Chor singt in Kunstaktion über hohen Bodenverbrauch in Österreich – WWF fordert Bodenschutz-Vertrag mit verbindlicher Obergrenze für Bodenverbrauch
WWF zum EAG: Ökostrom-Ausbau muss mit Energiesparen und Naturschutz einhergehen
Umweltorganisation fordert naturverträglichen Klimaschutz-Ansatz: Politik muss Energiespar-Offensive starten und Einhaltung strenger Naturschutz-Kriterien sichern

„Das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz ist ein wichtiger Schritt, muss aber durchgängig von strengen Naturschutz-Kriterien und einer Energiespar-Offensive begleitet werden. Dafür braucht es einen starken Rahmen, nur so werden wir die Klimaziele tatsächlich schaffen“, sagt WWF-Klimasprecher Karl Schellmann anlässlich der aktuellen Einigung im Parlament. Als „Durchbruch“ bewertet der WWF die erstmals verankerten Schutzkriterien für ökologisch sehr gute Fluss-Strecken, womit zumindest die schädlichsten neuen Kraftwerke von Subventionen ausgeschlossen werden. Völlig verfehlt sind hingegen die Schlupflöcher für Verbauungen in Schutzgebieten sowie für Kleinwasserkraft-Anlagen, die für relativ wenig Stromgewinn sehr viel Natur zerstören. „Hier setzt das Fördersystem völlig falsche Anreize für die Verbauung intakter Flüsse. Denn nur noch 14 Prozent der Gewässer sind in einem sehr guten ökologischen Zustand, aber schon 60 Prozent sanierungsbedürftig“, warnt WWF-Expertin Bettina Urbanek.
Die Bundesregierung hat in ihrem Programm für den Ökostrom-Ausbau „strenge Kriterien in Bezug auf Ökologie und Naturverträglichkeit“ verankert, aber dieses zentrale Versprechen mit dem EAG bisher nur in Teilbereichen erfüllt. „Eine intakte Natur ist unser größter Verbündeter gegen die Klimakrise. Daher müssen die Lebensräume bedrohter Arten auch beim Erneuerbaren-Ausbau besser geschützt werden“, fordert WWF-Expertin Urbanek. „Es darf in Zukunft nicht mehr passieren, dass sogar Skandalprojekte in Schutzgebieten mit Subventionen befeuert werden.“
Um den Ausstieg aus Öl und Gas naturverträglich zu schaffen, müssen sowohl die Politik als auch die Energiebranche endlich ihre Hausaufgaben machen. „Wir brauchen dringend mehr Energiespar-Maßnahmen und eine Photovoltaik-Offensive auf bereits verbauten Flächen wie Dächern, Parkplätzen und Lärmschutzwänden. Zusätzlich muss eine große öko-soziale Steuerreform kommen, die klimaschädliches CO2 bepreist und umweltfreundliches Verhalten belohnt“, fordert WWF-Klimasprecher Karl Schellmann.
Rückfragehinweis:
Mag. Nikolai Moser
Leiter Kommunikation WWF Österreich
+43 664 883 92 489
nikolai.moser@wwf.at
www.wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Hoher Bodenverbrauch: WWF schreibt Bundeshymne um
In einem Video präsentiert der WWF eine neue Version der Bundeshymne, in der das „viel verbaute Österreich“ besungen wird.
Seeadler getötet: WWF und BirdLife fordern Aktionsplan gegen Wildtierkriminalität
Besenderter Seeadler “Dante” stirbt nach Schussverletzung und Zugkollision – WWF und BirdLife fordern konsequentes Vorgehen gegen illegale Verfolgung streng geschützter Arten
Sie haben abgestimmt: Größte Bausünde steht in Ohlsdorf
Das Logistikzentrum in Ohlsdorf wurde zur größten Bausünde gewählt! Für den Bau mussten 19 Hektar Wald weichen – ein trauriges Beispiel für die fehlgeleitete Bodenpolitik in Österreich.
Zerstörung Schwarze Sulm: Umweltverbände ziehen gegen Kraftwerkspläne erneut vor Gericht
WWF, ÖKOBÜRO und Arbeitskreis zum Schutz der Koralpe reichen Revision beim Höchstgericht ein – Forderung nach endgültigem Projektstopp und verbindlichen Schutz für frei fließende Flüsse
WWF warnt zum Ferienstart vor Artenschmuggel im Gepäck
Mitbringsel aus seltenen Tier- und Pflanzenarten gefährden Artenvielfalt – Geld- und Gefängnisstrafen drohen auch bei ungewolltem Schmuggel – WWF-Souvenir-Ratgeber klärt auf
Neuer WWF-Bodenreport: Bis 2050 drohen weitere 1.000 Quadratkilometer verloren zu gehen
Politische Ziele bislang deutlich verfehlt, Prognose negativ – WWF fordert Kurswechsel mit Bodenschutz-Vertrag
WWF warnt vor Folgen der Regenwald-Zerstörung für Artenvielfalt und Klima
Tag des Regenwaldes am 22. Juni: Regenwälder schrumpfen weltweit, im Amazonas besonders rasant – WWF fordert verstärkten Schutz und entschlossenen Kampf gegen weltweite Entwaldung
WWF: Dramatischer Befund der Wissenschaft zur Klimakrise
Der “Zweite Österreichische Klima-Sachstandsbericht” zeigt Probleme und Maßnahmen gegen die Klimakrise – WWF ruft Politik zum Handeln auf