Gute Nachrichten aus Kroatien: Wenn weibliche Kaisergranaten Eier tragen, müssen Fischer:innen diese wieder zurück ins Meer werfen. Diese Änderung in der Fischereiverordnung ist ein wichtiger Schritt, um die Population zu erhalten.
WWF warnt: Alle 90 Sekunden stirbt ein Wal
Wien, 25. Mai 2007 – Vor Beginn der 59. Konferenz der Internationalen Walfang-Kommission IWC am 28. Mai in Anchorage (Alaska, USA) fordert der WWF die 75 Teilnehmerstaaten auf, sich wieder dem Walschutz zuzuwenden. „Die Spielchen müssen ein Ende haben“, sagt WWF-Walexpertin Beate Striebel. Zuletzt ist auf den IWC-Konferenzen nur noch um Mehrheiten geschachert worden. Die inhaltliche Arbeit ist vollständig zum Erliegen gekommen.
„Klimawandel, Beifang, Meeresverschmutzung, neue Wal-Schutzgebiete – all diese Themen müssen jetzt angepackt werden“, so Striebel. Außerdem muss endlich klar gestellt werden, dass es nicht notwendig ist, Wale zu töten, um sie zu erforschen. „Auch dass einzelne Länder immer noch behaupten, Wale fräßen zu viel Fisch und seien deshalb schuld am weltweiten Rückgang der Fischbestände, ist absurd. Die wirkliche Schuld tragen die großen Fischereiflotten.“ Die IWC findet vom 28. bis 31. Mai statt.
Jetzt brauchen Wale und Delfine den internationalen Schutz so dringend wie nie, warnt der WWF. „Alle eineinhalb Minuten stirbt ein Wal“, kritisiert Striebel. Allein in Fischernetzen ertrinken nach WWF-Schätzungen jedes Jahr etwa 300.000 Wale, Delfine und Tümmler. Viele Tiere sterben außerdem bei Kollisionen mit Schiffen. Hinzu kommen Umweltgifte, die unter anderem das Immunsystem und die Fruchtbarkeit der Tiere schädigen, sowie die Gefahren, die mit dem Klimawandel verbunden sind. In der vergangenen Woche hatte eine gemeinsame Studie des WWF und der Wal- und Delfin-Schutzorganisation (WDCS) gezeigt, dass die Meeressäuger durch die Folgen des Klimawandels heute massiv bedroht sind.
Die Pro-Walfang-Nationen um Japan haben im vergangenen Jahr erstmals seit Jahrzehnten wieder in einer IWC-Abstimmung die Mehrheit erzielt. Damit wurde eine – rechtlich allerdings nicht bindende – Resolution beschlossen, die zum Ziel hat, die seit 1986 verbotene kommerzielle Jagd auf Großwale wieder aufzunehmen. Die Walfang-Gegner haben sich davon distanziert und das Walfang-Moratorium blieb bestehen.
Trotz des Moratoriums jagen Japan und Island die Wale weiter – offiziell zu wissenschaftlichen Zwecken. Norwegen hatte Einspruch gegen das Verbot erhoben und jagt nun ebenfalls Wale. Alle drei Staaten setzen ihre Fangquoten selbst fest. Auch stark bedrohte Arten wie der Seiwal werden getötet. Japan geht sogar im antarktischen Walschutzgebiet auf Walfang. „Das Schlachten aus reiner Profitgier muss endlich aufhören“, so Striebel an die Adresse der Walfang-Nationen.
Weitere Informationen und Fotos:
MMag. Franko Petri, WWF-Pressesprecher, Tel. 01-48817-231.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Treibhausgas-Bilanz: WWF fordert Klima- und Naturschutz-Offensive von künftiger Bundesregierung
Umweltorganisation warnt vor Retro-Kurs und empfiehlt Reformen: Energiesparen, Gebäude sanieren, umweltschädliche Subventionen abbauen, Bodenschutz-Vertrag beschließen
Regierungsverhandlungen: WWF kritisiert massive Einschnitte bei Klimaschutz-Maßnahmen
Umweltschutzorganisation bewertet Kürzungspläne als “fahrlässig und kontraproduktiv” – Sparpaket bei umweltschädlichen Subventionen gefordert
Neue Pressesprecherin beim WWF Österreich
Lara Hocek verantwortet ab sofort die Medienarbeit des WWF zu den Themen Klima, Energie, Alpen und Flüsse
Koalitionsverhandlungen: WWF warnt vor Rückschritten in der Umweltpolitik
Naturschutzorganisation fordert ambitioniertes Handeln statt Retro-Kurs: Bodenversiegelung eindämmen, Naturerbe schützen, Klimaschutz-Chancen nutzen
Artenschutz-Bilanz: WWF kürt “Gewinner und Verlierer des Tierreichs 2024”
Naturzerstörung, Wilderei und Klimakrise gefährden zahlreiche Tierarten – WWF zieht Bilanz und fordert Naturschutz-Offensive von der Politik – Artenschutz-Projekte geben Hoffnung
WWF-Erfolge: Zahlreiche Tiger-Meilensteine aus 2024
Was für ein Jahr: Die Tiger kehren nach Kasachstan zurück, in Thailand steigen die Tiger-Zahlen und in Malaysia konnten aktive Schlingfallen um 98% verringert werden. Wir zeigen ein paar der Tigerschutz-Erfolge aus dem Jahr 2024.
Neue steirische Landesregierung: WWF kritisiert schwache Bodenschutz-Pläne
Lückenhaftes und oberflächliches Regierungsprogramm wird Problem nicht gerecht – Neue Bodenstrategie und Raumordnungsnovelle müssen wirksame Maßnahmen gegen Flächenfraß in der Steiermark bringen
WWF fordert zügige Umsetzung des nationalen Klimaplans
Künftige Bundesregierung in der Pflicht – WWF fordert Abbau umweltschädlicher Subventionen sowie Energiespar- und Naturschutz-Programme, um Klimaziele zu erreichen