Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich bewertet die heute veröffentlichten „Österreichischen Ernährungsempfehlungen“ als „Schritt in die richtige Richtung“, fordert aber konkrete Reformvorschläge vom federführend verantwortlichen Gesundheitsminister.
WWF: Tiroler Naturschutzgesetz verstößt gegen internationales Recht
![Isel Isel](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2021/05/wwf-at_Wasserkraft_Isel_cRenateHoelzl.jpg)
Innsbruck, 14.3.2018. – Anlässlich der laufenden Koalitionsverhandlungen fordert der WWF von der künftigen Tiroler Landesregierung eine ambitionierte Umwelt- und Naturschutzpolitik. „Umwelt- und Naturschutz müssen für die neue Landesregierung an erster Stelle stehen. Denn die hohe Lebensqualität Tirols lässt sich nicht durch immer noch mehr Kilowattstunden und Pistenkilometer erhalten. Eine wirklich nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung kann nur in Einklang mit Natur und Umwelt gelingen“, sagt Hanna Simons, die Leiterin der Natur- und Umweltschutzabteilung des WWF Österreich. „Die künftige Landesregierung muss für brennende Fragen wie den Klimawandel und die Energie- und Tourismuswende nachhaltige Lösungen finden.“
Besonders wichtig ist eine Novelle des Tiroler Naturschutzgesetzes, das im Jahr 2014 auf Großprojekte der landeseigenen Tiroler Wasserkraft AG TIWAG ausgerichtet wurde. „Die damalige Anlassgesetzgebung widerspricht internationalem Recht wie der Alpenkonvention. Die nächste Tiroler Landesregierung muss dieses Gesetz endlich reparieren und insgesamt den Schutz der einzigartigen Tiroler Natur verstärken“, fordert Simons. Der WWF steht bereit, seine Expertise konstruktiv einzubringen.
Inn-Schutz: Wort des Landeshauptmanns gilt
Ebenfalls beschlussreif ist der Schutz des Landesflusses Inn. „Noch vor der Landtagswahl hat Landeshauptmann Platter öffentlich einen Schutz des Inn vor neuen Kraftwerken zwischen Haiming und Kirchbichl noch vor dem Sommer versprochen. Wir verlassen uns auf sein Wort und gehen daher davon aus, dass diese Verordnung keine Verhandlungssache, sondern ein Fixstarter im nächsten Regierungsprogramm ist“, betont Hanna Simons. Völlig unnötig seien hingegen Zwischenrufe aus verschiedenen Parteien, die den Landeshauptmann zum Wortbruch drängen.
Natura 2000 ambitioniert umsetzen
Ein weiteres zentrales Thema ist die Umsetzung der fehlenden Natura 2000-Gebiete. „Die notwendigen Maßnahmen liegen seit Jahren am Tisch. Daher sollten die Ausweisungen möglichst rasch abgeschlossen werden, unter Beteiligung aller Stakeholder“, fordert die WWF-Expertin. „Jahrelang wurde verzögert und getrickst. Damit muss die neue Landesregierung aufräumen und Natura 2000 endlich korrekt umsetzen.“
Energiewende naturverträglich gestalten: Projekt Kaunertal beenden und auf Energieeffizienz setzen
Endgültig beendet werden sollte das Megaprojekt Kraftwerk Kaunertal. „Dieses Kraftwerk würde wichtige Ökosysteme wie im Platzertal unwiederbringlich zerstören und auch die Ötztaler Ache nachhaltig schädigen“, verweist die Umweltschützerin auf die gut begründeten Einwendungen von Umweltorganisationen und Bevölkerung. Angesichts des in Tirol schon heute hohen technischen Erschließungsgrads und Nutzungsdrucks auf Natur und Landschaft ist es endlich Zeit, umzudenken. Eine nachhaltige Energiewende braucht keine neuen Megaprojekte, sondern forciert massive Einsparungen im Verbrauch. Der weitere Ausbau Erneuerbarer Energien muss naturverträglich umgesetzt werden“, bekräftigt Simons die WWF-Position.
Rückfragehinweis:
Elisabeth Sötz, WWF Tirol, +43 676 83488 304, elisabeth.soetz@wwf.at
Martin Hof, Pressesprecher WWF Österreich, +43 676 83488 306, martin.hof@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF birgt tonnenweise tödliche Geisternetze aus dem Mittelmeer
Lokalaugenschein zeigt enorme Plastikverschmutzung im Mittelmeer – WWF entfernt bei Taucheinsätzen in Kroatien tonnenweise alte Fischereiausrüstung – Meeresschutzgebiet gefordert
WWF schlägt Alarm: Rekordbrände bedrohen Brasiliens artenreichste Lebensräume
Erstes Halbjahr 2024: meiste Brände seit Jahrzehnten – Pantanal-Feuchtgebiet, Cerrado-Savanne und Amazonas-Regenwald stehen in Flammen – Lebensraum seltener Arten wie Jaguar, Gürteltier und Tapir bedroht
Neue Umfrage: 72 Prozent für verbindliche Obergrenze beim Bodenverbrauch
Market-Studie für den WWF: Jeweils knapp drei Viertel der Bevölkerung wollen verbindliche Limits sowie Maßnahmenpaket gegen Bodenversiegelung im neuen Regierungsprogramm
WWF: Drohende Ausbeutung der Tiefsee gefährdet Arten und Lebensräume
Umweltschutzorganisation fordert Stopp-Taste für Tiefsee-Bergbau – Internationale Meeresbodenbehörde tagt ab 15. Juli – WWF fordert Moratorium
WWF: Europäischer Gerichtshof stärkt den Artenschutz gegen österreichische Praxis
WWF und ÖKOBÜRO begrüßen wegweisendes Urteil zur Auslegung der FFH-Richtlinie bei Wolfsabschüssen – Rechtskonformes Wolfs-Management in Österreich gefordert
WWF fordert Notbremse: Tiwag-Konzern hält vor Gericht an Ötztal-Wasserableitungen fest
Naturschutzorganisation fordert Eingreifen des Landeshauptmanns – Tiwag will trotz negativer Volksbefragung langfristig weiter Wasser aus dem Ötztal ableiten
Gewinne das „Malbuch – vom Aussterben bedrohte Tiere“ (Ursula Wejwoda)
So nimmst du am Gewinnspiel teil: Zeichne dein Lieblingstier und schick uns bis 16. August 2024 ein Foto von deiner Zeichnung mit dem Betreff "Gewinnspiel Malbuch" an...
WWF-Bodenreport 2024: Wertvoller Boden verschwindet unter Beton
Der WWF hat einen neuen Bodenreport veröffentlicht! Das heißt: Er hat sich angesehen, wie es dem Boden in Österreich geht. Denn schon lange gibt es das Problem, dass natürliche...