Intakte Flussstrecken sind wesentlich in Klima- und Biodiversitätskrise – Land Tirol muss Kraftwerkspläne stoppen und Naturschutzgebiet ausweisen – EU-Renaturierungsgesetz entscheidend für Zukunft intakter Flussstrecken
100 Wildwasser Sportler paddeln in der Imster Schlucht des Inn
Imst, am 3. Oktober 2009 – 80 Kajaker und 20 Rafter folgten dem Aufruf von WWF und Flüsse voller Leben und befuhren die Imster Schlucht. Hier darf der Inn noch frei fließen und tut dies auch mit schneller Strömung und hohen Wellen. So viele bunte Boote auf einmal hat der Inn noch nie gesehen, eine weithin sichtbare Demonstration der Wassersportler gegen den Verlust der letzten natürlichen Flüsse.
Im benachbarten Ötztal fand dieses Wochenende auch die Extreme Kajak WM in den Wellerbrücken-Katarakten statt, 100 internationale Teilnehmer und hunderte Zuschauer beweisen auch die Bedeutung des Wassersports für den Sommer-Tourismus.
Hildegard Aichberger, WWF-Geschäftsführerin und begeisterte Kajakfahrerin war auch vor Ort um ein Zeichen für „Flüsse voller Leben“ zu setzen. „Wenn wir diese Wildflüsse ihrer Kraft berauben und sie in Rohre zwängen, verlieren wir diese einzigartige Naturarena und ein Aushängeschild für den europäischen Kajaksport“. Die Realisierung neuer Kraftwerksprojekte würde nicht nur für eine bedrohte Fluss-Fauna wie Wasseramsel und Gebirgsstelze, sondern auch für Sportveranstaltungen wie die Kajak-WM das Aus bedeuten.
Die Naturfreunde, vertreten durch Peter Reithmaier und die Naturfreunde-Paddler Innsbruck, setzen sich ebenfalls massiv für den Erhalt der letzten naturnahen Fließgewässer in sensiblen Gebieten in Österreich ein, um den Naturschatz Wasser auch für kommende Generationen zu sichern. Es ist unsinnig zu glauben, dass uns neue Wasserkraftwerke aus der Energiekrise führen. Energieeffizienz erhöhen und Energiesparen sind die einzigen Auswege.
Peter Feldhammer, Sprecher der größten Paddler Plattform in Österreich betont „Wir Bootfahrer wollen Flüsse voller Leben, keine unsinnigen unrentablen Kraftwerke, keine ausgeleiteten Restwasser-Rinnsale und keine neuen Staumauern. Deshalb rufen wir zum Unterzeichnen der Petition auf www.fluesse-voller-leben auf. Damit in Österreich innovative Energiepolitik Oberhand bekommt, und nicht die Landschaftsbetonierer, die noch immer so agieren wie ihre Urgroßväter vor 100 Jahren!“
Rückfragehinweis:
Peter Feldhammer, kajak.at Sprecher Gewässerschutz, Tel. 0680/1281150
Claudia Mohl, WWF-Pressesprecherin, Tel. +43 1 48817 250
Christoph Litschauer, Kampagne Flüsse voller Leben, Tel. 0676/83 488 213
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