Naturschutzorganisation anlässlich Bund-Länder-Gipfel in Niederösterreich: Renaturierung konstruktiv vorantreiben und finanzieren, Schutzgebiete stärken und ausbauen
Esterházy Betriebe und WWF setzen sich gemeinsam für Österreichs Artenvielfalt ein

Wien/Eisenstadt, 16. Oktober 2008 – Die Esterházy Betriebe und der WWF stellten heute ihre Kooperation zum Schutz von Österreichs Artenvielfalt vor. In der mehrjährigen Zusammenarbeit wird auf den esterházyschen Forst- und Landwirtschaftsflächen sowie im Neusiedler See Gebiet innovativer Biodiversitätsschutz betrieben. Die gemeinsamen Maßnahmen leisten einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung der österreichischen Biodiversitätsstrategie. Diese hat sich das Ziel gesetzt bis 2010 den Verlust der heimischen Artenvielfalt zu stoppen.
Die naturnahe und nachhaltige Bewirtschaftung der Forst- und Landwirtschaftsgebiete hat bei den Esterházy-Betrieben oberste Priorität. Als einer der größten Forstbetriebe Österreichs, als bedeutendster Grundbesitzer im Neusiedler See Gebiet und als flächenmäßig größter Bio-Landwirtschaftsbetrieb Österreichs kommt dem Unternehmensverbund eine Schlüsselrolle beim Schutz der heimischen Artenvielfalt zu. In Zusammenarbeit mit dem WWF wird die nachhaltige Unternehmensausrichtung der Esterházy Betriebe weiter gestärkt.
Gemeinsam für Österreichs Artenvielfalt
Die Kooperation der Esterházy Betriebe und des WWF steht ganz im Zeichen des internationalen Übereinkommens über die biologische Vielfalt. Die Umsetzung des Übereinkommens in Österreich, d.h. der österreichischen Biodiversitätsstrategie, soll entscheidend unterstützt werden.
„Ein wirksamer Schutz unserer heimischen Artenvielfalt ist nur möglich, wenn Naturschutz und Grundeigentümer Hand in Hand arbeiten“, so DI Dr. Hildegard Aichberger, Geschäftsführerin des WWF Österreich. „Gemeinsam mit den Esterházy Betrieben möchte der WWF zeigen, wie eine Zusammenarbeit in diesem Bereich funktionieren kann. Als einer der größten privaten Landnutzer Österreichs sind die Esterházy Betriebe ein überaus wichtiger Partner für die Umsetzung von Biodiversitäts- und Nachhaltigkeitszielen.“
Mit der Unterzeichnung der Kooperation möchten wir aktiv und gezielt an der Erhaltung der Biodiversität mitarbeiten. Die natürliche Artenvielfalt Österreichs ist in vielen Bereichen stark gefährdet. Dort wo Esterházy die Möglichkeit hat, Maßnahmen zum Schutz und zur Sicherung der Artenvielfalt zu setzen, werden diese auch wahrgenommen werden“, so DI Hans-Peter Weiss, Forstdirektor und Geschäftsführer der Esterházy Betriebe. „Zudem bringt die Kooperation mit dem WWF den Esterházy Betrieben viele notwendige und wichtige Inputs, um die langfristige Funktionsfähigkeit des Ökosystems Wald zu sichern, um die umweltschonende und sensibel agierende Biobewirtschaftung weiter zu stärken und die Erhaltung und Pflege einzigartiger und herausragender Naturschutzflächen zu intensivieren“, zeigt sich DI Hans-Peter Weiss, von der Bedeutung der Kooperation überzeugt.
Kooperationsschwerpunkte: Wald, Landwirtschaft & Neusiedler See
„Die von den Esterházy Betrieben bewirtschafteten und betreuten Teile des Burgenlandes gehören aus Sicht des Biodiversitäts-Schutzes zu den wertvollsten Gebieten Österreichs. Vieles davon ist von herausragendem europäischem Rang“, betont Aichberger. „Daraus ergeben sich auch die drei Kooperationsbereiche Wald, Landwirtschaft und Neusiedler See in denen wir gemeinsame Ziele verfolgen.“
Bei den esterházyschen Waldgebieten sind z.B. folgende Maßnahmen angedacht: die Einrichtung von permanenten und temporären Altholzinseln, die Sicherung von Biotopbäumen, die Förderung einheimischer Baumarten und die ökologische Waldrandgestaltung. Hier geht es vor allem darum, Wirtschaftswaldflächen für seltene Arten aufzuwerten die auf alte Bäume angewiesen sind. Am Neusiedler See und im Seewinkel stehen ein naturschutzorientierter Bewirtschaftungsplan für den Schilfgürtel und die Sicherung der Sodalacken und Salzsteppen die sich auf Esterházygrund befinden im Vordergrund. Im Bereich Landwirtschaft soll die bereits sehr erfolgreiche Umstellung auf biologischen Landbau durch Maßnahmen ergänzt werden, die die Landschaftsstruktur verbessern. Weiters werden Modelle für eine naturschutzorientierte Grünlandnutzung umgesetzt.
Weitere Informationen:
Edeltraud Werschlein, Öffentlichkeitsarbeit Esterházy Betriebe GmbH, Tel: +43 (0)2682/630 04-92
Lisa Simon, WWF Pressesprecherin, Tel. : +43 (0)1 488 17 – 215
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Gemeinsamer Appell: Einzelhandel und WWF fordern Maßnahmen für pflanzenreiche Ernährung
Umfassendes Maßnahmenpaket zur Förderung pflanzenbasierter Ernährung gefordert – Bundesregierung soll mehr Fairness im Steuersystem schaffen und neue Ernährungsstrategie erarbeiten
WWF-Erfolg: Kleine Tiger-Familie in Thailands Wäldern gesichtet
Drei Tigerjungen wurde in der Dawna Tenasserim-Landschaft gesichtet – ein weiteres Zeichen dafür, dass die jahrzehntelangen Schutzbemühungen erfolgreich sind!
Budgetrede: WWF kritisiert fehlenden Abbau umweltschädlicher Subventionen
Umweltschutzorganisation vermisst strukturelle Reformen, kritisiert massive Kürzungen im Klima- und Umweltschutz und fordert stärkere Dotierung des Naturschutzes
WWF alarmiert: Lebensraum der Asiatischen Elefanten fast komplett zerstört
Naturzerstörung und Wilderei gefährden Asiatische Elefanten zunehmend – Umweltschutzorganisation WWF sieht “ökologische Katastrophe”
Good News: Fast 400 Schneeleoparden leben in Nepal
397 Schneeleoparden streifen durch Nepals Berge – das sind mehr als gedacht. Neue Daten aus einer aktuellen Schätzung machen Hoffnung für den Schutz der scheuen Großkatze.
Schutzstatus Wolf: WWF kritisiert Abschwächung als “gefährlichen Präzedenzfall”
EU-Parlament stimmt für Änderung der FFH-Richtlinie – WWF befürchtet fatale Folgen für weitere gefährdete Arten und Lebensräume in EU
WWF: Erster “Statusbericht Biodiversität” zeigt negative Trends
Neuer Report: Großteil der heimischen Artengruppen und Lebensräume sind in keinem guten Zustand, Tendenz negativ – Politik säumig, Bund und Länder gefordert
WWF-Erfolg: Comeback des Blauflossen-Thunfisch
Der Blauflossen-Thunfisch im Atlantik und Mittelmeer ist nicht mehr überfischt! Ein bedeutender Meilenstein im Artenschutz, der zeigt, wie wichtig Zusammenarbeit ist.