Abbau umweltschädlicher Subventionen überfällig – Neue Privilegien sabotieren Klimaziele
WWF zum neuen Gewässerbewirtschaftungsplan: Zu wenig, zu spät

Die Naturschutzorganisation WWF bewertet den heute veröffentlichten Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplan (NGP) als „lückenhaft und wenig ambitioniert“. Der Sechs-Jahres-Plan bis 2027 regelt nicht nur die Nutzung, sondern vor allem auch den Schutz und die Sanierung sämtlicher Flüsse, Seen und Grundwasserkörper. „Im Vergleich zum veröffentlichten Entwurf sind kaum Verbesserungen feststellbar“, kritisiert WWF-Experte Gerhard Egger. „60 Prozent der heimischen Gewässer sind sanierungsbedürftig, aber mit den bisher von der Politik geplanten Maßnahmen können die vielen ökologischen Schäden nur ansatzweise behoben werden“, sagt Egger. „Auch der Schutz vor weiteren Verbauungen ist viel zu lückenhaft. Ohne deutliche Nachbesserungen droht Österreich die Vorgaben der EU-Wasserrahmenrichtlinie zu verfehlen – und riskiert damit ein teures Vertragsverletzungsverfahren.“
Der WWF fordert, dass die betroffenen Gewässer deutlich stärker saniert werden, um das Artensterben zu bremsen und den natürlichen Klimaschutz zu stärken. „Die Politik muss dafür sorgen, dass schädliche und häufig sogar unnötige Barrieren rückgebaut und Flüsse großzügig renaturiert werden. Wasserkraftbetreiber müssen endlich dazu verpflichtet werden, die katastrophalen Folgen von künstlichen Wasserstandsschwankungen – also die Schwall-Sunk-Belastung – zu beheben“, mahnt Egger. „In Zukunft darf es keine Ausnahmen von strengen Schutzbestimmungen mehr geben. Der ohnehin beschämend niedrige Anteil intakter Gewässer ist im letzten sechsjährigen Umsetzungszyklus erneut gesunken – von 15 auf 14 Prozent.“
Auch die Finanzierung des NGP muss dringend auf stärkere Beine gestellt werden: „Der letzte NGP hatte umfangreiche Maßnahmen geplant, die aber aufgrund fehlender Mittel nicht umgesetzt werden konnten. Diese Blamage darf sich nicht wiederholen. Sonst hängen viele Gewässerschutz-Initiativen betroffener Gemeinden und Verbände, aber auch Modernisierungen von Wasserkraftanlagen wieder jahrelang in der Luft“, warnt Gerhard Egger.
News
Aktuelle Beiträge
WWF kritisiert Salzburger Biber-Verordnung als rechtswidrig
Neue Landes-Verordnung verstößt mehrfach gegen EU-Recht – WWF fordert mehr Raum für heimischen Nager
WWF: Blatten-Katastrophe könnte sich im Kaunertal wiederholen
Experten-Analyse: Felsflanken über Gepatsch-Speicher mit ähnlicher Charakteristik wie in Blatten – WWF fordert Sicherheitsprüfung der bestehenden Anlage und Absage des Ausbauprojekts Kaunertal
WWF: Renaturierte Au zeigt Klimaschutz-Potential
Neue BOKU-Studie: Beweidete Auwiesen bleiben trotz Jahrhundert-Hochwasser stabile CO₂-Speicher – WWF fordert gesicherte Finanzierung von Renaturierung und Naturschutz-Offensive
WWF alarmiert: Regenwald in zehnfacher Fläche Österreichs bereits zerstört
Massive Regenwaldzerstörung schreitet voran: Lebensraumverlust für Jaguare und rosa Flussdelfine besonders kritisch – WWF fordert besseren Schutz
Renaturierung: WWF fordert mehr Tempo bei Österreichs Wiederherstellungsplan
Ein Jahr vor EU-Deadline sind zentrale Fragen immer noch offen – Lücken und Defizite bei Finanzierung und Einbindung der Öffentlichkeit
WWF-Erfolg: Tiger kehren in indischen Nationalpark zurück
Seit 2020 unterstützt der WWF ein Umsiedlungsprojekt im Rajaji-Nationalpark in Nordindien. Nun streifen wieder Tiger durch das Schutzgebiet – und sogar Tigernachwuchs wurde gesichtet!
WWF-Erfolg: 15 Sambars in Thailand freigelassen
Im Salakpra Wildlife Sanctuary wurden 15 Sambarhirsche in die Freiheit entlassen. Die Rückkehr der gefährdeten Pflanzenfresser ist ein wichtiger Schritt, um das Ökosystem zu stärken.
WWF: Pottwale, Finnwale und Delfine im Mittelmeer zunehmend bedroht
Schiffsverkehr gefährdet seltene Meeressäuger im Mittelmeer – WWF fordert Tempolimits und Ausweichrouten, um Kollisionen zu verhindern und ist im Einsatz gegen Geisternetze