Immer weniger Konflikte zwischen Fischer:innen und Delfinen: Am Tapajós-Fluss zeigt der Einsatz von Pingern erste vielversprechende Erfolge zum Schutz der bedrohten Tiere.
Nationalparks: Über 111.000 Hektar Erweiterungs-Potenzial in Österreich

Die Naturschutzorganisation WWF Österreich begrüßt eine neue Studie des Umweltbundesamtes, laut der die sechs österreichischen Nationalparks um 111.000 Hektar erweitert werden könnten. “Die Studie identifiziert zum ersten Mal auf umfassender Datenbasis heimische Gebiete mit besonders hoher Biodiversität und liefert damit eine wichtige Grundlage für die systematische Naturschutzplanung in Österreich”, sagt Georg Frank, Leiter des flächenbasierten Naturschutzes beim WWF Österreich. Derzeit können nur maximal drei Prozent der Staatsfläche als streng geschützt angesehen werden, das EU-Ziel für 2030 liegt aber bei zehn Prozent. “Gerade Österreich hat dringenden Handlungsbedarf, da über 80 Prozent unserer FFH-geschützten Arten und Lebensraumtypen in keinem günstigen Erhaltungszustand sind”, sagt Frank. Daher fordert der WWF die Erweiterung, Neuschaffung und Vernetzung von strengen Schutzgebieten. Dafür müssen sowohl die Landesregierungen als auch die künftige Bundesregierung die nötigen politischen, finanziellen und personellen Weichen stellen.
Nationalparks und Wildnisgebiete leisten einen erheblichen Beitrag zum Schutz der heimischen Biodiversität. Gleichzeitig geben sie positive Impulse für die Regionalentwicklung und bieten naturnahe Erholungsräume. “Die letzte Gründung eines Nationalparks liegt in Österreich mehr als 20 Jahre zurück. Neben der Ausweisung neuer Schutzgebiete sind daher großflächige Erweiterungen besonders wichtig, etwa um das Tote Gebirge oder die March-Auen”, erklärt Georg Frank vom WWF.
Darüber hinaus seien kurzfristige Gebietsanpassungen dringend notwendig, damit bestehende Schutzgebiete ihre Aufgaben wirksam erfüllen können. “In strengen Schutzgebieten wie Nationalparks und Wildnisgebieten wird der Natur und ihren dynamischen Prozessen absoluter Vorrang eingeräumt. Sie sind Evolutionsräume für die Biodiversität und aufgrund der vielfältigen Ökosystemleistungen sowie als Erholungs- und Erfahrungsräume auch für den Menschen von größtem Wert”, sagt Frank.
Hotspots der Biodiversität
Laut Studie sind insbesondere der pannonische Raum, das Wiener Becken und die Thermenlinie, die Donauauen östlich von Wien sowie die March-Region herausragende und großräumige Biodiversitäts-Hotspot.. Auch im Westen Österreichs gibt es beispielsweise im Rheintal und den angrenzenden Bereichen des Bregenzer Waldes sowie im Oberen Inntal und im Lechtal Gebiete mit besonders hoher Dichte an Schutzgütern. Im Süden Österreichs sind insbesondere die Karawanken, die östlichen Gailtaler Alpen, das Klagenfurter Becken, Teile der Südoststeiermark und des Südburgenlands als Hotspots ausgewiesen. Im alpinen Bereich stechen Teilbereiche der Ennstaler Alpen, des Toten Gebirges, des Nationalparks Kalkalpen und des Salzkammerguts hervor.
Bildmaterial finden Sie hier zum Download.
News
Aktuelle Beiträge
EU-Budget: WWF warnt vor “Rückschritt auf Kosten der Natur”
Kommission will erfolgreiches LIFE-Programm streichen – Ohne Reformen würde Naturschutz zur finanziellen Nebensache degradiert – WWF fordert Bundesregierung zum Einschreiten auf
Kaunertal: WWF kritisiert Ausbauprojekt als “gefährlich und naturzerstörerisch”
Platzertal-Speicher zur UVP aufgelegt – Sicherheitsrisiken durch Naturgefahren weiterhin ungeklärt – WWF fordert Stopp des Projekts und verweist auf naturverträgliche Alternativen
WWF-Grillfleisch-Check: Billigfleisch-Aktionen befeuern die Naturzerstörung
Mehr als die Hälfte der Grillfleisch-Produkte enthält Übersee-Futtermittel ohne Umweltstandards – Tropische Wälder und Savannen werden dafür abgeholzt – WWF: Umweltzerstörung am Grill stoppen
“Viel verbautes Österreich”: WWF schreibt Bundeshymne neu
Chor singt in Kunstaktion über hohen Bodenverbrauch in Österreich – WWF fordert Bodenschutz-Vertrag mit verbindlicher Obergrenze für Bodenverbrauch
Hoher Bodenverbrauch: WWF schreibt Bundeshymne um
In einem Video präsentiert der WWF eine neue Version der Bundeshymne, in der das „viel verbaute Österreich“ besungen wird.
Seeadler getötet: WWF und BirdLife fordern Aktionsplan gegen Wildtierkriminalität
Besenderter Seeadler “Dante” stirbt nach Schussverletzung und Zugkollision – WWF und BirdLife fordern konsequentes Vorgehen gegen illegale Verfolgung streng geschützter Arten
Sie haben abgestimmt: Größte Bausünde steht in Ohlsdorf
Das Logistikzentrum in Ohlsdorf wurde zur größten Bausünde gewählt! Für den Bau mussten 19 Hektar Wald weichen – ein trauriges Beispiel für die fehlgeleitete Bodenpolitik in Österreich.
Zerstörung Schwarze Sulm: Umweltverbände ziehen gegen Kraftwerkspläne erneut vor Gericht
WWF, ÖKOBÜRO und Arbeitskreis zum Schutz der Koralpe reichen Revision beim Höchstgericht ein – Forderung nach endgültigem Projektstopp und verbindlichen Schutz für frei fließende Flüsse