Österreichische Staubeckenkommission soll Ausbauprojekt auf aktuelles Risiko für Naturgefahren überprüfen – Bisheriges Gutachten veraltet und lückenhaft
WWF: Investitionen im Umweltbereich sind fünfmal effektiver für neue Stellen

Wien, Mittwoch, 8. Februar 2012 – Eine neue Studie beleuchtet das enorme Potenzial zur Schaffung von grünen Arbeitsplätzen („Green Jobs“) im Hinblick auf das kommende EU-Budget von 2014 bis 2020. Die Studie beweist, dass die Schaffung von neuen Arbeitsplätzen im Nachhaltigkeits- und Umweltbereich wesentlich günstiger ist als in der Landwirtschaft oder in der Regionalpolitik. „Die politischen Entscheidungsträger in der EU müssen einsehen, dass grüne Investitionen im kommenden EU-Budget mehr neue Jobs schaffen und wir gleichzeitig unsere strategischen Ziele erreichen können“, so Sébastien Godinot, Chefökonom des Europäischen WWF-Büros in Brüssel.
Die Studie zeigt, dass eine Milliarde Euro Investitionen in den Naturschutzbereich 29.000 neue Stellen schaffen kann. Dieselbe Milliarde, die in die Landwirtschaft oder Regionalpolitik investiert wird, schafft hingegen nur 6.200 Stellen. Der Umweltbereich ist also fünfmal effektiver für die Schaffung neuer Arbeitsplätze.
Konkret beweist die Studie, dass eine Milliarde Euro in nachhaltige Transportsysteme wie dem Ausbau der Eisenbahn 21.500 neue Jobs schaffen kann. Thermische Sanierung und nachhaltiges Bauen schafft 25.900 Jobs. Die Milliarde, die in Naturschutz und Natura 2000-Projekte investiert wird produziert sogar 29.000 Jobs. Den höchsten Effekt bei der Schaffung von neuen Stellen hat die Investition in Erneuerbare Energien – 52.700 neue Jobs pro Milliarde Euro.
„Gerade in Zeiten der Krise und der Sparmaßnahmen haben die EU-Bürger ein Recht darauf, dass jeder Eurocent besser für Europa eingesetzt wird. Das gegenwärtige EU-Budget behindert die Umweltschutzziele“, kritisiert der WWF. Die Umweltorganisation kritisiert, dass die EU ihr Budget über eine Billion Euro von 2007 bis 2013 niemals einer Analyse der Kosten für Arbeitsplätze unterzogen hat. Die neue Studie erfolgte im Auftrag einer Allianz an führenden Umweltorganisationen wie WWF, Birdlife, Friends of the Earth etc. Sie wurde dem Europäischen Parlament präsentiert.
Rückfragehinweis:
Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 01-48817-231, Email: franko.petri@wwf.at.
Die Zusammenfassung der Studie sowie die Gesamtstudie „Evaluating the Potential for Green Jobs in the next Multi-annual Financial Framework” steht zum Download auf www.wwf.at/presse.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF-Erfolg: Weniger gewilderte Nashörner in Südafrika
Neue Zahlen aus Südafrika machen Hoffnung für den Nashorn-Schutz: Im Naturreservat Hluhluwe-iMfolozi ging die Wilderei um fast 70% zurück. Grund dafür war eine Enthornungs-Aktion – ein drastischer Schritt für den Schutz der Tiere, der aber leider kein Allheilmittel ist.
VCÖ und WWF: Mehr als 17.000 Hasen pro Jahr Opfer des Straßenverkehrs
Zersiedelung und Straßenbau zerstören den Lebensraum von Hasen und anderen Wildtieren – VCÖ und WWF fordern Reduktion des Bodenverbrauchs und ein Ende der Zersiedelung
Schutzstatus Wolf: WWF kritisiert “Feldzug gegen den Artenschutz”
EU-Botschafter:innen stimmen für die Abschwächung des Wolf-Schutzstatus – Naturschutzorganisation fordert Rückkehr zu wissenschaftlich gedeckten Lösungen
WWF-Erfolg: Kleiner Leopard in Armenien geboren
Persische Leoparden sind extrem selten. Umso erfreulicher: Erstmals wurde in Armenien die Geburt eines Leoparden offiziell registriert. Ein Erfolg, der auf jahrzehntelangen Schutzbemühungen basiert.
Neuer WWF-Bericht: Biber als Schlüsselart in Klima- und Biodiversitätskrise
Welt-Bibertag: Heimischer Nager bringt hohen Nutzen für Biodiversität und Anpassung an Extremwetter – WWF fordert mehr Raum für tierischen Bauingenieur
Wiederansiedlung: WWF stärkt den Artenschutz am Inn
Hilfsmaßnahmen für gefährdete Arten am Inn – INNsieme connect siedelt Zwergrohrkolben in den Mieminger und Rietzer Innauen an und schafft Laichplätze für seltene Gelbbauchunke
WWF kritisiert Kaunertal-Einreichung als “fahrlässig und verantwortungslos”
Tiwag will Ausbau Kraftwerk Kaunertal trotz zahlreicher Risiken und Naturgefahren durchboxen – WWF fordert Stopp und verweist auf Alternativen für naturverträgliche Energiewende
Neuer Klima-Check stellt Regierungsprogramm durchwachsenes bis schlechtes Zeugnis aus
WWF und Ökonomin Sigrid Stagl zeigen Chancen, Lücken und Widersprüche im neuen Koalitionspakt – Mehr Priorität für verbindlichen Klima- und Naturschutz gefordert