WWF: Zeugnisverteilung für den Natur- und Artenschutz in Europa

9. Juli 2015 | Presse-Aussendung

Presseaussendung WWF Graz, 9. Juli 2015 – In den östlichen Bundesländern sind die Zeugnisse bereits verteilt, in der Steiermark starten die Schüler morgen in die Großen Ferien, kurzum: Der Sommer kann beginnen, und er belohnt viele gestresste Menschen mit Entschleunigung im Grünen. Doch unberührte Natur ist ein rares Gut geworden, und sie könnte künftig noch […]
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Presseaussendung WWF

Graz, 9. Juli 2015 – In den östlichen Bundesländern sind die Zeugnisse bereits verteilt, in der Steiermark starten die Schüler morgen in die Großen Ferien, kurzum: Der Sommer kann beginnen, und er belohnt viele gestresste Menschen mit Entschleunigung im Grünen. Doch unberührte Natur ist ein rares Gut geworden, und sie könnte künftig noch schlechtere Karten haben: Noch bis zum 24. 7. 2015 wird die – weltweit wegweisende –Naturschutzgesetzgebung innerhalb der 28 EU-Staaten, einer Zwischenprüfung unterzogen. In einem Online-Tool befragt die EU-Kommission die Bürger Europas um ihre Meinung: Sollen die Naturschutzrichtlinien unverändert bleiben, oder aber „modernisiert“ werden? Dazu Christian Pichler vom WWF: „Sollten die ‚Zeugnisnoten‘ für die EU-Richtlinien schlecht ausfallen, befürchten wir, dass künftig auch in Österreich Kraftwerke, Autobahnen oder Schipisten in strengen Schutzgebieten errichtet werden, und seltene Arten wie der Wolf ihren hohen Schutzstatus verlieren könnten.“

Video: Alarmstufe Rot für bedrohte Arten Europas – Die Tiere schlagen Alarm

Der WWF ruft alle SteirerInnen auf, unter www.wwf.at/natura2000 zur Rettung unserer Naturschätze beizutragen. Auch Landesrat Gerhard Kurzmann, der zuletzt mit der Ausweisung des Areals um das Schloss Eggenberg, – wo die Große Hufeisennase lebt -, einen ersten wichtigen Schritt für den Naturschutz in der Steiermark gesetzt hat ist eingeladen, sein persönliches Voting für die Natur abzugeben.

Das europäische Schutzgebietsnetzwerk Natura 2000, hat sich in den letzten Jahrzehnten als das Rückgrat des Natur- und Artenschutzes in Europa erwiesen, unterstreicht Pichler vom WWF: „Gäbe es kein EU-Naturschutzrecht, wäre die Schwarze Sulm heute bereits zerstört, und Arten wie den Wolf und den Luchs  gäbe es in der Steiermark nicht mehr in freier Wildbahn, sondern nur noch im Zoo“, stellt der Naturschutzexperte fest.

EU-weite Naturschutzgesetze: Auch für den Wolf in der Steiermark unumgänglich


Das Natura-2000 Netzwerk bedeckt etwa ein Fünftel der Fläche der EU und trägt entscheidend dazu bei, die natürlichen Lebensräume des Kontinents länderübergreifend zu sichern. Gerade für ein Wildtier wie den Wolf ist der hohe Schutzstatus, den er durch die europäische Gesetzgebung genießt, entscheidend. Herdenschutzmaßnahmen für Nutztiere wie Schafe und Ziegen würden ohne die Verpflichtung Österreichs zum Erhalt dieser faszinierenden Art nicht in Erwägung gezogen werden.

Natura 2000 sichert Europa weit und auch in Österreich die Lebensräume von Arten wie dem Wolf, die große Reviere beanspruchen und auf den genetischen Austausch zwischen den verschiedenen Vorkommen angewiesen sind. In den letzten Jahren gab es regelmäßige Wolfshinweise in der Steiermark. So wurden seit 2009 mehrmals verschiedene Individuen im Wechselgebiet und in der Region um die Gleinalm nachgewiesen. „Es ist zwar noch nicht zur Fortpflanzung oder Rudelbildung gekommen“, erklärt Pichler. „Als wald- und wildreiches Bundesland, eignet sich die Steiermark aber sehr gut als Lebensraum und spielt auch eine wichtige Rolle als Schnittstelle für die Vernetzung der Wolfspopulationen aus Slowenien und der Slowakei.

Österreich besitzt derzeit 239 Natura-2000 Gebiete, die 15 Prozent der Bundesfläche einnehmen. In der Steiermark gehören knapp 40 Gebiete zum Schutzggebietsnetzwerk, darunter die Schwarze und Weiße Sulm, die Raabklamm, das Wörschacher Moos, das Gesäuse, sowie Teile des Ennstales. Sie sichern gefährdeten Arten wie der Großen Hufeisennase, dem Wanderfalke, dem Alpenbockkäfer, dem Wachtelkönig sowie seltenen Orchideenarten, das Überleben.

Die Rettung der Österreichischen Naturschätze unterstützen auf: www.wwf.at/natura2000

Rückfragehinweis:


Claudia Mohl, WWF-Pressesprecherin, Tel. 01/488 17-250, E-Mail: claudia.mohl@wwf.at

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