Rechnungshof-Bericht fordert mehr Verbindlichkeit beim Bodenschutz – WWF sieht sich in Forderungen bestätigt und kritisiert “zahnlose Bodenpolitik”
WWF Österreich: „European Green Deal“ muss mutiger und konkreter werden

Brüssel, Wien, am 11. Dezember 2019. Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich bewertet den am Mittwoch von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen vorgestellten „European Green Deal“ als umfassende Weichenstellung, die aber noch deutlich mutiger, konkreter und verbindlicher werden muss. „Der geplante ‚Green Deal‘ muss sicherstellen, dass die eskalierende Natur- und Klimakrise wirksam bekämpft wird. Das Ziel des ersten klimaneutralen Kontinents erfordert rasche Maßnahmen, die an den Wurzeln der Probleme ansetzen“, sagt Hanna Simons vom WWF Österreich im Zuge einer ersten Bewertung.
Die Europäische Union müsse ihre Klimaschutzmaßnahmen massiv verstärken, die Naturräume besser schützen, umweltschädliche fossile Subventionen abbauen und ihren ökologischen Fußabdruck verringern. Parallel dazu müssen Naturschutz-Richtlinien geschützt statt sabotiert werden. „Aktuell gilt das für die Wasserrahmenrichtlinie, die vor der drohenden Aufweichung bewahrt werden muss. Ansonsten würden von der Leyens Ankündigungen gleich zu Beginn konterkariert“, warnt Simons.
Aufgrund der auf EU-Ebene angekündigten Verschärfung der Klimaziele steht auch Österreich in der Pflicht, seine Pläne und Maßnahmen rasch zu verbessern. „Die neue Bundesregierung muss hier eine Trendwende schaffen, um die CO2-Emissionen zu senken, Energie zu sparen und milliardenschwere Ausgleichszahlungen zu vermeiden“, sagt Hanna Simons vom WWF. „Abwarten löst kein einziges Problem, sondern macht nur das Scheitern wahrscheinlicher. Denn mit dem bisherigen Kurs schaffen wir nicht einmal die EU-Mindestziele und sind meilenweit vom Pariser Klimaabkommen entfernt.“
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Mag. Volker Hollenstein
Leiter Politik & Kommunikation WWF Österreich
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