Drei Tigerjungen wurde in der Dawna Tenasserim-Landschaft gesichtet – ein weiteres Zeichen dafür, dass die jahrzehntelangen Schutzbemühungen erfolgreich sind!
Ausgeflogen! 15 Seeadler-Jungtiere segeln durch die Lüfte

Wien, am 6. Juli 2012 – Die Seeadler breiten sich in Österreich weiterhin kontinuierlich aus. 2012 verläuft die Brutsaison erfolgreicher denn je: 13 Seeadlereltern brachten insgesamt 15 Jungvögel zum Ausfliegen. „Es ist für die Eltern gar nicht so einfach, ihre Nesthocker groß zu ziehen“, erklärt Christian Pichler vom WWF. „Die imposanten Greifvögel reagieren extrem empfindlich auf Störungen beim Brutgeschäft.“ Besonders wohl fühlten sich die Brutpaare heuer unter anderem im Nationalpark Donau-Auen. „Die Renaturierungs-Maßnahmen im Schutzgebiet schaffen wieder ideale Lebensbedingungen für die Seeadler!“, bestätigt Nationalparkdirektor Carl Manzano. Niederösterreichs Umweltlandesrat Stephan Pernkopf zeigt sich erfreut, dass die Arbeit der Experten Früchte trägt und die faszinierenden Großgreife wieder in Niederösterreich heimisch sind.
Bis 2001 galt der Seeadler, Österreichs Wappenvogel, bei uns als ausgestorben. Nach beständigen Anstrengungen im Artenschutz steigt die Bestandskurve kontinuierlich nach oben. Der Fortpflanzungserfolg kann sich auch im internationalen Vergleich sehen lassen.
Breite Zusammenarbeit im Seeadlerschutz
Seit Ende der 90er Jahre setzen sich der WWF und die Nationalparks Donau-Auen und Neusiedler See-Seewinkel für die Rückkehr des Seeadlers ein. Dabei kommt den umfangreichen Renaturierungs-Maßnahmen im Nationalpark Donau-Auen eine Schlüsselrolle zu: „Durch Gewässervernetzungen und Uferrückbau schaffen wir jene typischen Lebensräume einer Flussauenlandschaft, die dem Seeadler optimale Bedingungen bieten“, so Nationalparkdirektor Carl Manzano. Doch auch Besucherlenkung und Gebietsberuhigung rund um potentielle Brutbäume sind wesentlich, denn Seeadler sind horsttreu und sehr störungsempfindlich. „Die kurzzeitige Sperre von Spazierwegen oder die Vertagung von Forstarbeiten helfen dem sensiblen Greifvogel daher ebenso, wie der Kampf gegen illegale Abschüsse und Vergiftung. Allein 2012 starben zwei Seeadler in den March-Thaya-Auen durch Giftköder!“, ergänzt Christian Pichler.
Die beliebtesten Brutgebiete der Seeadler im Jahr 2012:
Nationalpark Donau-Auen: 4 Brutpaare – 4 Jungvögel
Tullnerfelder Donau-Auen: 1 Brutpaar – 2 Jungvögel
March-Thaya-Auen: 3 Brutpaare – 2 Jungvögel
Waldviertel: 3 Brutpaare – 3 Jungvögel
Burgenland: 2 Brutpaare – 4 Jungvögel
Zwölf von 14 Brutpaaren aus dem Vorjahr haben auch 2012 wieder gebrütet. Vier Jungvögel wurden im Mai beringt, um ihr Verhalten und ihre Ausbreitung besser verfolgen zu können.
Neue Brutpaare im Wald- und Weinviertel entdeckt
In der weitläufigen Landschaft des Waldviertels gibt es nun drei Brutpaare. Mit seinen großen Wald- und Wasserflächen, bei dünner menschlicher Besiedlung, bietet das Waldviertel dem Seeadler beste Voraussetzungen. Auch im nördlichen Weinviertel wurden heuer erstmals Altvögel zur Zeit der Jungenaufzucht mit Futter im Schnabel gesehen. Der Standort ihres Horstes bleibt den Wissenschaftlern bislang jedoch verborgen.
