Wissenschaft warnt vor Folgen der Klima- und Biodiversitätskrise für Österreich und schlägt Lösungen vor – WWF für rasche Umsetzung „natürlicher Schutzmaßnahmen”
WWF Österreich fordert Veröffentlichung umweltschädlicher Subventionen
Wien, am 7. Juli 2019. Der WWF Österreich drängt auf mehr Transparenz rund um die höchst umstrittenen umwelt- und klimaschädlichen Subventionen in Milliardenhöhe. In zwei aktuellen Anträgen fordert die Umweltschutzorganisation gemäß Umweltinformations- und Auskunftspflichtgesetz die Veröffentlichung aller Listen, Arbeitspapiere und Studien der Bundesregierung im Zusammenhang mit kontraproduktiven Anreizen und Förderungen, die den Klima- und Energiezielen entgegen laufen. Die Anträge gehen an Umweltministerin Maria Patek und Finanzminister Eduard Müller, deren Ressorts neben dem Verkehrsressort federführend für diese Thematik zuständig sind. „Wir fordern volle Transparenz. Umweltschädliche Subventionen belasten Umwelt und Gesundheit der Menschen und müssen rasch umgeschichtet werden. Mit den freiwerdenden Mitteln wären ökologisch sinnvolle Investitionen in Milliardenhöhe möglich – idealerweise im Zuge einer echten ökologischen Steuerreform“, sagt Hanna Simons, Leiterin Natur- und Umweltschutz beim WWF Österreich. Insbesondere fossile Relikte wie das rund 700 Millionen Euro kostende Dieselprivileg seien in Zeiten der Klimakrise nicht mehr zu rechtfertigen.
„Wer Klimaschutz ernst nimmt, muss dieses Thema tabulos angehen. Heiße Luft hatten wir mehr als genug“, sagt Simons mit Blick auf die politischen Ankündigungen der vergangenen Jahre. So hatte sich die frühere Bundesregierung sowohl in ihrem Programm als auch in der Klimastrategie zum Abbau kontraproduktiver Subventionen bekannt, aber bis zuletzt keine Taten gesetzt. Dennoch wurden dafür bereits mehrere regierungs-interne Arbeitspapiere erstellt, die allerdings bisher nicht veröffentlicht wurden. Daher stellt der WWF jetzt zwei umfassende Transparenz-Anträge: die informationspflichtigen Stellen sind gesetzlich verpflichtet, Begehren auf Mitteilung von Umweltinformationen ehestmöglich, spätestens jedoch innerhalb eines Monats, zu beantworten. Für das breiter gefasste Auskunftspflichtgesetz liegt die maximale Frist bei zwei Monaten. „Da es um intern bereits vorliegende umweltrelevante Informationen von öffentlichem Interesse geht, fordern wir eine rasche Veröffentlichung. Alles andere ist nicht zu rechtfertigen“, bekräftigt Hanna Simons.
Umweltschädliche Subventionen, deren Höhe das Wirtschaftsforschungsinstitut WIFO vor drei Jahren auf bis zu 4,7 Milliarden Euro schätzte (selbst das nur für die Bereiche Energie und Verkehr) belasten das Budget in vielerlei Hinsicht doppelt: Zunächst durch Mehrausgaben und Mindereinnahmen des Staates, später durch erhöhte Kosten für die Beseitigung von Schäden an Umwelt und Gesundheit. Sowohl Umweltschutzorganisationen wie der WWF Österreich als auch die Klimawissenschaft drängen seit Jahren auf ein Streichen und Umschichten dieser Förderungen. "Wir brauchen konkrete Maßnahmen, die klimafreundliches Verhalten belohnen. Derzeit passiert das Gegenteil: Klimaschädliches Verhalten wird belohnt und aus Steuern subventioniert", sagt Hanna Simons vom WWF Österreich.
Rückfragehinweis:
Mag. Volker Hollenstein
Politischer Leiter WWF Österreich
E-Mail: volker.hollenstein@wwf.at
Mobil: +43664 5013158
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF-Erfolg: Kameras filmen Tiger in Myanmar
In Nagaland gelang nach 5 Jahren erstmals wieder der Nachweis eines Tigers. Ein Erfolg eines Wildtierkameras-Projekts, das bereits über 30 Säugetierarten festgehalten hat.
WWF: Fünf Tipps für einen umweltfreundlichen Weihnachtsbaum
Österreicher:innen greifen zu echten Weihnachtsbäumen – WWF zeigt, worauf es bei einem nachhaltigen Christbaum ankommt
WWF: Verordnung zur Biber-Tötung in Oberösterreich Rückschritt für Arten- und Naturschutz
Bis zu 158 Biber pro Saison in Oberösterreich zur Tötung freigegeben – Vorgehen der Landesregierung widerspricht EU-Recht
WWF: Anti-Umwelt-Paket der EU ist gefährlicher Irrweg
Naturschutzorganisation kritisiert Brechstangen-Politik gegen wichtige Standards – EU-Kommission handelt fahrlässig und verantwortungslos
Good News: CITES stärkt Schutz für Meerestiere und Großkatzen
Ein Etappensieg für Meerestiere und Großkatzen: Bei der CITES-Konferenz wurde beschlossen, dass viele Arten endlich besser geschützt werden. Doch es gab auch Enttäuschungen, etwa beim Schutz von Aalen und Singvögeln.
WWF: EU-Kommission gefährdet Wasser-Schutz
Umweltorganisation warnt vor angekündigtem Öffnen der Wasserrahmenrichtlinie auf Druck der Bergbau-Industrie – Schwächere Standards auf Kosten der Biodiversität und der Gesundheit drohen
WWF: Artenschutzkonferenz erzielt Etappensieg für Meerestiere und Großkatzen
WWF zieht nach CITES-Konferenz in Usbekistan positive Bilanz für den Schutz von Haien, Rochen und asiatischen Großkatzen – Nachholbedarf bei Aalen und Singvögeln
Weltbodentag: WWF fordert starkes Bodenschutzgesetz
Naturschutzorganisation fordert politische Maßnahmen gegen Bodenversiegelung – Österreich geht zu verschwenderisch mit wertvollen Böden um – Hohe Folgekosten für Gesamtgesellschaft













