Ein Etappensieg für Meerestiere und Großkatzen: Bei der CITES-Konferenz wurde beschlossen, dass viele Arten endlich besser geschützt werden. Doch es gab auch Enttäuschungen, etwa beim Schutz von Aalen und Singvögeln.
WWF: Orang-Utans auf Borneo stark bedroht
Wien, 24.4.07 – Der Orang-Utan lebt in den Wäldern von Borneo, dem ältesten Regenwald der Welt. Die WWF-Initiative „Heart of Borneo“ widmet sich der Erhaltung dieses Gebietes. Durch die voranschreitende Abholzung der Waldflächen Borneos ist der Lebensraum der Orang-Utans massiv bedroht. Die Anzahl der dort lebenden Orang-Utans ist bereits um zwei Drittel zurückgegangen. Doch nicht nur Tiere und Pflanzen sind von den Entwaldungen betroffen. Auch die ansässige Bevölkerung gerät unter Druck, da sich das regionale Klima durch die Rodungen zunehmend verändert.
Die Wälder Borneos sind 15 Millionen Jahre alt. Sie beherbergen unzählige, nur dort vorkommende Pflanzen- und Tierarten. Pro Jahr werden auf Borneo 1,3 Millionen Hektar Wald vernichtet. Vor 30 Jahren bedeckte der Wald noch 80 Prozent der Insel. Inzwischen ist die Waldfläche auf die Hälfte dezimiert. Jede Minute verschwindet eine Waldfläche von der Größe von drei Fußballfeldern. „Den Orang-Utans wird dadurch ihr natürlicher Lebensraum genommen. Denn sie leben und bauen ihre Schlafnester in den Baumkronen der Urwaldriesen und ernähren sich von deren Baumfrüchten“, erläutert WWF-Artenschutzexpertin Beate Striebel.
Die WWF-Initiative „Heart of Borneo“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, die wertvollen Waldflächen zu schützen. Das Projektgebiet umfasst aktuell mehr als vier Millionen Hektar. Weitere 22 Millionen Hektar sollen langfristig unter Schutz gestellt oder nachhaltig bewirtschaftet werden. Prioritäres Ziel des WWF ist es, den illegalen Holzeinschlag zu stoppen. Eigene Patrouillen durchforsten den Wald nach illegalen Holzfällern. Zusätzlich pflanzt der WWF Nahrungs- und Schlafbäume für den Orang-Utan an.
Weiters stellt der Handel mit lebend gefangenen Orang Utans als Haustiere eine große Gefährdung dar. „Über 1000 Orang-Utan-Babys werden pro Jahr illegal gehandelt. Spezielle dafür wurden durch den WWF eigene Wildhüter-Teams ausgebildet, die gegen diese Wilderei vorgehen“, informiert die Artenschützerin des WWF.
„Der Regenwald in Borneo ist das letzte große, zusammenhängende Waldgebiet in Südostasien. Borneo gleicht einer Schatzkiste der Natur, da es eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt bietet, die unbegingt bewahrt werden muss. Wenn wir die Orang-Utans retten wollen, muss das Heart of Borneo erhalten bleiben“, so Striebel vom WWF abschließend.
Weitere Informationen:
Mag. Beate Striebel, WWF-Artenschutzexpertin, tel. (01)488 17-270.
Mag. Elke Mühlbachler, WWF-Pressesprecherin, tel. (01)48817- 210.
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