Verkehrsminister ignoriert massive Umweltfolgen der geplanten Schnellstraßen-Projekte – Insbesondere Lobau-Autobahn ist gefährlicher Irrweg
22.000 Stimmen für Wasserkraft–Stopp an unseren Flüssen
Wien, 11. Mai 2010 – 22.000 ÖsterreicherInnen unterschrieben die Forderungen der Initiative „Flüsse voller Leben“, die von den größten heimischen Naturschutzorganisationen wie dem Naturschutzbund und dem WWF, den Naturfreunden und der Sektion Edelweiß des ÖAV, von Kajakern und von Fischereiverbänden getragen wird. Gemeinsam setzen sich die Flussschützer dafür ein, dass die wenigen Flussstrecken, die in Österreich noch nicht energiewirtschaftlich genutzt oder durch andere Faktoren beeinträchtigt sind, einen besseren gesetzlichen Schutz erhalten. Eine entsprechende Petition wurde heute Nationalratspräsidentin Barbara Prammer übergeben. „Wir brauchen Tabu-Zonen für die Wasserkraft an sensiblen Gewässerstrecken, damit nicht auch noch unsere letzten Flussheiligtümer für immer zerstört werden“, erklärt der Stv. WWF-Geschäftsführer Andreas Wurzer und erinnert an umstrittene Wasserkraft-Projekte am Tiroler Lech, der steiermärkischen Mur oder an der Isel in Osttirol.
Im März 2010 haben die Partner der Allianz „Flüsse voller Leben“ Umweltminister Niki Berlakovich die 22.000 Unterschriften symbolisch übergeben und ihn ersucht, klare Kriterien für den weiteren Ausbau der heimischen Wasserkraft festzulegen. Im Zuge der anstehenden Novellierung des Wasserrechtsgesetzes und im Einklang mit dem Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplan (NGP) sollen die Österreichischen Flüsse besser geschützt werden. Nur noch 20 Prozent der heimischen Flüsse sind natürlich oder naturnah erhalten geblieben.
Die Protagonisten betonen, nicht generell gegen die Nutzung der Wasserkraft aufzutreten, sondern gegen jene Projekte, die die letzten intakten Flüsse und Bäche Österreichs bedrohen. „Das Flussjuwel Lech ist ein Paradebeispiel für Standorte, an denen der weitere Ausbau der Wasserkraft ökologisch und moralisch einfach nicht vertretbar ist!“, spielt Wurzer auf die Pläne der ÖBB an, die Lechquellen für den Ausbau des Kraftwerks Spullersee abzuleiten. Dieses Projekt würde den Naturpark Tiroler Lech, der unter Natura 2000 – Europaschutz steht, massiv schädigen.
SPÖ-Bundesgeschäftsführer Kräuter nimmt die Anliegen der Flussschützer ernst: „Die eindrucksvolle Anzahl der Unterschriften zeigt, dass den Österreicherinnen und Österreichern der Schutz und Erhalt unseres Wasserschatzes ein großes Anliegen ist. Als Fischer und Präsident des Verbandes der Österreichischen Arbeiter-Fischerei-Vereine bin ich selbst viel an Flüssen unterwegs und weiß um die Bedeutung naturnaher Fließgewässer für die Artenvielfalt, aber auch für die Naherholung und für den Tourismus“, so Kräuter. Er tritt für eine umsichtige und maßvolle Energieerzeugung an den heimischen Flüssen ein. Auch die Europäische Kommission hatte zuletzt in einem Schreiben an das Lebensministerium einen besseren strategischen Zugang für den weiteren Ausbau der heimischen Wasserkraft gefordert.
Rückfragehinweis: Claudia Mohl, WWF Pressesprecherin, Tel. 488 17 250
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
COP30: WWF fordert Klima- und Naturschutz-Offensive
Zehn Jahre nach Paris muss Politik endlich liefern – Weltweiter Kraftakt notwendig, um 1,5-Grad-Ziel doch noch zu schaffen
WWF-Erfolg: Scheue Pallaskatze im indischen Himalaja entdeckt
Im indischen Hochgebirge ist WWF-Forscher:innen eine spektakuläre Entdeckung gelungen: Erstmals konnten sie dort die scheue Pallaskatze fotografieren. Außerdem verzeichneten sie neue Rekorde zu Wildkatzen in dem Gebiet.
WWF: Neues EU-Klimaziel 2040 wird durch Tricks und Klauseln ausgehöhlt
Umweltorganisation kritisiert „faulen Kompromiss“ der Politik – Wirksamer Klima- und Naturschutz in Europa anstelle teurer Schlupflöcher und Scheinlösungen
Neuer Report: WWF alarmiert über illegalen Handel mit asiatischen Großkatzen
Zunehmender Handel mit geschützten Arten im Internet – WWF warnt vor kriminellen Verflechtungen bis nach Europa und fordert bessere internationale Zusammenarbeit
WWF entdeckt extrem scheue Pallaskatze auf fast 5.000 Metern Höhe
Spektakuläre Entdeckung: WWF fotografiert erstmals eine Pallaskatze im indischen Hochgebirge – Neue Rekorde zu weiteren Wildkatzen in der Region – Besserer Schutz der Artenvielfalt des Himalajas gefordert
WWF-Studie: 190 Hektar neue Moorflächen in Österreichs Alpenraum bestätigt
Rund 90 Prozent der neu bestätigten Moore in keinem guten Zustand – WWF fordert Analyse weiterer Potenzialflächen und Moor-Renaturierung
WWF-Erfolg: Neuer Laichplatz für Fische an Tiroler Fluss
Im Rahmen des Projektes INNsieme connect wurden wichtige Kieslebensräume am Schlitterer Gießen wiederhergestellt. Mit vollem Erfolg: Die erste Bachforelle nahm den neuen Laichplatz sofort an.
WWF warnt vor Gewerbepark-Wildwuchs durch neue Autobahnen
Analyse zeigt rasantes Wachstum der Gewerbeflächen – Straßen als Magnet für neue Gewerbeparks – WWF fordert Umdenken in Raumordnungs-, Verkehrs- und Steuerpolitik












