Intakte Flussstrecken sind wesentlich in Klima- und Biodiversitätskrise – Land Tirol muss Kraftwerkspläne stoppen und Naturschutzgebiet ausweisen – EU-Renaturierungsgesetz entscheidend für Zukunft intakter Flussstrecken
Einmal Afrika und zurück: Erster Storch in Marchegg gelandet
Wien/Marchegg, am 21. März 2014 –Punktgenau zum morgigen Saisonstart des Storchenhauses, landete heute Früh der erste Weißstorch in Marchegg. Er wählte einen der vier Horste beim Schloss. Karin Donnerbaum vom WWF freut sich über den Start der diesjährigen Weißstorchsaison: „Meister Adebar wird nun den Horst kontrollieren und – wo nötig – nachbessern, um für die Brutsaison gewappnet zu sein.“ Abhängig von der Thermik und Großwetterlage, werden die restlichen Störche innerhalb der nächsten Tage und Wochen nachfolgen. Morgen, am 22. März, öffnet auch das Storchenhaus im Schlosspark Marchegg wieder seine Pforten und versorgt Besucherinnen und Besucher mit allen Infos rund um die größte baumbrütende Weißstorch-Kolonie Mitteleuopas.
47 Paare brüteten 2013 in den bis zu 800 Kilogramm schweren Horsten auf den uralten Eichen der Marchegger Schlosswiese und in der umliegenden Au. Der WWF hofft auch heuer wieder auf ein gutes Storchenjahr.
Um die spannende Lebensgeschichte der Störche nachzuempfinden und sie besser schützen zu können, nehmen der WWF und die Österreichischen Lottieren, heuer ein ambitioniertes Projekt in Angriff: Im Juli 2013 wurden erstmals vier Marchegger Jungstörche im Horst in etwa 25 Meter Höhe beringt. „Wir haben uns vorgenommen, zumindest zwei Störche per Satellit auf ihrer langen und gefährlichen Reise zu begleiten“, erklärt Donnerbaum. Mit Hilfe der Kennringe soll unter anderem untersucht werden, welche Routen die Störche nehmen, in welchem Alter sie das erste Mal brüten, wo genau in Afrika sie überwintern, bzw. welche Gebiete in den March-Thaya-Auen sie zur Nahrungssuche bevorzugen.
Auf den überschwemmten Wiesen und in den Tümpeln der Au findet Meister Adebar einen reich gedeckten Tisch. Dort tummeln sich bald Gelsen und andere Insekten, Frösche, Krebse und kleine Fische, sodass die Störche Kraft für das anstrengende Balz- und Brutgeschäft tanken können.
Ab 22. März startet das Storchenhaus im Schlosspark Marchegg in die neue Saison. Das Besucherzentrum wird vom WWF, der Gemeinde Marchegg und der Gemeinde Weiden gemeinsam betrieben. Täglich zwischen 10 und 16 Uhr gibt es dort Infos über Storch & Co, das aktuelle Exkursionsprogramm in den March-Thaya-Auen, sowie Tipps zu lokalen Gastwirtschaften und Nächtigungsbetrieben. Der angeschlossene Shop bietet Bio- und regionale Produkte wie Honig, Säfte und Tees von Partnerbetrieben der March-Thaya-Auen an.
Das diesjährige Exkursionsprogramm ist bereits gestartet! Am Samstag, den 29. März begeben sich die Teilnehmer unter dem Motto „Große Klappe, dünne Haut“ in Hohenau auf die Spur der Amphibien. Der Anmeldeschluss dafür ist der 23. März. Eine Woche später, am 5. April, geht es dann unter dem Motto „Unter Wasser – wie lebt sich‘s als Fisch in der March?“ weiter.
Exkursionsprogramm und weitere Infos zum WWF-Reservat siehe www.wwf.at/auerlebnis und www.wwf.at/march
Der WWF dankt den Österreichischen Lotterien, die das Programm zum Schutz der Störche seit vielen Jahren unterstützen.
Rückfragehinweis und Fotos:
Claudia Mohl, WWF Pressesprecherin, Tel. 01/48817-250, E-Mail: claudia.mohl@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF-Erfolg: Neue Drau-Seitenarme sorgen für mehr Artenvielfalt, Klima- und Hochwasserschutz
WWF Österreich und kroatische Projektpartner stellen natürlichen Fluss an Teilen der Drau wieder her – EU-Renaturierungsgesetz als Antwort auf Klima- und Biodiversitätskrise gefordert
Good News: Immer mehr Luchse durchstreifen das Dinarische Gebirge
Wildtierkameras im Dinarischen Gebirge in Slowenien und Kroatien haben 129 Luchse und 30 Jungtiere festhalten. Eine schöne Erfolgsgeschichte des LIFE Lynx Projektes, das der WWF unterstützt!
Good News: Seeadler nutzen Natura 2000-Gebiete
In Natura 2000-Gebieten verbringen Seeadler besonders viel Zeit! Das zeigt eine neue Studie mit Beteiligung von WWF Österreich und BirdLife Österreich.
Globale Massenbleiche in Korallenriffen: WWF fordert wirksamen Klimaschutz
Wetter- und Ozeanografiebehörde der Vereinigten Staaten bestätigt vierte globale Korallenbleiche – WWF: „Die Regenwälder der Meere stehen in Flammen“ – Nur wirksamer Klimaschutz kann Korallenriffe retten
WWF und BirdLife: Seeadler lieben Natura 2000-Gebiete
Neue Studie: Seeadler jagen und brüten besonders gerne in Europaschutzgebieten – Umweltschutzorganisationen fordern Stärkung des Natura 2000-Netzwerks und Bundesländer-Unterstützung für EU-Renaturierungsgesetz
WWF: Strategische Agenda der EU muss Klima- und Naturschutz zur Priorität machen
Entwürfe für EU-Agenda noch sehr schwach und mit großen Lücken – WWF fordert vollen Kanzler-Einsatz für ambitionierten Klima- und Naturschutz im EU-Dokument
WWF-Erfolg: Ein neuer Seitenarm für die Drau
Wir haben an der kroatischen Drau einen neuen Seitenarm geschaffen! Durch ihn kann der Fluss wieder dynamischer fließen – und geschützte Arten können einen neuen Lebensraum finden.
Großprojekt gegen Wildtierkriminalität startet
Grenzüberschreitendes EU LIFE Projekt soll bis 2028 Wildtierkriminalität in Deutschland und Österreich reduzieren