Als erstes Land in der EU verbietet Griechenland die zerstörerische Fischerei-Methode ab 2030 in allen Meeresschutzgebieten.
EU präsentiert Report zur Lage von Europas Natur
WWF Presseaussendung
Brüssel, 20. Mai 2015 – Heute veröffentlichte die Europäische Kommission ihre neue Einschätzung über die Lage der Natur in der EU. Der Report zeigt, dass der Verlust der biologischen Vielfalt weiterhin fortschreitet und der Zustand der Natur ernst ist. Nur 23 Prozent der Arten und 16 Prozent der Lebensräume sind noch in einem intakten Zustand. Doch der Bericht zeigt auch zum ersten Mal und durch konkrete Beispiele aus ganz Europa, dass sich die Natur erholen kann, wenn sie ausreichend geschützt ist und entsprechende Schutzmaßnahmen gesetzt werden. Für den WWF ist die Erkenntnis wichtig, dass die EU-Vogelschutzrichtlinie sowie die Fauna-und-Flora-Habitatrichtlinie (Naturschutzrichtlinien) als wirksam bestätigt wurden. Sie sind die wichtigsten Rechtsinstrumente um die Erhaltung der Natur in der EU zu gewährleisten.
„Präsident Juncker sollte diesen Bericht, der von seiner eigenen Kommission erarbeitet wurde, aufmerksam lesen. Der Bericht zeigt die richtigen Werkzeuge wie etwa das europaweite Schutzgebietsnetzwerk Natura 2000, mit dem sowohl Europas Natur zu gerettet werden kann ohne dabei die Erholung unserer Wirtschaft zu behindern. Wichtig ist jetzt Europas enormen Naturschatz gegen die zunehmenden Bedrohungen durch intensive Landwirtschaft und nicht nachhaltige Energie- und Verkehrsprojekte zu verteidigen. Es gibt gute Möglichkeiten um mit der Natur zu arbeiten und diese zahlen sich immer aus“, sagte heute der Direktor des europäischen WWF-Büros in Brüssel, Tony Long.
Der WWF hofft, dass dieser neue wissenschaftliche Report in die aktuell laufende Bewertung der Naturschutzrichtlinien durch die EU einfließen wird. Konkrete Beispiele aus verschiedenen Ländern zeigen klar die Vorteile des Naturschutzes auch für die Menschen. Deshalb hat der WWF gemeinsam mit anderen Organisationen auch dazu aufgerufen die Wichtigkeit der Naturschutzrichtlinien für Europas Natur und die europäische Bevölkerung zu unterstreichen. Über 100.000 EU-Bürger haben im Rahmen der laufenden Kampagne zum Erhalt der Natura-2000-Gesetzgebung die Kommission aufgefordert, diese Gesetze zu verteidigen.
Der Bericht bestätigt den schlechten Zustand der Natur in der gesamten EU. Intensive Landwirtschaft sowie die schädliche Energie- und Verkehrsinfrastruktur werden als Hauptursachen für den derzeitigen Niedergang und die Verschlechterung der Natur identifiziert. Ein Beispiel hierfür ist der dramatische Zustand von Flüssen, Feuchtgebieten und Seen. 51 Prozent der Lebensräume in Feuchtgebieten sind in einem schlechten Zustand.
In ihren Schlussfolgerungen erkennt die Kommission die wichtige Rolle von Natura 2000 bei der Unterstützung der Erholung der gefährdeten Lebensräume und Arten an. Der WWF fordert nun die EU-Entscheidungsträger in Brüssel und in den Mitgliedstaaten auf, diese Schlussfolgerungen ernsthaft einzubeziehen, wenn diese in den nächsten Monaten über die Zukunft der Naturgesetze der EU entscheiden werden.
Der WWF und mehr als 100 andere Umweltorganisationen in ganz Europa starteten am 12. Mai eine europaweite Kampagne, an der sich alle EU-Bürger im Rahmen einer EU-Konsultation beteiligen und sich gegen die Aufweichung des Naturschutzrechts in den EU-Ländern engagieren können: www.wwf.at/natura2000.
Rückfragehinweise:
Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 01-48817-231, E-Mail: franko.petri@wwf.at.
Andreas Baumüller, Europäisches Büro des WWF/Brüssel, Tel. +32 (0)498-540786, E-Mail: abaumueller@wwf.eu.
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