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WWF-Report: Dramatischer Waldverlust gefährdet Mekongländer Südostasiens
Wien, am 2. Mai 2013 – Die Länder entlang des Mekong von Myanmar bis zum Delta in Vietnam, leiden unter massiver Waldvernichtung. Der Mekong-Report 2013 des WWF zeigt, dass mehr als ein Drittel der noch existierenden Wälder in Südostasien in den nächsten 20 Jahren abgeholzt werden, wenn die Regierungen nicht weitreichende Schutzprogramme beschließen und eine grüne Wirtschaftspolitik forcieren. Die Zerstörung der Wälder hat dramatische Auswirkungen auf die Artenvielfalt und die Lebensgrundlage von Millionen von Menschen.
Die WWF-Studie zeigt, dass heute noch knapp eine Million Quadratkilometer Wald in Südostasien erhalten sind. Das entspricht etwa der Hälfte der Gesamtfläche der Länder am Mekong. In den letzten 40 Jahren wurde fast ein Drittel der Wälder vernichtet. Kambodscha, Laos und Myanmar verloren fast ein Viertel ihrer Waldflächen. In Thailand und Vietnam wurde mit 43 Prozent fast die Hälfte der Wälder abgeholzt. Die größeren zusammenhängenden Waldgebiete in diesen Ländern gingen von 70 auf 20 Prozent zurück. Der WWF befürchtet, dass die Wälder bis 2030 auf 14 Prozent ihrer ursprünglichen Fläche schrumpfen werden.
„Die Länder des Mekong sind am Scheideweg. Der derzeitige Weg führt in Richtung Zerstörung der Artenvielfalt und Gefährdung der Lebensgrundlage von über 60 Millionen Menschen, die in den Mekongländern leben“, warnt WWF-Expertin Kathrin Hebel. Der WWF empfiehlt den Regierungen den Stopp der Abholzung und einen grünen Wirtschaftskurs. „Nachhaltiges Wachstum kann es nur mit gesunden und produktiven Ökosystemen geben“, so Hebel. „Dabei müssen die Staaten über ihre Landesgrenzen hinweg zusammenarbeiten“.
Eine der größten Bedrohungen für die Artenvielfalt in Südostasien ist der geplante Xayaburi-Staudamm. Dieses Megaprojekt wurde jüngst vom WWF im Report „Die sieben Sünden des Staudammbaus“ zu einem der verheerendsten Kraftwerksprojekte der Welt erklärt. Der Xayaburi-Damm, an dessen Errichtung die Österreichische Andritz AG bis zu 300 Millionen Euro mitverdienen will, bedroht die Lebenswelt des Mekong bis zum Mündungsdelta in Vietnam und gefährdet damit den Lebensunterhalt von Millionen Menschen, die vom Fischfang abhängig sind.
Durch den Bau des Staudammes werden 13 einzigartige, miteinander verbundene Flusssysteme auseinander gerissen und ihrer zentralen ökologischen Funktion beraubt. Arten wie der Tiger, der Asiatische Elefant und der Irawadi-Delfin geraten unter massiven Druck. Das Überleben dieser Arten hängt mehr denn je von gut überwachten, intakten Schutzgebieten ab. Derzeit existieren jedoch viele dieser Schutzgebiete nur auf dem Papier. Sogar in ausgewiesenen Nationalparks und Wildreservaten kommt es immer noch zu Wilderei und illegalem Holzeinschlag. Andere Schutzzonen wurden einfach von den Regierungen verkleinert, um landwirtschaftliche oder Bergbaukonzessionen zu vergeben, die Geld in die Kassen der Staaten spülen sollen.
Die WWF-Studie hält auch fest, dass die Mekongregion noch eine Chance hat. Denn die Staaten in Südostasien verfügen über einen reichen Schatz an natürlichen Ressourcen. Der Wert dieser Ökosysteme gehört zu den höchsten der Welt. Der WWF fordert daher ein Umdenken und eine nachhaltige Investition in den Erhalt und die Intaktheit von Ökosystemen auf nationaler Ebene der Mekongländer, aber auch über die Landesgrenzen hinweg.
Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, Pressesprecherin WWF, Tel. 0676-83488-203; E-mail: claudia.mohl@wwf.at
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