In Nagaland gelang nach 5 Jahren erstmals wieder der Nachweis eines Tigers. Ein Erfolg eines Wildtierkameras-Projekts, das bereits über 30 Säugetierarten festgehalten hat.
WWF: Tigerskelette, Stachelschweinmägen und Bärenpranken
Hanoi/Vietnam, 2. Feber 2009– Die Entdeckung eines kompletten Tigerskeletts führte zur größten Beschlagnahme von Wildtierprodukten aller Zeiten, meldet die vietnamesische Umweltpolizei. Unter den beschlagnahmten Produkten waren mehr als zwei Tonnen Knochen in einem Geschäft im Dong Da Bezirk von Hanoi. „Für den WWF ist dies ein Beweis dafür, in welch großem Stil die Artenvielfalt im Mekonggebiet gefährdet ist“, warnt WWF-Artenschutzexpertin Jutta Jahrl. Der WWF kämpft seit Jahren zusammen mit dem internationalen Netzwerk zur Beobachtung des Artenhandels (TRAFFIC) gegen die Wilderei und den illegalen Handel mit wildlebenden Tieren.
Die Umweltpolizei stoppte zuerst einen Mann, der das komplette Skelett eines Tigers und zehn Kilogramm Knochen und Hörner von Seraus – eine Art Ziegen – auf seinem Motorrad im Bezirk Ba Dinh transportierte. Weiterführende Untersuchungen führten zu einem Geschäft wo die Produkte verkauft werden sollten. Dort entdeckte die Polizei ein weiteres Tigerskelett, sechs gefrorene Tigerhäute, sieben Pranken und 16 Gallenblasen von Bären, sechs Stachelschweinmägen und 69 Taschen mit Knochen verschiedener Wildtiere. Das Geständnis der Ladenbesitzerin führte zu einem weiteren Mann, dessen „Tigerknochen-Gel“ in demselben Geschäft entdeckt wurde.
Der Fall ist der jüngste einer Serie von großen Beschlagnahmungen der vietnamesischen Umweltpolizei, die erst 2007 gegründet wurde. Bei einem anderen Polizeieinsatz wurden kürzlich 24 Tonnen gefrorenes Schuppentierfleisch und knapp 30 weitere Tierarten wie Leoparden und Schleichkatzen bis hin zu Pythons und Waranen entdeckt. Die Erfolge zeigen die verbesserten Einsätze der Umweltpolizei. Seit ihrer Gründung hat die Umweltpolizei etwa Hundert Fälle behandelt. WWF und TRAFFIC sind beeindruckt von der Arbeit der vietnamesischen Polizei. „Der Fall zeigt die Dring-lichkeit gegen die Wilderer in Vietnam scharf vorzugehen“, so Jutta Jahrl.
Obwohl Vietnam ein Mitglied des Washingtoner Artenschutzabkommens (CITES) ist und die Behörden scharf gegen Wilderei und den illegalen Artenhandel ankämpfen, ist der Handel mit vom Aussterben bedrohten Tieren und Pflanzen immer noch im ganzen Land verbreitet. Der WWF bemüht sich gemeinsam mit TRAFFIC um Bewusstseinsarbeit in der Bevölkerung Vietnams.
Für weitere Informationen:
MMag. Franko Petri, Leiter Presseteam WWF, Tel. 01-48817-231
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