Warenkorb-Untersuchung: Gesündere Ernährung und weniger Verschwendung ermöglichen Bio-Qualität ohne Mehrkosten – Vorteile für Umwelt, Gesundheit und Haushaltsbudget
WWF: Gericht hebt Wolfs-Vergrämungsbescheid in Oberösterreich auf

Linz, am 23. November 2018 – Das Landesverwaltungsgericht Oberösterreich hat den von der Landesregierung erlassenen Bescheid zur Vergrämung von Wölfen aufgrund massiver Mängel aufgehoben. „Die belangte Behörde hat essenzielle Sachverhaltsermittlungen unterlassen“, hält die zuständige Richterin im Bescheid wörtlich fest. Demnach stehe auch der für eine inhaltliche Entscheidung maßgebliche Sachverhalt nicht fest. Wichtige Voraussetzungen für eine Entscheidung fehlten, die angeführten „Vorfälle“ mit dem Wolf seien nicht nachvollziehbar. Zuvor hatte die Naturschutzorganisation WWF Österreich eine entsprechende Beschwerde eingebracht.
„Schlecht geplante Vergrämungen bringen nichts und führen zu unnötigem Tierleid. Die Bevölkerung muss sich darauf verlassen können, dass Politik und Behörden naturschutzfachlich korrekt und lösungsorientiert handeln. Parallel dazu braucht es endlich faktenbasierte und ausgewogene Informationen. Ansonsten werden die Menschen mit ihren Sorgen allein gelassen“, reagiert WWF-Wolfsexperte Christian Pichler. „Wer nur nach der Büchse ruft, lässt auch die betroffenen Landwirte allein im Regen stehen. Rechtswidrige Abschussfantasien lösen kein einziges Problem“, kritisiert Pichler.
Sowohl europäisches Recht als auch der nationale Managementplan sehen stets das Prinzip des „gelindesten zum Ziel führenden Mittels“ vor. „Daher muss die Politik endlich ein rechtskonformes Wolfsmanagement etablieren, das auf Aufklärung, Beratung und fachgerechten Herdenschutz setzt, bevor weitere Maßnahmen überhaupt in Frage kommen. Der Wolf ist nach wie vor eine streng geschützte Art. Ausnahmen von diesem Schutz müssen daher auch besonders sorgfältig geprüft werden“, sagt Pichler.
Vergrämungen erfordern nicht nur eine genaue Dokumentation und Begründung, sondern auch die Bewertung durch unabhängige Gutachter. Zudem dürfen Vergrämungen nicht einfach pauschal allen Grundstückseigentümern eingeräumt werden – wie auch das Landesverwaltungsgericht kritisiert – sondern dürfen nur durch geschultes Personal durchgeführt werden. All das ist im aufgehobenen Bescheid der Landesregierung entweder gar nicht oder nur unzureichend abgedeckt. „Umso wichtiger wäre eine echte Einbindung und Parteistellung von Naturschutz-Fachleuten, die auch gemäß internationalem Recht vorgeschrieben ist“, betont WWF-Vertreter Christian Pichler.
Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, WWF-Pressesprecherin, Tel. 0676/83488203, E-Mail: claudia.mohl@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Neue Studie: Pumpspeicher im Platzertal könnte “Milliardengrab” werden
Studie zu Kaunertal-Ausbau zeigt fehlende Wirtschaftlichkeit – Projekt wäre teuerstes Pumpspeicherkraftwerk Österreichs – WWF fordert Wirtschaftlichkeitsprüfung aller Alternativen
Wie Wale wandern: WWF veröffentlicht digitale Plattform zum Schutz “mariner Superhighways”
Schiffsverkehr, Lärm und Verschmutzung stören die Wanderrouten der Wale zunehmend – WWF veröffentlicht interaktives Online-Tool zum Schutz der Ozeanriesen
Bodenverbrauch: WWF sucht die “Schlimmste Bausünde Österreichs”
Naturschutzorganisation lässt online über sechs Negativbeispiele für hohen Bodenverbrauch abstimmen – “Kein Weiter-wie-bisher” im heimschen Bodenschutz gefordert
WWF: Zwei Seeadler besendert – Population im Aufwind
90 Seeadler-Paare in Österreich – Beringungen und Besenderungen liefern wichtige Erkenntnisse für Artenschutz – Zahlreiche Bedrohungen für heimische Population
Tag der Lebensmittelrettung: WWF legt Fünf-Punkte-Plan gegen Verschwendung vor
Tag der Lebensmittelrettung am 26. Mai – Allein in Österreich werden 1,2 Millionen Tonnen Lebensmittel pro Jahr nicht gegessen – WWF fordert verbindliches Maßnahmenpaket gegen Verschwendung
100.000 Unterschriften: Breite Allianz fordert Stopp von Ausbau Kraftwerk Kaunertal
100.000 Unterschriften für Projektstopp gesammelt – Über 35 Bürgerinitiativen, Vereine und Naturschutzorganisationen fordern Absage des Planungsfossils im Kaunertal
100.000 Unterschriften gegen den Ausbau Kraftwerk Kaunertal!
Ein Meilenstein für den Natur- und Umweltschutz: Wir haben 100.000 Unterschriften gegen den Ausbau des Kraftwerks Kaunertal gesammelt.
WWF fordert Rettungspaket für Untere Lobau im Wiener Regierungsprogramm
Untere Lobau massiv von Austrocknung bedroht – WWF fordert Wasserzuleitung und Renaturierung zur Rettung des Naturjuwels