Land Niederösterreich unterstützt die Schutzbemühungen
Für Niederösterreichs Umweltlandesrat Stephan Pernkopf ist die positive Entwicklung der Seeadlerpopulation ausgesprochen erfreulich: „Niederösterreich ist das Naturland Nummer eins. Ich bin sehr stolz, dass diese faszinierenden Tiere wieder ihren angestammten Platz in unserer Landschaft eingenommen haben. Die Zusammenarbeit des Landes Niederösterreich mit dem Nationalpark und den Experten des WWF funktioniert hervorragend“, so Pernkopf.
Oststeiermark ist Hoffnungsgebiet für Besiedelung
Neben den Ebenen Ostösterreichs werden auch in der Oststeiermark vermehrt Adler beobachtet. „Wir vermuten, dass es dort zwei bis drei weitere Paare gibt, die wir möglicherweise aufgrund der Reviergröße noch nicht gefunden haben“, hofft Christian Pichler. Die Naturschützer rechnen jedenfalls mit einer deutlichen Bestandszunahme. Einer aktuellen Untersuchung zufolge bietet Österreich insgesamt mindestens 30 Paaren Lebensraum.
Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, WWF-Pressesprecherin, Tel. 01/488 17-250, E-Mail: claudia.mohl@wwf.at
Erika Dorn, Pressebetreuung Nationalpark Donau-Auen, Tel. 02212/3450-16, E-Mail: e.dorn@donauauen.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Budgetrede: WWF kritisiert fehlenden Abbau umweltschädlicher Subventionen
Umweltschutzorganisation vermisst strukturelle Reformen, kritisiert massive Kürzungen im Klima- und Umweltschutz und fordert stärkere Dotierung des Naturschutzes
WWF alarmiert: Lebensraum der Asiatischen Elefanten fast komplett zerstört
Naturzerstörung und Wilderei gefährden Asiatische Elefanten zunehmend – Umweltschutzorganisation WWF sieht “ökologische Katastrophe”
Good News: Fast 400 Schneeleoparden leben in Nepal
397 Schneeleoparden streifen durch Nepals Berge – das sind mehr als gedacht. Neue Daten aus einer aktuellen Schätzung machen Hoffnung für den Schutz der scheuen Großkatze.
Schutzstatus Wolf: WWF kritisiert Abschwächung als “gefährlichen Präzedenzfall”
EU-Parlament stimmt für Änderung der FFH-Richtlinie – WWF befürchtet fatale Folgen für weitere gefährdete Arten und Lebensräume in EU
WWF: Erster “Statusbericht Biodiversität” zeigt negative Trends
Neuer Report: Großteil der heimischen Artengruppen und Lebensräume sind in keinem guten Zustand, Tendenz negativ – Politik säumig, Bund und Länder gefordert
WWF-Erfolg: Comeback des Blauflossen-Thunfisch
Der Blauflossen-Thunfisch im Atlantik und Mittelmeer ist nicht mehr überfischt! Ein bedeutender Meilenstein im Artenschutz, der zeigt, wie wichtig Zusammenarbeit ist.
Tag des Thunfischs: Rückkehr des Blauflossen-Thunfischs als wichtiger Artenschutz-Erfolg
Artenschutz zeigt Wirkung: Bestände des Blauflossen-Thunfischs nach über 30 Jahren endlich stabil – WWF fordert mehr Einsatz für nachhaltige Fischerei
WWF und Land Tirol setzen Maßnahmen für gefährdete Vogelarten am Inn
Seltene Vögel zur Brutzeit an den Inn zurückgekehrt – Land Tirol unterstützt Artenschutz-Projekt INNsieme connect – Aufruf zur Rücksichtnahme auf Kiesbänken