Umweltschutzorganisation kritisiert „völlig falsche Weichenstellung“ in Oberösterreich und fordert eine naturverträgliche Energiewende – Fatales Signal im Vorfeld der Weltklimakonferenz
WWF zum Welt-Elefantentag am 12. August: Das blutige Geschäft mit den Zähnen

Wien, 11. August 2013 – Schlimmer denn je tobt der Wildereikrieg in Afrika. Hochprofessionelle Banden gehen mit Nachtsichtgeräten, Maschinengewehren und Helikoptern auf die Jagd nach Elefanten. Sie lockt die Aussicht auf den schnellen Gewinn, denn die Stoßzähne der Tiere sind in Asien hochbegehrt. Bis zu 30.000 Elefanten werden geschätzt so in Afrika derzeit jährlich getötet. Am 12. August, dem Welttag des Elefanten, fordert der WWF daher, eine entschlossenes gemeinsames Vorgehen gegen die international organisierten Wildererbanden. Hauptabnehmerländer für Elfenbein, wie China und Thailand, müssen dringend effektive Maßnahmen zur Nachfragereduktion umsetzen.
Gerade erst wurden am 6. August in Hongkong mehr als 1.100 Stoßzähne vom Zoll beschlagnahmt. Sie befanden sich in einem Container aus Nigeria, der als Holzlieferung deklariert war. Die gesamte Lieferung mit 13 Hörnern von Rhinozerossen und fünf Leopardenfellen soll einen Wert von rund 5,3 Millionen US-Dollar haben. Davor waren im Juli ebenfalls in Hongkong bereits zwei Tonnen Stoßzähne im Wert von 2,25 Millionen Dollar beschlagnahmt worden.
Die Zoll-Erfolge bei der Aufdeckung von illegalem Artenschmuggel stellen dabei nur die Spitze vom Eisberg dar. „Die jüngsten Funde in Hongkong entsprechen etwa 600 getöteten Elefanten. Wenn wir davon ausgehen, dass nur wenige Prozent des illegalen Handels aufgedeckt werden, stehen hinter dem Fund in Hongkong weitere Tausende gewilderte Tieren, deren Zähne erfolgreich geschmuggelt werden konnten. Dabei scheuen die Schmuggler keine Mühen – es wurde schon Elfenbein verpackt als Schokoriegel sichergestellt, “ sagt Volker Homes, Leiter Artenschutz WWF Deutschland.
Zu den größten Absatzmärkten des illegalen Elfenbeins zählen bislang China und Thailand. Die thailändische Premierministerin Yingluck Shinawatra kündigte im März diesen Jahres an, den Elfenbeinhandel in Thailand verbieten zu wollen. Das Land gilt als besonders problematisch, da dort Stoßzähne aus nationalen Asiatischen Elefantenbeständen legal gehandelt werden können. Dieses gesetzliche Schlupfloch wird für den Verkauf von Elfenbein Afrikanischer Elefanten in alle Welt genutzt. Doch bisher blieb die Ministerin den angekündigten Aktionsplan schuldig. In Thailand selbst leben noch ungefähr 2.500 Elefanten – so viele wie jeden Monat im Jahr 2012 in Afrika getötet wurden.
Rückfragehinweis:
Lisa Simon, WWF Pressesprecherin, Mobil: +43-676-83488215, E-Mail: lisa.simon@wwf.at
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