Ein Etappensieg für Meerestiere und Großkatzen: Bei der CITES-Konferenz wurde beschlossen, dass viele Arten endlich besser geschützt werden. Doch es gab auch Enttäuschungen, etwa beim Schutz von Aalen und Singvögeln.
Hightech-Ausrüstung für Marchegger Störche
Wien / Marchegg, 7. Juli 2014 – Am Wochenende wurden im Marchegger Schlosspark zwei Jungstörche mit hochmodernen GPS-Dataloggern ausgestattet. Mit Hilfe der Sender können Vogelforscher nun punktgenau das Zugverhalten, die Flughöhe und die Rastplätze der Tiere ermitteln – je mehr über die Lebensräume der Weißstörche bekannt ist, desto besser können sie geschützt werden. Das Projekt ist eine Kooperation zwischen dem WWF Österreich und dem Verein „Storch Schweiz“, finanziell unterstützen die Österreichischen Lotterien.
Vergangenes Wochenende wurden zwei Marchegger Jungstörche mit GPS-Dataloggern ausgestattet. Die Sender wurden den beiden Jungtieren vor Ort wie kleine Rucksäcke angezogen und mittels spezieller Teflonbänder, die besonders verträglich sind, individuell angepasst und fixiert. Die Jungvögel werden ihre erste weite Reise Anfang bis Mitte August beginnen und folgen dabei ihrem inneren Navigationssystem, das ihnen den Weg in ihre Wintergebiete vorgibt. Zurückkehren werden die Jungstörche erst in drei bis vier Jahren, wenn sie das erste Mal brüten. Für WWF Projektleiterin Karin Donnerbaum geht ein Traum in Erfüllung: „Wir können nun endlich genau verfolgen, wo sich unsere Jungstörche aufhalten – und so die relevanten Nahrungsflächen und Rastplätze eruieren und noch besser schützen. Denn wir möchten den gefährdeten Tieren die besten Voraussetzungen bieten, um das heikle Stadium des „Jungsvogelseins“ zu überleben“.
Detaillierte Vogelbeobachtung
Die hochmodernen GPS-Datalogger können über 10.000 Ortungen speichern: neben der Flughöhe wird auch die Aufenthaltsdauer aufgezeichnet. Die GPS-Daten werden acht Mal pro Tag automatisch an eine Datenbank weitergeleitet. Damit wird der Zug der österreichischen Störche über ganz Europa bis nach Afrika beobachtbar sein.
Transnationale Initiative für den Storchenschutz
Das Projekt wird vom WWF in Kooperation mit dem Verein „Storch Schweiz“ durchgeführt. Es ist Teil der Initiative „SOS Storch – Storchenzug im Wandel“, die sich vor allem mit den veränderten Zugrouten der Tiere, die aus den westeuropäischen Ländern wie Spanien, Frankreich oder der Schweiz kommen, beschäftigt. Viele dieser Störche überwintern nämlich nicht mehr in Afrika, sondern verbringen als „Müllstörche“ den Winter an den nahrungsreichen Mülldeponien in Spanien. Peter Enggist vom Verein „Storch Schweiz“ freut sich über die Zusammenarbeit mit dem WWF Österreich: „Gemeinsam können wir mehr über das Zugverhalten der Störche erfahren. Vor allem der Störche, die so wie die österreichischen Vögel nach Osten ziehen. Das ist auch dringend nötig, haben die veränderten Umweltbedingungen doch maßgeblichen Einfluss auf das Verhalten der Tiere.“
Mitteleuropas größte baumbrütende Weißstorchkolonie
Die Weißstorchkolonie im 1.120 Hektar großen WWF-Auenreservat Marchegg in den March-Thaya-Auen ist die größte baumbrütende Kolonie Mitteleuropas. Sie beherbergt zehn Prozent der gesamten österreichischen Weißstorchpopulation und besteht seit mehr als 110 Jahren. An die 50 Paare brüten jedes Jahr in bis zu 800 Kilogramm schweren Horsten auf riesigen, hunderte Jahre alten Eichen auf der Wiese direkt hinter dem Schloss Marchegg und in der umliegenden Au. Lebensgrundlage für die Weiß- und Schwarzstörche des WWF-Reservates sind die überschwemmten Auwiesen. Hier finden sie Insekten, Frösche, Krebse und kleine Fische. Neben den ausgedehnten Wiesenflächen, brauchen die Störche sichere und stabile Plätze für ihre schweren Horste, wie sie die uralten Eichen der Kolonie bieten.
Der WWF dankt den Österreichischen Lotterien, die das Programm zum Schutz der Störche seit vielen Jahren unterstützen.
Weitere Informationen zum Verein "Storch Schweiz" finden Sie hier: http://www.storch-schweiz.ch/index.html
Rückfragehinweis:
Theresa Gral, MA; WWF Pressesprecherin, Tel. +43-1-48817-216,
E-Mail: theresa.gral@wwf.at
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