Niederösterreich die Auen revitalisiert und Augewässer mit der Donau verbindet, damit künftig mehr Trinkwasser aus den Brunnen fließen kann, scheint das in Wien unmöglich zu sein. Es ist völlig unverständlich, wieso sich die Stadtregierung seit Jahren gegen eine solche Investition wehrt. Denn der Schutz der Trinkwasser-Reserven geht nur in Kombination mit dem Schutz der Au”, sagt Michael Stelzhammer vom WWF.
News
Aktuelle Beiträge
WWF: Dramatischer Befund der Wissenschaft zur Klimakrise
Der “Zweite Österreichische Klima-Sachstandsbericht” zeigt Probleme und Maßnahmen gegen die Klimakrise – WWF ruft Politik zum Handeln auf
WWF begrüßt Pfundser Ergebnis gegen Ausbau Kraftwerk Kaunertal
Bevölkerung von Pfunds lehnt Ausbauprojekt ab – WWF fordert Absage des Planungsfossils und Prüfung von Alternativen
Good News: Berggorilla-Check in Uganda gestartet
Wie viele Berggorillas leben noch im Bwindi-Sarambwe-Gebiet? Diese Frage soll eine aktuelle Erhebung beantworten. Erstmals werden auch Schimpansen gezählt.
WWF: Luchse in Österreich nach wie vor gefährdet
Nur maximal 35 Individuen in ganz Österreich – Lebensraumzerschneidung isoliert Bestände – WWF fordert bessere Raumplanung und Bekämpfung der Wildtierkriminalität
WWF: Neue Studie zeigt Leistbarkeit gesunder und biologischer Ernährung
Warenkorb-Untersuchung: Gesündere Ernährung und weniger Verschwendung ermöglichen Bio-Qualität ohne Mehrkosten – Vorteile für Umwelt, Gesundheit und Haushaltsbudget
Neue Studie: Pumpspeicher im Platzertal könnte “Milliardengrab” werden
Studie zu Kaunertal-Ausbau zeigt fehlende Wirtschaftlichkeit – Projekt wäre teuerstes Pumpspeicherkraftwerk Österreichs – WWF fordert Wirtschaftlichkeitsprüfung aller Alternativen
Wie Wale wandern: WWF veröffentlicht digitale Plattform zum Schutz “mariner Superhighways”
Schiffsverkehr, Lärm und Verschmutzung stören die Wanderrouten der Wale zunehmend – WWF veröffentlicht interaktives Online-Tool zum Schutz der Ozeanriesen
Bodenverbrauch: WWF sucht die “Schlimmste Bausünde Österreichs”
Naturschutzorganisation lässt online über sechs Negativbeispiele für hohen Bodenverbrauch abstimmen – “Kein Weiter-wie-bisher” im heimschen Bodenschutz gefordert