WWF-Analyse zeigt ungebrochen hohen Bodenverbrauch – Umweltschutzorganisation fordert umfassende Reform der Raumordnung von künftiger Landesregierung
WWF: Österreichs Klimaschutz-Zeugnis zeigt massiven Aufholbedarf
Anlässlich der COP26 zeigt der jährliche Klimaschutz-Index CCPI den gewaltigen Aufholbedarf in der heimischen Klimapolitik. Im Vergleich zum Vorjahr ist Österreich sogar um einen Platz auf Rang 36 zurückgefallen. Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich fordert daher von der gesamten Bundesregierung umfassende Maßnahmen: „Österreich hat seine Klimaschutzpolitik über viele Jahre sträflich vernachlässigt. Daher müssen jetzt endlich die großen Baustellen angegangen werden – vom viel zu hohen Energie- und Bodenverbrauch über den Treibhausgasanstieg beim Straßenverkehr bis zu umweltschädlichen Subventionen. Noch immer fließen jedes Jahr Milliarden in die falsche Richtung statt in Energieeffizienz und naturverträgliche Erneuerbare“, kritisiert WWF-Klimasprecherin Lisa Plattner, die als NGO-Vertreterin an der Klimakonferenz in Glasgow teilnimmt. Besonders negativ wirke sich aus, dass die Treibhausgas-Emissionen seit 30 Jahren de facto nicht reduziert werden konnten.
Seit mittlerweile fast einem Jahr fehlt in Österreich ein Klimaschutzgesetz, das den Pfad zur versprochenen Klimaneutralität 2040 aufzeigt. „Die Blockade der Fossil-Lobbyisten muss endlich überwunden werden, damit Österreich seiner Verantwortung gerecht wird und vom Klima-Nachzügler zum Vorreiter wird. Die gesamte Bundesregierung ist gefordert, umzusetzen, was im Regierungsprogramm angekündigt wurde“, sagt Lisa Plattner. Ebenfalls lange überfällig ist das Energie-Effizienz-Gesetz, das für das Erreichen der Energiewende unverzichtbar ist. „Hier gilt es den totalen Stillstand zu überwinden und endlich einen Gesetzesvorschlag in Begutachtung zu bringen“, fordert Plattner. Auch gegen den ausufernden Flächenfraß müssen die Verantwortlichen in Bund und Ländern endlich Maßnahmen setzen – zuletzt wurden pro Tag im Schnitt 11,5 Hektar Boden verbraucht. Intakte Natur und gesunde Böden sind wichtige Verbündete im Kampf gegen die Klimakrise und ihre Folgen.
Über den Klimaschutzindex – CCPI
Der alljährliche Klimaschutz-Index (Climate Change Performance-Index, CCPI) bewertet nicht nur vorhandene statistische Daten, sondern auch die qualitativen Fortschritte in den vier Kategorien Treibhausgase (Gewichtung 40 Prozent), Erneuerbare Energien (20 Prozent), Energieverbrauch (20 Prozent) und Klimapolitik (20 Prozent). Die Fortschritte werden primär daran gemessen, inwieweit sie ausreichend sind, die Ziele des Pariser Klimavertrags zu erreichen.
Der CCPI steht hier zum Download zur Verfügung.
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