Reduktion der Verschwendung sollte in jedes Maßnahmenpaket gegen die hohe Teuerung integriert werden – Bundesregierung sollte Lebensmittelspenden erleichtern
WWF Österreich zum Klimanotstand: Jetzt muss die Klimaschutz-Wende folgen

Wien, am 26. September 2019. Der aktuelle Nationalrats-Beschluss zum Klimanotstand und zum Klimacheck ist aus Sicht des WWF Österreich ein wichtiger symbolischer Schritt, dem jetzt aber auch dringend ambitionierte politische Taten folgen müssen. „Das erhöht den Handlungsdruck für die Parteien und schafft hoffentlich mehr Bewusstsein für den Ernst der Lage. Jetzt müssen aber auch wirksame Beschlüsse durch die künftige Bundesregierung folgen. Wir brauchen eine echte Klimaschutz-Wende“, fordert WWF-Klimasprecher Karl Schellmann mit Blick auf den Entschließungsantrag. Denn bisher wurden effektive Klimaschutz-Maßnahmen entweder von der Bundesregierung blockiert oder auf die lange Bank geschoben. „Österreich braucht eine echte ökologische Steuerreform, eine gewaltige Energiespar-Offensive und eine große Mobilitätswende. Dafür müssen auch umwelt- und klimaschädliche Subventionen in Milliardenhöhe abgebaut werden, um die freiwerdenden Mittel ökologisch vernünftig investieren zu können", so Schellmann. „Besonders wichtig ist, dass Umweltverschmutzung einen Preis bekommt und Umweltschutz in Zukunft stärker belohnt wird. Daher braucht es auch eine Klimaprämie, die aus einer sozial und wirtschaftlich gerechten CO2-Bepreisung finanziert wird.“
WWF begrüßt Klimacheck-Bekenntnis
Ein weiterer wichtiger Schritt ist das Bekenntnis der Nationalratsmehrheit zum Klimacheck, für den sich insbesondere der WWF Österreich eingesetzt hat. „Entscheidend für den Erfolg oder Misserfolg dieser Maßnahme ist eine unabhängige wissenschaftliche Kontrolle und ein ganzheitlicher Blick auf die Folgen einer Maßnahme für Klima, Umwelt und Natur. Ansonsten bleibt es eine Placebo-Maßnahme“, bekräftigt Karl Schellmann. Ein wirksamer Klimacheck durch die Bundesregierung müsste dazu führen, dass geplante Gesetze, Verordnungen und Bauprojekte der öffentlichen Hand gemeinsam mit der Wissenschaft auf ihre Auswirkungen für das Klima und die Natur überprüft werden müssen – mit konkreten Konsequenzen, transparent und nachvollziehbar für die Bevölkerung. Einerseits würden die weitreichenden Folgen der Vorhaben für alle klar ersichtlich. Andererseits müssten Großprojekte, die bei einem kombinierten Klima- und Biodiversitätscheck durchfallen, gestoppt, grundlegend verändert oder durch eine klima- und naturfreundliche Lösung ersetzt werden.
Rückfragehinweis:
Mag. Volker Hollenstein
Politischer Leiter WWF Österreich
E-Mail: volker.hollenstein@wwf.at
Mobil: +43664 5013158
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
UN-Plastik-Verhandlungen: WWF fordert Abkommen gegen tödliche Plastikflut
UN-Plastik-Verhandlungen starten – Plastikmüll als Gefahr für Mensch und Tier – WWF-Weckruf: Tödliche Plastikflut stoppen, bevor es zu spät ist.
WWF-Erfolg: Neuer Meilenstein für Kroatiens Auen
Der erste Kilometer des Bjelobrdska Altarms bei Osijek wurde erfolgreich ausgebaggert – der Auftakt für eine Flusslandschaft, die wieder lebendiger wird. Denn die Renaturierung im 5-Länder-Biosphärenpark Mur-Drau-Donau kommt sowohl dem Auwald als auch vielen Arten zugute.
WWF-Erfolg: Rekord bei Störchen, Jubiläum bei Konik-Pferden
Gleich zwei besondere Erfolge aus unserem WWF-Auenreservat Marchegg können wir derzeit feiern: Bei den Weißstörchen wurden die meisten Brutpaare seit 25 Jahren gezählt. Bereits seit 10 Jahren beweiden Konik-Pferde das Gebiet – und sorgen für einen wahren Arten-Boom.
Welterschöpfungstag am 24. Juli: WWF fordert Kurswechsel zum Schutz des Planeten
Umweltschutzorganisation plädiert für Energiespar-Offensive, Bodenschutz-Vertrag und ambitionierte Umsetzung des EU-Renaturierungsgesetzes
Neue WWF-Studie: Ankerschäden bedrohen artenreiche Seegraswiesen im Mittelmeer
Urlaubssaison am Mittelmeer: Seegraswiesen durch ankernde Boote stark gefährdet – Wichtiger Lebensraum beheimatet über 400 Tier- und 1.000 Pflanzenarten – WWF fordert Ausweitung von Schutzzonen
Vielfalt braucht Weide: “Arten-Boom” im WWF-Auenreservat Marchegg
Zehn Jahre Beweidung mit Konik-Pferden sorgt für mehr Artenvielfalt – Naturschutzorganisation empfiehlt Ausweitung naturnaher Beweidungsprojekte in Österreich
WWF-Erfolg: Pinger-Projekt schützt Flussdelfine in Brasilien
Immer weniger Konflikte zwischen Fischer:innen und Delfinen: Am Tapajós-Fluss zeigt der Einsatz von Pingern erste vielversprechende Erfolge zum Schutz der bedrohten Tiere.
EU-Budget: WWF warnt vor “Rückschritt auf Kosten der Natur”
Kommission will erfolgreiches LIFE-Programm streichen – Ohne Reformen würde Naturschutz zur finanziellen Nebensache degradiert – WWF fordert Bundesregierung zum Einschreiten auf