Prüfung von Fachleuten belegt: Lobautunnel-Projekt ist die schlechteste Variante – Umwelt- und Gesundheitsrisiken sowie Milliardenkosten sprechen eindeutig dagegen
WWF-Empfehlungen für ein nachhaltiges Osterfest

Wien, am 8. April 2020. Auch wenn die meisten Menschen die Osterfeiertage heuer nur im kleinen Kreis verbringen, spielen traditionelle Mahlzeiten dennoch eine besonders große Rolle. In vielen Haushalten wird am Karfreitag Fisch gegessen, am Ostersonntag landet oft Osterschinken am Teller. WWF-Ernährungsexpertin Hannah-Heidi Schindler empfiehlt, schon beim Einkauf genau hinzusehen, um Umwelt und Klima zu schonen. „Gerade bei Fisch und Fleisch machen Herkunft und Produktion den entscheidenden Unterschied. Wir empfehlen in beiden Fällen regionale Produkte in Bio-Qualität“, sagt Schindler. „Einen heimischen Fisch oder Schinken in Bio-Qualität zu finden, ist mittlerweile in sehr vielen Supermärkten möglich. Auch Bauernmärkte bieten hochwertige Produkte an. Drinnen wie draußen gilt aktuell die wichtige Regel: Abstand halten und achtsam mit den Mitmenschen umgehen.“
Mit einem Fleischkonsum von im Schnitt 64 Kilo pro Person im Jahr liegt Österreich im weltweiten Spitzenfeld und weit über den Empfehlungen von Gesundheitspolitik und Klimawissenschaft. „Umso wichtiger sind pflanzliche Alternativen. Auch an den Osterfeiertagen lohnt es sich, auf bunte Teller mit viel Obst und Gemüse sowie pflanzlichen Eiweißträgern, wie zum Beispiel Hülsenfrüchte wie Linsen oder Kichererbsen, zu setzen. Das ist gut für die Gesundheit und gut für das Klima“, sagt WWF-Expertin Schindler.
Karfreitagsfisch aus der Heimat beziehen
Am Karfreitag kommt traditionell Fisch auf den Tisch. 33 Prozent der weltweiten Fischbestände sind jedoch überfischt und weitere 60 Prozent bis an ihre nachhaltigen Grenzen befischt. „Fischgenuss mit gutem Gewissen ist dennoch möglich“, sagt WWF-Meeresbiologe Axel Hein und empfiehlt: „Der Konsum von heimischem Fisch entlastet die Meere und das Klima. Hinsichtlich Qualität, Frische und kurzer Transportwege sind Bio-Forelle, -Saibling oder -Karpfen aus Österreich unschlagbar.“
Der WWF-Fischratgeber gibt nach dem einfachen Ampelsystem einen Überblick über beliebte Fisch- und Meeresfruchtarten: https://fischratgeber.wwf.at
Osterschinken biologisch und gentechnikfrei einkaufen
Bei der Osterjause inklusive Osterschinken lohnt ein Blick auf die Herkunft und Qualität der Lebensmittel besonders. Denn nur 2,7 Prozent der heimischen Schweine werden unter Bio-Bedingungen gehalten, aber 97,3 Prozent konventionell. Höchst problematisch ist der breite Futtermittel-Einsatz von importiertem Sojaschrot, der oft gentechnisch verändert wurde. In Anbauländern wie Brasilien, Argentinien und Paraguay beschleunigt der Gen-Soja-Anbau die Zerstörung riesiger Gebiete an wertvollen Regenwäldern oder Savannen. „Neben der biologischen Produktion ist daher gerade bei Schweinefleisch-Produkten ein ‚Ohne Gentechnik‘-Siegel wichtig. Denn auch bei heimischem Schweinefleisch oder Osterschinken dürfen immer noch gentechnisch veränderte Futtermittel eingesetzt werden, was wir seit Jahren kritisieren. Der geringe Mehrpreis darf kein Argument dafür sein, wertvolle Natur für den Sojaanbau zu zerstören“, bekräftigt WWF-Expertin Schindler.
Der WWF-Fleischratgeber unterstützt dabei, nachhaltige Kaufentscheidungen bei verschiedenen Fleischsorten zu treffen: https://www.wwf.at/de/fleischratgeber/
Rückfragehinweis
Mag. (FH) Julia Preinerstorfer MA, Pressesprecherin WWF Österreich, Mobil: +43 676 834 88 240, E-Mail: julia.preinerstorfer@wwf.at
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