Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich bewertet die heute veröffentlichten „Österreichischen Ernährungsempfehlungen“ als „Schritt in die richtige Richtung“, fordert aber konkrete Reformvorschläge vom federführend verantwortlichen Gesundheitsminister.
WWF-Untersuchung zeigt: Fischotter zurück in den Marchauen
![Europäischer Fischotter](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2021/05/c-wwf-referate-europaeischer-fischotter-c-h-glader-4nature.jpg)
Wien, 10. Juni 2011 – Der stark gefährdete und in Österreich streng geschützte Fischotter ist im Weinviertel weiter auf dem Vormarsch. Das zeigen die Ergebnisse einer vom WWF durchgeführten Erhebung in den March-Thaya-Auen. „Der Fischotterbestand hat sich im Vergleich zur letzten Zählung im Jahr 2008 um 14 Prozent erhöht“, freut sich die WWF- Säugetierexpertin Natalia Razumovsky. Der WWF sieht sich durch die positiven Untersuchungsergebnisse in seinem Bemühen bestätigt, die wertvollen Auen und ihr Umland dauerhaft zu schützten.
Zwischen Dezember 2010 und Februar 2011 kontrollierte der WWF 134 Standorte auf die Anwesenheit des Fischotters. Wichtige Hinweise dafür geben Trittsiegel, Schleifspuren des Schwanzes sowie Losungen, also Fischotter-Kot. Das Untersuchungsgebiet erstreckte sich neben und entlang der Flüsse Thaya und March, von der Gemeinde Bernhardsthal im Norden bis ins Gebiet von Markthof im Süden.
![Europäischer Fischotter, © by W.A.Bajohr / 4nature Europäischer Fischotter, © by W.A.Bajohr / 4nature](/wp-content/uploads/2021/10/4df07fe31fae8_o.jpg)
Fischotternachweise direkt im Augebiet gefunden
An fast einem Drittel der 134 Kontrollpunkte wurden Nachweise gefunden. Die Mehrzahl der 41 positiven Standorte befindet sich an Zubringerflüssen von March und Thaya wie dem Weidenbach, dem Hamelbach, dem Zistersdorfer Bach und der Zaya, etwas außerhalb der Auen. „Das liegt mit großer Wahrscheinlichkeit daran, dass sich diese Standorte mehrheitlich unter Brücken befinden, wo Fischotter-Losungen wesentlich einfacher zu finden sind, als an den weitläufigen Flussufern“, erklärt Razumovsky. Dennoch konnte der Fischotter auch neun Mal direkt an der March nachgewiesen werden. „Dies zeigt, dass der Fischotter das Augebiet immer mehr als Rückzugsgebiet nützt“, schlussfolgert die WWF-Expertin. Die naturnahen Gewässer bieten den Fischottern einen weitgehend ungestörten Lebensraum mit ausreichend Nahrung, sodass sie nicht auf Fischteiche zurückgreifen müssen.
![Fischortterreport Teaser Fischortterreport Teaser](/wp-content/uploads/2021/10/4df08082285f3_o.jpg)
Lebensraumschutz für Fischotter, Luchs und Co.
Animiert durch das positive Ergebnis, plant der WWF nun weitere Säugetier-Erhebungen in der Region. So sollen das Vorkommen und die Verbreitung von Fledermäusen, aber auch von großen Beutegreifern wie dem Luchs und der Wildkatze untersucht werden. Durch den Ausbau von Straßen und Wirtschaftsparks finden die Tiere immer weniger Platz zum Überleben. Umso wichtiger ist der Erhalt ihrer noch existierenden Lebensräume. „Wir dürfen nicht zulassen, dass unter dem Deckmantel des wirtschaftlichen Fortschritts auch noch die letzten Rückzugsgebiete gefährdeter Arten zerstört werden“, mahnt Razumovsky.
Die March-Thaya-Auen, als „Trittbrettstein“ wandernder Tierarten zwischen den Alpen und den Karpaten, beherbergen mehr als 500 gefährdete Tier- und Pflanzenarten. Der WWF schlägt die Schaffung eines Nationalparks oder Biosphärenparks in den March-Thaya-Auen vor, um dieses Juwel der biologischen Vielfalt zu schützen.
Fischotterbericht zum Download hier
Rückfragehinweis und Fotos:
Claudia Mohl, Pressesprecherin WWF Österreich, Tel.: 01-48817-250, E-Mail: claudia.mohl@wwf.at
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