Reduktion der Verschwendung sollte in jedes Maßnahmenpaket gegen die hohe Teuerung integriert werden – Bundesregierung sollte Lebensmittelspenden erleichtern
WWF Österreich fordert Klimakonferenz 2026 in Wien

Die Weltklimakonferenz in Scharm el-Scheich geht schleppend voran. Der russische Angriffskrieg in der Ukraine und Fragen der weltweiten Versorgungssicherheit mit Energie werfen Schatten auf die Verhandlungen – die internationale Klimapolitik braucht dringend neue Impulse und Strategien. “Österreich muss sich jetzt offensiver positionieren und Vorbild im weltweiten Klimaschutz werden. Ein konkreter Schritt für die Bundesregierung wäre die Bewerbung Österreichs für die Abhaltung der UN-Klimakonferenz im Jahr 2026, wenn zum nächsten Mal wieder ein Staat aus dem Westen an der Reihe sein wird”, sagt Thomas Zehetner, Klimasprecher beim WWF Österreich. Weltweit herrscht eine große Nachfrage nach innovativen Konzepten, die den Stillstand aufbrechen können. Gerade kleinere Staaten gelten hier oft als unverdächtige Vermittler. Wien verfügt als UNO-Sitz über eine lange und erfolgreiche Tradition als Gastgeber diplomatischer Verhandlungen. “Mit der Abhaltung einer Klimakonferenz könnte sich Österreich in diesem für das 21. Jahrhundert bestimmenden Politikfeld auf der globalen Landkarte positionieren.”
Gerade die Klimadiplomatie müht sich an einer Kluft zwischen den Erwartungen des Globalen Südens und des Globalen Nordens ab. Dazu kommen als Folge des Ukraine-Kriegs die tiefer werdenden Gräben zwischen Ost und West. “Als selbsternannter ‘Brückenbauer’ könnte Österreich beweisen, dass es diese Rolle mit Leben füllen und den verschiedenen Staatengruppen vermitteln kann. Zudem könnte das zwei Wochen lang auf Österreich gerichtete Scheinwerferlicht einer globalen Klimakonferenz der heimischen Klimapolitik ein dringend nötiges Momentum verschaffen”, sagt Zehetner. Innovative österreichische Unternehmen hätten eine Bühne, um sich international zu präsentieren – ein Weg, den nach wie vor verbreiteten Widerstand gegenüber ambitionierter Klimapolitik zu überwinden.
Bis zu einer möglichen UN-Klimakonferenz 2026 in Wien bleiben noch vier Jahre. Neuen Berechnungen zufolge könnte bis dahin die im Pariser Klimaabkommen als Ziel festgelegte 1,5-Grad-Grenze bereits überschritten worden sein. Noch dominieren aber Versprechen, luftige Rhetorik und unverbindliche Zusagen die internationale Klimapolitik sowie die Illusion, dass genügend Zeit vorhanden sei. “Ohne ein Aktionsprogramm , auf das sich alle Staaten verständigen, wird das Pariser Klimaabkommen scheitern. Wir können nicht warten, bis der Außendruck durch die voranschreitende Klimakrise weiter zunimmt, damit die Klimaverhandlungen endlich die Dringlichkeit bekommen, die es angesichts der Lage braucht”, warnt Thomas Zehetner vom WWF Österreich.
Infos zur Klimakonferenz COP27 unter: www.wwf.at/cop
News
Aktuelle Beiträge
UN-Plastik-Verhandlungen: WWF fordert Abkommen gegen tödliche Plastikflut
UN-Plastik-Verhandlungen starten – Plastikmüll als Gefahr für Mensch und Tier – WWF-Weckruf: Tödliche Plastikflut stoppen, bevor es zu spät ist.
WWF-Erfolg: Neuer Meilenstein für Kroatiens Auen
Der erste Kilometer des Bjelobrdska Altarms bei Osijek wurde erfolgreich ausgebaggert – der Auftakt für eine Flusslandschaft, die wieder lebendiger wird. Denn die Renaturierung im 5-Länder-Biosphärenpark Mur-Drau-Donau kommt sowohl dem Auwald als auch vielen Arten zugute.
WWF-Erfolg: Rekord bei Störchen, Jubiläum bei Konik-Pferden
Gleich zwei besondere Erfolge aus unserem WWF-Auenreservat Marchegg können wir derzeit feiern: Bei den Weißstörchen wurden die meisten Brutpaare seit 25 Jahren gezählt. Bereits seit 10 Jahren beweiden Konik-Pferde das Gebiet – und sorgen für einen wahren Arten-Boom.
Welterschöpfungstag am 24. Juli: WWF fordert Kurswechsel zum Schutz des Planeten
Umweltschutzorganisation plädiert für Energiespar-Offensive, Bodenschutz-Vertrag und ambitionierte Umsetzung des EU-Renaturierungsgesetzes
Neue WWF-Studie: Ankerschäden bedrohen artenreiche Seegraswiesen im Mittelmeer
Urlaubssaison am Mittelmeer: Seegraswiesen durch ankernde Boote stark gefährdet – Wichtiger Lebensraum beheimatet über 400 Tier- und 1.000 Pflanzenarten – WWF fordert Ausweitung von Schutzzonen
Vielfalt braucht Weide: “Arten-Boom” im WWF-Auenreservat Marchegg
Zehn Jahre Beweidung mit Konik-Pferden sorgt für mehr Artenvielfalt – Naturschutzorganisation empfiehlt Ausweitung naturnaher Beweidungsprojekte in Österreich
WWF-Erfolg: Pinger-Projekt schützt Flussdelfine in Brasilien
Immer weniger Konflikte zwischen Fischer:innen und Delfinen: Am Tapajós-Fluss zeigt der Einsatz von Pingern erste vielversprechende Erfolge zum Schutz der bedrohten Tiere.
EU-Budget: WWF warnt vor “Rückschritt auf Kosten der Natur”
Kommission will erfolgreiches LIFE-Programm streichen – Ohne Reformen würde Naturschutz zur finanziellen Nebensache degradiert – WWF fordert Bundesregierung zum Einschreiten auf