Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich bewertet die heute veröffentlichten „Österreichischen Ernährungsempfehlungen“ als „Schritt in die richtige Richtung“, fordert aber konkrete Reformvorschläge vom federführend verantwortlichen Gesundheitsminister.
176 Seeadler überwintern in Österreich: Wappentier ist zurückgekommen, um zu bleiben
![cropped-WWF_Logo_favicon_650_bgff.jpg logo-wwf-panda-auf-weißen-hintergrund](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2020/04/cropped-WWF_Logo_favicon_650_bgff.jpg)
Wien, Orth/Donau, 20.02.2020 – Die Anzahl überwinternder Seeadler in Österreich bleibt konstant hoch, wie die Naturschutzorganisation WWF Österreich berichtet. Im Zuge der diesjährigen Winterzählung konnten insgesamt 176 Vögel in Niederösterreich, im Burgenland, in Oberösterreich und der Steiermark beobachtet werden. „Vor 20 Jahren galt der Seeadler hierzulande noch als ausgestorben. Mittlerweile zeigen die jahrelangen Schutzbemühungen Wirkung. Die letzte Brutsaison war mit 46 Jungvögeln die erfolgreichste seit seiner Rückkehr. Die gleichbleibend hohe Zahl überwinternder Seeadler bestätigt diesen Aufwärtstrend. Österreichs Wappentier ist zurückgekommen, um zu bleiben“, freut sich Christian Pichler, Greifvogelexperte des WWF Österreich.
In Niederösterreich überwintern mit 136 Individuen deutlich die meisten Seeadler. 56 wurden in den March-Thaya-Auen, 41 im Waldviertel, 31 in den Donau-Auen ober- und unterhalb von Wien sowie acht im Weinviertel gezählt. Schutzgebiete wie der Nationalpark Donau-Auen bieten dem Seeadler ideale Rahmenbedingungen: „Hier finden sie Horstbäume und beruhigte Bereiche für die Brut, ebenso Gewässerzüge für ihre Jagd auf Fische und Wasservögel. Neben den Wintergästen sind bis zu sechs Brutpaare ganzjährig im Nationalpark Donau-Auen anzutreffen“, erklärt Nationalparkdirektorin Edith Klauser. Hier wird der Art heuer besondere Aufmerksamkeit zuteil. Am 2. April eröffnet eine neue Seeadler-Ausstellung im schlossORTH Nationalpark-Zentrum. Auch das Familienfest am 26. April wird ganz im Zeichen des stolzen Greifvogels stehen.
Trotz der mittlerweile sehr gut etablierten Population ist das Ziel, das Überleben der Seeadler in Österreich dauerhaft zu sichern, noch nicht erreicht. „Verbotene Abschüsse und Vergiftungen stellen eine laufende Gefahr und die größte Bedrohung für Seeadler dar. Die Weiterführung von länderübergreifenden Schutzmaßnahmen bei gleichzeitiger Bekämpfung der illegalen Verfolgung ist entscheidend, wenn wir ein Kapitel Naturschutzgeschichte erfolgreich schreiben wollen“, schließt WWF-Experte Pichler.
Die meisten Seeadler überwintern in Niederösterreich:
56 Seeadler in den March-Thaya-Auen, inkl. Grenzgebiet zu Tschechien/Slowakei
41 Seeadler im Waldviertel
31 Seeadler in den Donau-Auen östlich und westlich von Wien
8 Seeadler im Weinviertel
Burgenland als wichtiges Überwinterungsgebiet:
19 Seeadler auf der Parndorfer Platte im Nordburgenland
9 Seeadler im Seewinkel, inkl. Grenzgebiet zu Ungarn
9 Seeadler im Südburgenland und der Ost-Steiermark
Auch Oberösterreich bietet Lebensraum
:
3 Seeadler am Unteren Inn
Hintergrund:
Der Seeadler gehört mit einer Flügelspannweite von bis zu 230 cm zu den größten Adlern Europas. Nach seiner Ausrottung war er jahrzehntelang aus unseren Breiten verschwunden. Gesamteuropäische Schutzbemühungen führten zu seiner erfolgreichen Rückkehr. Die 176 in Österreich überwinternden Seeadler setzen sich aus heimischen Brutpaaren, noch nicht geschlechtsreifen Jungvögeln der letzten Jahre sowie Wintergästen aus Nord- und Osteuropa zusammen. Österreich bietet aktuell etwa 35 bis 40 Brutpaaren Lebensraum.
Rückfragehinweis:
Mag. Florian Kozák
Pressesprecher WWF Österreich
+43 676 83 488 276
florian.kozak@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF birgt tonnenweise tödliche Geisternetze aus dem Mittelmeer
Lokalaugenschein zeigt enorme Plastikverschmutzung im Mittelmeer – WWF entfernt bei Taucheinsätzen in Kroatien tonnenweise alte Fischereiausrüstung – Meeresschutzgebiet gefordert
WWF schlägt Alarm: Rekordbrände bedrohen Brasiliens artenreichste Lebensräume
Erstes Halbjahr 2024: meiste Brände seit Jahrzehnten – Pantanal-Feuchtgebiet, Cerrado-Savanne und Amazonas-Regenwald stehen in Flammen – Lebensraum seltener Arten wie Jaguar, Gürteltier und Tapir bedroht
Neue Umfrage: 72 Prozent für verbindliche Obergrenze beim Bodenverbrauch
Market-Studie für den WWF: Jeweils knapp drei Viertel der Bevölkerung wollen verbindliche Limits sowie Maßnahmenpaket gegen Bodenversiegelung im neuen Regierungsprogramm
WWF: Drohende Ausbeutung der Tiefsee gefährdet Arten und Lebensräume
Umweltschutzorganisation fordert Stopp-Taste für Tiefsee-Bergbau – Internationale Meeresbodenbehörde tagt ab 15. Juli – WWF fordert Moratorium
WWF: Europäischer Gerichtshof stärkt den Artenschutz gegen österreichische Praxis
WWF und ÖKOBÜRO begrüßen wegweisendes Urteil zur Auslegung der FFH-Richtlinie bei Wolfsabschüssen – Rechtskonformes Wolfs-Management in Österreich gefordert
WWF fordert Notbremse: Tiwag-Konzern hält vor Gericht an Ötztal-Wasserableitungen fest
Naturschutzorganisation fordert Eingreifen des Landeshauptmanns – Tiwag will trotz negativer Volksbefragung langfristig weiter Wasser aus dem Ötztal ableiten
Gewinne das „Malbuch – vom Aussterben bedrohte Tiere“ (Ursula Wejwoda)
So nimmst du am Gewinnspiel teil: Zeichne dein Lieblingstier und schick uns bis 16. August 2024 ein Foto von deiner Zeichnung mit dem Betreff "Gewinnspiel Malbuch" an...
WWF-Bodenreport 2024: Wertvoller Boden verschwindet unter Beton
Der WWF hat einen neuen Bodenreport veröffentlicht! Das heißt: Er hat sich angesehen, wie es dem Boden in Österreich geht. Denn schon lange gibt es das Problem, dass natürliche...