Zehn Jahre nach Paris muss Politik endlich liefern – Weltweiter Kraftakt notwendig, um 1,5-Grad-Ziel doch noch zu schaffen
WWF: Klimakrise erfordert bessere Umweltprüfungen statt neuen Privilegien für Großprojekte
Wien, am 8. Juli 2019. Der WWF Österreich sieht den sogenannten „Standortanwalt“ als Teil eines Generalangriffs auf den Umweltschutz und fordert stattdessen mehr und bessere Umweltverträglichkeitsprüfungen (UVP). „Die eskalierende Klimakrise und der hohe Bodenverbrauch zeigen, dass es deutlich bessere Umweltregeln braucht. Daher sind neue Privilegien für kritische Großprojekte genau der falsche Weg. Der Umweltschutz darf nicht weiter ausgehöhlt werden“, sagt Christoph Walder, Bereichsleiter Naturschutz beim WWF Österreich anlässlich der Präsentation des umstrittenen „Standortanwalts“ in Wien.
„Funktionierende Ökosysteme sind eine wichtige Versicherung gegen die Klimakrise: Böden und Wälder sind gewaltige CO2-Speicher. Intakte, frei fließende Flüsse schützen vor Hochwasser. Daher muss die UVP mit den richtigen Instrumenten verbessert werden“, bekräftigt Walder. Anstatt die grundlegenden Probleme zu lösen soll jetzt der „Standortanwalt“ als zusätzliche bürokratische Partei wichtige Umweltanliegen klein reden. „Wer Verfahren nachhaltig beschleunigen will, muss die relevanten Materiengesetze modernisieren, deutlich mehr Sachverständige bereitstellen und die Projektbetreiber zu besseren Unterlagen verpflichten. Genau dort liegen die größten Verfahrensbremsen“, sagt Walder.
Bisher werden jene Interessen, die für ein Vorhaben sprechen, in der UVP sehr stark von den Projektwerbenden vertreten, die im Regelfall über sehr große finanzielle Ressourcen verfügen und deren rechtliche Stellung im Verfahren sehr gut abgesichert ist. Im Gegensatz dazu sind die Interessen von Umwelt und Natur nur allgemein definiert und müssen daher gesondert vertreten werden, um einen fairen Ausgleich aller Interessen zu erreichen. Genau das ist derzeit in Gefahr, insbesondere in Verbindung mit weiteren gefährlichen Vorhaben der früheren Bundesregierung wie dem potenziell rechtswidrigen „Standort-Entwicklungsgesetz“.
Rückfragehinweis:
Sarah Bimingstorfer, Pressesprecherin WWF Österreich, sarah.bimingstorfer@wwf.at, +43 676 83 488 216
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF-Erfolg: Scheue Pallaskatze im indischen Himalaja entdeckt
Im indischen Hochgebirge ist WWF-Forscher:innen eine spektakuläre Entdeckung gelungen: Erstmals konnten sie dort die scheue Pallaskatze fotografieren. Außerdem verzeichneten sie neue Rekorde zu Wildkatzen in dem Gebiet.
WWF: Neues EU-Klimaziel 2040 wird durch Tricks und Klauseln ausgehöhlt
Umweltorganisation kritisiert „faulen Kompromiss“ der Politik – Wirksamer Klima- und Naturschutz in Europa anstelle teurer Schlupflöcher und Scheinlösungen
Neuer Report: WWF alarmiert über illegalen Handel mit asiatischen Großkatzen
Zunehmender Handel mit geschützten Arten im Internet – WWF warnt vor kriminellen Verflechtungen bis nach Europa und fordert bessere internationale Zusammenarbeit
WWF entdeckt extrem scheue Pallaskatze auf fast 5.000 Metern Höhe
Spektakuläre Entdeckung: WWF fotografiert erstmals eine Pallaskatze im indischen Hochgebirge – Neue Rekorde zu weiteren Wildkatzen in der Region – Besserer Schutz der Artenvielfalt des Himalajas gefordert
WWF-Studie: 190 Hektar neue Moorflächen in Österreichs Alpenraum bestätigt
Rund 90 Prozent der neu bestätigten Moore in keinem guten Zustand – WWF fordert Analyse weiterer Potenzialflächen und Moor-Renaturierung
WWF-Erfolg: Neuer Laichplatz für Fische an Tiroler Fluss
Im Rahmen des Projektes INNsieme connect wurden wichtige Kieslebensräume am Schlitterer Gießen wiederhergestellt. Mit vollem Erfolg: Die erste Bachforelle nahm den neuen Laichplatz sofort an.
WWF warnt vor Gewerbepark-Wildwuchs durch neue Autobahnen
Analyse zeigt rasantes Wachstum der Gewerbeflächen – Straßen als Magnet für neue Gewerbeparks – WWF fordert Umdenken in Raumordnungs-, Verkehrs- und Steuerpolitik
Sensationsfund in der Drau: Ausgestorben geglaubter Stör wieder entdeckt
WWF erfreut über überraschenden Fund und bestärkt im Einsatz zur Rettung der letzten Störe – Wiederherstellung von Fluss-Lebensräumen durch ambitionierte Umsetzung des EU-Renaturierungsgesetzes gefordert












