Umweltschutzorganisation plädiert für Energiespar-Offensive, Bodenschutz-Vertrag und ambitionierte Umsetzung des EU-Renaturierungsgesetzes
Bild der Woche: Auf gute Nachbarschaft!

Seine Nachbarn kann man sich ja bekanntlich nicht aussuchen. Dass ausgerechnet ein Uhu-Paar in ihren Horst einzieht, scheint die beiden Weißstörche dann aber doch zu verwundern. Die Uhus bewohnen mit zwei Jungen den Weißenstorch-Horst, der zur Storchenkolonie im WWF-Auenreservat Marchegg gehört. Die Uhus sind allerdings keine Unbekannten in den March-Thaya-Auen.
Einst gehasst, von Jäger:innen verfolgt und nahezu ausgestorben, hatte der Uhu ein Comeback in Mitteleuropa. Uhus brüten üblicherweise in Felsnischen und kleinen Höhlen, die es hierzulande aber kaum mehr gibt. So entstand die Tradition, die Nester von großen Vögeln zu nützen. In den March-Thaya-Auen gelang im Jahr 1999 der erste Brutnachweis – als große Überraschung – in einem Weißstorch-Horst. Die Brut verlief aber nicht erfolgreich, die Störche hatten den Uhu vertrieben. Dieser Bereich blieb allerdings Brutgebiet eines Uhu-Paares, das regelmäßig auch einen der Weißstorch-Horste der Kolonie nutzt.
Bisher wurden im WWF-Auenreservat Uhus in 6 verschiedenen Horsten entdeckt. Und die Störche tolerieren ihre neuen Nachbarn. Auch die Uhus, die grundsätzlich durchaus Jungvögel aus fremden Nestern fressen, wissen sich zu benehmen. Denn in der Nähe des Uhu-Brutplatzes wird grundsätzlich nicht gejagt, um nicht die eigenen Jungen zu gefährden.
Wer gerne selbst Uhus zu Gesicht bekommen möchte, hat derzeit also eine gute Gelegenheit: so nahe und so gut kann man sie selten beobachten. Die Jungen sind bereits tagsüber aktiv und klettern im Horst und in der Baumkrone herum. Es lohnt sich also allemal, die Uhus in der Storchenkolonie zu besuchen – ein Fernglas sollte man allerdings dabei haben.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Neue WWF-Studie: Ankerschäden bedrohen artenreiche Seegraswiesen im Mittelmeer
Urlaubssaison am Mittelmeer: Seegraswiesen durch ankernde Boote stark gefährdet – Wichtiger Lebensraum beheimatet über 400 Tier- und 1.000 Pflanzenarten – WWF fordert Ausweitung von Schutzzonen
Vielfalt braucht Weide: “Arten-Boom” im WWF-Auenreservat Marchegg
Zehn Jahre Beweidung mit Konik-Pferden sorgt für mehr Artenvielfalt – Naturschutzorganisation empfiehlt Ausweitung naturnaher Beweidungsprojekte in Österreich
WWF-Erfolg: Pinger-Projekt schützt Flussdelfine in Brasilien
Immer weniger Konflikte zwischen Fischer:innen und Delfinen: Am Tapajós-Fluss zeigt der Einsatz von Pingern erste vielversprechende Erfolge zum Schutz der bedrohten Tiere.
EU-Budget: WWF warnt vor “Rückschritt auf Kosten der Natur”
Kommission will erfolgreiches LIFE-Programm streichen – Ohne Reformen würde Naturschutz zur finanziellen Nebensache degradiert – WWF fordert Bundesregierung zum Einschreiten auf
Kaunertal: WWF kritisiert Ausbauprojekt als “gefährlich und naturzerstörerisch”
Platzertal-Speicher zur UVP aufgelegt – Sicherheitsrisiken durch Naturgefahren weiterhin ungeklärt – WWF fordert Stopp des Projekts und verweist auf naturverträgliche Alternativen
WWF-Grillfleisch-Check: Billigfleisch-Aktionen befeuern die Naturzerstörung
Mehr als die Hälfte der Grillfleisch-Produkte enthält Übersee-Futtermittel ohne Umweltstandards – Tropische Wälder und Savannen werden dafür abgeholzt – WWF: Umweltzerstörung am Grill stoppen
“Viel verbautes Österreich”: WWF schreibt Bundeshymne neu
Chor singt in Kunstaktion über hohen Bodenverbrauch in Österreich – WWF fordert Bodenschutz-Vertrag mit verbindlicher Obergrenze für Bodenverbrauch
Hoher Bodenverbrauch: WWF schreibt Bundeshymne um
In einem Video präsentiert der WWF eine neue Version der Bundeshymne, in der das „viel verbaute Österreich“ besungen wird.