Wichtiges Signal gegen Länder-Blockade – Naturschutzorganisation fordert Schulterschluss für wegweisendes Gesetz – Finanzierung der Maßnahmen möglich, zusätzliche EU-Mittel abrufbar
Bild der Woche: Flächenfraß
Ist Ihnen bewusst, dass in einem Löffel Erde mehr lebendige Organismen stecken, als Menschen auf der ganzen Erde leben? Oder wussten Sie, dass seit 2001 österreichweit eine Fläche größer als Wien unter Beton und Asphalt begraben wurde?
Am 5.12.2020 war Welttag des Bodens. Knapp vor Weihnachten und mitten in einer Pandemie, scheint der Aktionstag vielleicht nicht sehr brisant. Doch das Gegenteil ist der Fall. Intakte Böden sind für uns überlebenswichtig. Der Flächenfraß in Österreich beschleunigt das Artensterben, verschärft die Klimakrise und gefährdet nachweislich unsere Gesundheit.
Mit der Petition "Natur statt Beton" fordern wir einen Bodenschutzvertrag für Österreich. Über 10.000 Menschen unterstützen uns bereits. Helfen auch Sie mit, unsere Böden für zukünftige Generationen zu schützen und den massiven Flächenfraß zu stoppen. Unterschreiben Sie HIER unsere Petition an die Österreichische Bundesregierung.
Überlebenswichtige Bodenfunktionen
Werden Böden versiegelt, gehen überlebenswichtige, biologische Funktionen dauerhaft verloren. Fruchtbare, gesunde Böden sind die Basis unseres Lebens. Unsere Ernährung hängt genauso von intakten Böden ab, wie unser Zugang zu Trinkwasser oder sauberer Luft. Gesunde Böden sorgen für Abkühlung im Sommer und bieten Schutz vor Naturkatastrophen. All das kann ein Boden nicht mehr, wenn er versiegelt ist. Last but noch least wird der enorme Bodenverbrauch zunehmend zum Gesundheitsrisiko für uns Menschen. "Die Bodenversiegelung gefährdet unsere Gesundheit", attestiert Umweltmedzinier Prof. Hans-Peter Hutter.
Flächenfraß befeuert das Artensterben
Unsere Tiere und Pflanzen verlieren ihren Lebensraum unter der Betonflut. Eine von drei heimischen Tier- und Pflanzenarten ist in Österreich heute vom Aussterben bedroht. Nicht nur die bekannten Arten wie Seeadler oder Luchs geraten in Bedrängnis. Auch Feldhamster, Mehlschwalbe oder Wechselkröte sind gefährdet. Der Straßenbau zerschneidet ihre Lebensräume. Täglich pflastern neue Parkplätze, Ferien-Apartments und Betriebsgelände die Landschaft zu. Die ohnehin schon stark verbauten Flüsse sind durch weitere geplante Kraftwerke massiv bedroht.
Bodenschutzvertrag für Österreich
Jeden Tag werden hier rund 13 Hektar Natur verbaut. Das ist in etwa die Fläche von 18 Fußballfeldern! Schlechte Noten für unsere heimische Umweltpolitik gibt es auch vom Statistik-Austria-Report 2020, der Anfang Dezember veröffentlicht wurde. Negativ bewertet wird hier insbesonderes auch die starke Bodenversiegelung in Österreich. Insgesamt registriert der Statistik-Austria-Report seit 2001 eine Zunahme der versiegelten Fläche von 48.100 Hektar.
Jedes naturverträgliche Maß ist längst überschritten und eine echte Trendwende weiterhin nicht in Sicht. Aktuell ist Österreich weit davon entfernt, seine eigenen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Der Flächenfraß befeuert neben dem Artensterben auch die Klimakrise und muss massiv reduziert werden. Darum setzen wir uns mit der Petition „Natur statt Beton – Stoppt die Verbauung Österreichs!“ für einen verbindlichen Bodenschutz-Vertrag ein. Helfen Sie uns und unterschreiben Sie online unter: www.natur-statt-beton.at/petition
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF: Vier Seeadler besendert – Population im Aufwind
70 Seeadler-Brutpaare in Österreich – Besenderungen in Niederösterreich und Burgenland liefern wichtige Erkenntnisse für Schutz des österreichischen Wappentiers – Illegale Verfolgung ist größte Bedrohung für heimische Population
Hunde-Spaziergang am Inn: Wie man Vogel-Nachwuchs schützen kann
An den Kiesbänken des Inns brüten derzeit wieder seltene Vogelarten. Doch Hundebesitzer:innen und ihre freilaufenden Hunde können den Nachwuchs unwissentlich gefährden.
WWF und BirdLife appellieren zu Rücksichtnahme an den Brutplätzen am Inn
Seltene Vögel brüten an den Kiesbänken des Inns – WWF und BirdLife ersuchen um Rücksichtnahme an beschilderten Brutplätzen – Länderübergreifendes Projekt INNsieme connect schützt Artenvielfalt am Inn
WWF: Dotierung der Oberen Lobau ist nur Tropfen auf heißen Stein
Neue Wasserzuleitung fällt zu gering aus und stoppt Austrocknung der Unteren Lobau nicht – WWF fordert Rettung des Naturjuwels – Wiener Stadtregierung massiv gefordert
WWF warnt: Millionen getötete Jungfische durch Wasserkraft am Inn
Lokalaugenschein: Schwall-Belastung tötet Jungfische und Fischlarven am Inn – WWF und Tiroler Fischereiverband fordern umfassende Sanierung der Schwall-Belastung durch Tiwag und Verbund in Tirol
ERSTE WWF STOCK ENVIRONMENT – Umweltfonds jetzt auch in Deutschland verfügbar
Mit dem ERSTE WWF STOCK ENVIRONMENT ermöglicht die Erste Asset Management nun auch Anleger:innen in Deutschland, in globale Unternehmen zu investieren, deren Produkte und Dienstleistungen bestimmten Nachhaltigkeitskriterien entsprechen. Vor allem die Themenfelder Erneuerbare Energien und Energieeffizienz, Recycling und Abfallwirtschaft, Wasseraufbereitung und –versorgung sowie nachhaltige Mobilität werden in der Strategie des Fonds berücksichtigt. In Österreich gehen der WWF und die Erste AM bereits seit 17 Jahren einen gemeinsamen Weg. Seit 2006 erreicht der Fonds eine überzeugende Performance und bietet interessante Wachstumschancen – sowohl in finanzieller als auch in ökologischer Hinsicht. Anleger:innen sollten dabei aber stets die Risiken beachten, die Investments in Wertpapiere beinhalten.
WWF: Neue Umfrage zeigt Kaunertal-Absage und Reformbedarf der TIWAG
Geplanter Ausbau Kraftwerk Kaunertal ist schon für Hälfte der Bevölkerung nicht akzeptabel – Zwei Drittel für alternativen Standort bei naturverträglichen Alternativen – 80 Prozent fordern Reformen bei TIWAG
Good News: Griechenland verbietet Fischerei mit Grundschleppnetzen
Als erstes Land in der EU verbietet Griechenland die zerstörerische Fischerei-Methode ab 2030 in allen Meeresschutzgebieten.