Naturschutzorganisation lässt online über sechs Negativbeispiele für hohen Bodenverbrauch abstimmen – “Kein Weiter-wie-bisher” im heimschen Bodenschutz gefordert
Mehr als 80 Millionen Haie pro Jahr durch Fischerei getötet: WWF fordert Ausweitung der Schutzzonen

Laut einer im Fachblatt Science veröffentlichten neuen Studie der kanadischen Universität Dalhousie fallen immer mehr Haie und Rochen dem industriellen Fischfang zum Opfer. Wurden 2012 jährlich noch durchschnittlich 76 Millionen Tiere durch gezielte Jagd oder Beifang getötet, ist die Zahl im Jahr 2019 auf 80 Millionen, also um fünf Prozent, gestiegen. Die Umweltschutzorganisation WWF (World Wide Fund for Nature) zeigt sich angesichts dieser Ergebnisse alarmiert: “Haie gehören zu den weltweit bedrohtesten Tierarten. Trotzdem stieg die Zahl der getöteten Tiere aufgrund der intensiven Fischerei dramatisch an. Wir brauchen dringend bessere Kontrollen und müssen besonders Gebiete schützen, die für Haie als Kinderstuben oder zur Fortpflanzung wichtig sind”, fordert Simone Niedermüller, Meeresexpertin vom WWF Österreich. Nicht nur in asiatischen Ländern, in denen Haifischflossensuppe als Delikatesse gilt, ist der Handel mit Haifleisch ein Problem. “Auch in Europa wird Haifleisch konsumiert – in Österreich beispielsweise als ‘Schillerlocken’. Oft landet es aber auch unter falschem Namen versteckt auf den Tellern”, warnt Niedermüller.
Besonders dramatisch: 30 Prozent der laut der Studie getöteten Arten stehen unter Schutz. “Die Studienergebnisse zeigen deutlich, dass die bisherigen Schutzmaßnahmen nicht effektiv genug sind. Denn selbst wenn der Fang verboten ist, landen Haie oft als Beifang in den Netzen und werden dann tot oder sterbend wieder ins Meer geworfen”, sagt WWF-Meeresexpertin Simone Niedermüller. Daher brauche es einen ganzheitlichen Ansatz, der Fischerei-Verbotszonen und regionales Fischereimanagement kombiniert: “Haie werden nicht nur wegen ihrer Flossen gefangen, das Fischereimanagement muss deshalb über Finning-Verbote und den Schutz einzelner Arten hinausgehen. Außerdem müssen regionale und lokale Besonderheiten sowie die Einbindung von Fischer:innen beim Schutz der Tiere berücksichtigt werden”, fordert Simone Niedermüller.
Weitere Infos zu Überfischung hier.
Fotos zum Download hier.
WWF-Bericht zu Handel mit Haifleisch zum Download hier.
News
Aktuelle Beiträge
WWF: Zwei Seeadler besendert – Population im Aufwind
90 Seeadler-Paare in Österreich – Beringungen und Besenderungen liefern wichtige Erkenntnisse für Artenschutz – Zahlreiche Bedrohungen für heimische Population
Tag der Lebensmittelrettung: WWF legt Fünf-Punkte-Plan gegen Verschwendung vor
Tag der Lebensmittelrettung am 26. Mai – Allein in Österreich werden 1,2 Millionen Tonnen Lebensmittel pro Jahr nicht gegessen – WWF fordert verbindliches Maßnahmenpaket gegen Verschwendung
100.000 Unterschriften: Breite Allianz fordert Stopp von Ausbau Kraftwerk Kaunertal
100.000 Unterschriften für Projektstopp gesammelt – Über 35 Bürgerinitiativen, Vereine und Naturschutzorganisationen fordern Absage des Planungsfossils im Kaunertal
100.000 Unterschriften gegen den Ausbau Kraftwerk Kaunertal!
Ein Meilenstein für den Natur- und Umweltschutz: Wir haben 100.000 Unterschriften gegen den Ausbau des Kraftwerks Kaunertal gesammelt.
WWF fordert Rettungspaket für Untere Lobau im Wiener Regierungsprogramm
Untere Lobau massiv von Austrocknung bedroht – WWF fordert Wasserzuleitung und Renaturierung zur Rettung des Naturjuwels
WWF: EU-Renaturierungsverordnung “zügig und ambitioniert” umsetzen
Naturschutzorganisation anlässlich Bund-Länder-Gipfel in Niederösterreich: Renaturierung konstruktiv vorantreiben und finanzieren, Schutzgebiete stärken und ausbauen
Gemeinsamer Appell: Einzelhandel und WWF fordern Maßnahmen für pflanzenreiche Ernährung
Umfassendes Maßnahmenpaket zur Förderung pflanzenbasierter Ernährung gefordert – Bundesregierung soll mehr Fairness im Steuersystem schaffen und neue Ernährungsstrategie erarbeiten
WWF-Erfolg: Kleine Tiger-Familie in Thailands Wäldern gesichtet
Drei Tigerjungen wurde in der Dawna Tenasserim-Landschaft gesichtet – ein weiteres Zeichen dafür, dass die jahrzehntelangen Schutzbemühungen erfolgreich sind!